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kicker-Interview vom September:
kicker: Mittwochmorgen, kurz nach zehn, Sie kommen im Trainingsoutfit zum Treffpunkt. Wie hält sich Timo Horn momentan fit?
Horn: Ich will vor allen Dingen für den Fall der Fälle bereit sein. Fünfmal die Woche wird trainiert, die Intensität ist sehr hoch. Wenn etwas kommt, will ich auf dem Stand sein, dass ich direkt einsteigen kann. Ich mache Kraft- und Laufeinheiten, aber auch spezielles Torwarttraining, dass ich jetzt mit Michael Kraft bei der Kölner Viktoria absolviere. Es wird alles abgedeckt. Vorher habe ich dort mit Alex Bade gearbeitet, bevor er das Angebot aus Saudi-Arabien annahm. Ich bin beiden sehr dankbar, dass sie so intensiv mit mir arbeiten und mich so auf einem guten Stand halten.
Zurück zum Alltag: Gibt es Momente, in denen Sie Frust schieben?
Frust nicht. Ich wünsche mir, dass sich die Situation wieder verändert. Dass ich endlich zeigen kann, was ich draufhabe. Ich bin fit und gesund, mit 30 im besten Torwartalter, ich war - Gott sei Dank - selten verletzt. Ich fühle mich gut. Und deshalb ist mein erstes Ziel, noch einmal anzugreifen, wieder Fußball zu spielen. Deshalb hoffe ich, dass sich die Situation schnellstmöglich ändert.
Wohin?
Ich habe 21 Jahre beim FC gespielt, knapp zehn Jahre als Nummer eins. Deshalb soll es eine Aufgabe sein, die einen noch einmal herausfordert, aus der man Motivation zieht. Es soll etwas von Format sein, mit dem man sich voll identifizieren kann. Was zu dieser Karriere nach dem Weggang vom 1. FC Köln passt.
Der FC hat sich nach Ihrem Abgang schwergetan, eine Nummer zwei zu finden. Wie haben sie das beobachtet?
Nicht nur die Kölner, viele Klubs haben sich da schwergetan. Du musst einen finden, der bereit ist, diese Rolle anzunehmen. Das will nicht jeder Torwart und deshalb habe ich ja auch letztlich entschieden, dass ich das nicht mehr möchte. Obwohl ich Kölner bin und dem Verein eng verbunden bleibe. Das habe ich klar abgelehnt bei der Geschäftsführung, weil ich gemerkt habe, was das menschlich mit mir macht, dass es einfach eine zu große Herausforderung gewesen wäre, dies über die eineinhalb Jahre noch länger zu machen. Insofern kann ich gut nachvollziehen, dass es nicht so leicht ist, sich mit dieser Situation zufriedenzustellen.
Was würde Ihren neuen Arbeitgeber erwarten?
Ich bin unkompliziert und bereit, ein Torwartteam zu komplettieren, mich im Training zu zeigen und durchzusetzen. Es soll eine schöne Aufgabe sein, von der ich sagen kann, dass ich zu einhundert Prozent hinter ihr stehe.