Zu diesem Zeitpunkt trat österreichischen Fußball ein Verein auf den Plan, der sich fortan nicht nur Freunde machen sollte, sondern auch mit Kritik und Antipathien zu kämpfen hat – der FC Red Bull Salzburg. Im April 2005 übernahm die Red Bull GmbH die Lizenz des damaligen Bundesligisten SV Austria Salzburg und startete zur Saison 2005/06 zum ersten Mal im österreichischen Oberhaus. Neben bekannten Spielern wie Andreas Ivanschitz, René Aufhauser, Alexander Zickler, Vratislav Lokvenc gehörte auch der für 350.000 Euro verpflichtete Janko dem Kader an. An die Anfangszeit bei RB kann sich der ehemalige Stürmer noch gut erinnern. „Salzburg war von allem ein Quantensprung im Vergleich zur Admira. Bei der Admira gab es Tage, da funktionierte nur kaltes Wasser in Duschen. In Salzburg wurde hingegen an alles gedacht, alles wurde auf den Erfolg ausgerichtet. Red Bull baute damals ein Team um das ‚Who’s Who‘ des österreichischen Fußballs auf“, erklärt Janko, der während der Partien für die Salzburger auch die Wut und den Hass der gegnerischen Fans zu spüren bekam.
„Wenn humorvoll Kritik gegen uns geäußert worden wäre, hätte ich das noch verstanden. Aber das war quasi schon Hetze, gegen die wir ankämpfen mussten. Besonders wenn es gegen die Wiener Vereine ging, waren Beleidigungen an der Tagesordnung“, erinnert er sich. Dass der Verein wie auch das gesamte Konstrukt kritisch gesehen wird, kann Janko nur bedingt nachvollziehen. „Ich finde – und das sage ich ganz bewusst: Die Diskussionen zeigen die Heuchelei, die im Profifußball herrscht. Aus Sicht vieler ist Red Bull das Schlimmste überhaupt und macht den Fußball kaputt. Dabei hält der Kommerz schon seit Jahrzehnten Einzug im Profifußball. Ich kann doch nicht gegen Red Bull hetzen und gleichzeitig den Stadionnamen an das bestzahlende Unternehmen verkaufen. Für mich ist das scheinheilig“, macht Janko klar und ergänzt: „Wir sollten uns klar machen: Wenn wir Fußball ohne Kommerz und wirtschaftliche Interessen sehen wollen, dann finden wir das heute nur noch im Amateurfußball. Der Profifußball ist eine Blase und eine Scheinwelt. Die Ablösen und Gehälter, die mittlerweile gezahlt werden, sind weltfremd. Ich würde sogar überspitzt sagen: Ohne die Blase Fußball wären einige Fußballer nicht überlebensfähig, weil ihnen alles abgenommen wird.“
Dass Janko relativ spät ins Ausland ging, hat mit einem Versprechen zu tun, das er Jahre zuvor Mäzen Didi Mateschitz gab. „In der Saison 2016/17 fiel ich durch Verletzungen lange Zeit aus. Eines Tages erhielt ich einen Anruf mit unterdrückter Nummer. Auf der anderen Seite war Mateschitz, der mir sagte: ‚Junge, mach dir keine Gedanken. Ich glaube an dich, wenn du Hilfe brauchst, sag Bescheid. Du kriegst die besten Ärzte. Du wirst wieder fit.‘ Da war ich perplex. Der Konzernchef ruft so einen kleinen Fisch wie mich an. Aus Dankbarkeit wollte ich die Jahre nie aus Salzburg weggehen“, schildert der 39-Jährige.