HunglikeHodor Ich verstehe echt nicht, wieso das noch keiner versteht. Damals wurde Millionen an Geld aus dem Fenster geschmissen, um sehr viele Talente zu bekommen. Dadurch sind sie überhaupt gekommen. Das machte den Verein besser und den Ruf ebenfalls.
Man spricht über die Millionengewinne, aber nicht über die Millionenverluste, die öffentlich nicht bekannt sind. Darunter fallen auch viele Spieler, die nie für Salzburg gespielt oder geschweige denn jemals mittrainiert haben. Man hat selbst Liefering Spielern, die von Rapid, Austria, LASK, St. Pölten usw. kamen und dort in der Zweitvertretung ein paar hundert Euro verdienten, plötzlich das 10 bis 20 Fache angeboten. Manche sind von 500€ auf 5000€–10000€ gesprungen, ohne bei Liefering Stammspieler zu sein. Diese Spieler (Kategorie Meister, Tekir, Lugonja, Pajaczkowski usw.) waren das Geld nicht wert, das sind jedenfalls nur Beispiele solcher Transfers gab ja sehr viele.
Damals war der Kreis an Vereinen, die sich für internationale Talente interessierten, halt kleiner. Viele dieser Vereine setzten damals auf Eigengewächse oder haben ständig Spieler zu ihren Peak geholt und den Verlust nach paar Jahren einfach hingenommen, weil TV-Geld, Sponsoren usw ehh gut zahlen. Wir haben jedoch (bis auf wenige Ausnahmen aus der eigenen Akademie) schon damals aggressiv auf internationale Talente gesetzt. Dadurch hatten wir die Möglichkeit, sehr viele Top-Talente zu holen, weil die meisten anderen Vereine, wenn überhaupt, nur 1-2 Talente pro Jahr verpflichteten, statt wie wir 10-20.
Mittlerweile kaufen ja Chelsea, Brighton, City Group usw. für sich und ihre Partnervereine 20-40 Talente pro Jahr oder sichern sich Rückkaufrechte. Durch die Kontakte und das Geld haben wir auch in Afrika immer wieder die besten Spieler bekommen. Mittlerweile jedoch haben viele Vereine das Geld, egal ob von Investoren, selbst erwirtschaftet oder beides. Der Abstand zwischen Top-Klubs und schwächeren Vereinen ist weiterhin groß, dafür sind die mittelguten Vereine wie wir, Feyenoord, Ajax, Benfica, Porto, Sporting usw. umso reicher geworden.
Heute ist das Geld nicht mehr so sorgenfrei wie früher. Wir sind auch auf uns selbst und unsere Finanzen angewiesen. Mittlerweile zahlt fast jeder die Summen, die wir zahlen können und dafür müssen nicht einmal milliardenschwere Unternehmen dahinterstehen.
Kein Hate, aber die 2-3 Leute wie Freund damald, die damals hier waren, waren keine Masterminds oder Weltklasse Scouts, die die besten Talente entdeckt haben. Es waren eigentlich die Leute, die durch die vielen Transfers von uns, gute Kontakte hatten und uns die Spieler selber angeboten haben. Die Top-Berater, Verantwortlichen, Jugendleiter und teilweise auch Verbände haben uns die Talente selbst angeboten, weil sie wussten, dass wir sie A) wollen, wenn sie gut genug sind, B) wir die andere Seite sehr gut entlohnen und C) ihnen durch uns sehr gutes Feedback und weitere Kontakte verschaffen und die Spieler auch die Spielzeit geben die sie wollen und ziehen lassen, wenn sie gur genug sind. Irgendwann sind aber mehr und mehr Vereine auf den Plan getreten und haben auch mitgemacht und unsere Leute haben den Verein dann schnell am Peak verlassen. Mittlerweile werden wir nicht mehr hingewiesen, sondern wir müssen diesen klassischen Job wie alle anderen machen und da ist & war unser Scouting einfach nie so gut wie es für uns wirkt.
Mittlerweile sitzen hier nur noch Leute, die wegen des damaligen Rufs heutzutage ohne Vorwissen gekommen sind oder hier nich von damals das Geld absitzen, weil intern mit gewissen Personen extrem gemütlich umgegangen wird. Die Akademie ist egal, Liefering ist egal und oben macht man einfach irgendwas.
Die Beziehung zu Red Bull ist sicher nicht mehr wie damals und wird es auch nie wieder sein. Es ist doch offensichtlich, dass Red Bull mittlerweile nur noch Sponsor überall sein will und mittlerweile nur mehr kleine Anteile an Vereinen haben will oder nur mehr als Sponsor einsteigt (Leeds, Atletico, Aston Villa, FC Paris usw). Das Projekt und der Verein dahinter sind mittlerweile egal, solange es halbwegs gut läuft und Red Bull gut dasteht. Dafür braucht es kein RedBull Netzwerk mehr wie damals.
Das Problem ist: Wir können ohne dieses Projekt nicht mehr so arbeiten wie früher. Wir sind ein Verein aus Österreich, können nicht mehr so sorgenfrei mit Geld umgehen, weder so aggressiv Talente verpflichten noch mithalten. Was Hoffenheim oder Wolfsburg in Deutschland sind, das wird Salzburg in Österreich: Geld ist da, auch mehr als bei den anderen, aber die Philosophie ist ruiniert. Wir haben absolutes Chaos, und in unserer Vereinsführung (KM, Liefering, Akademie, Jugendteams) gibt es komplett unterschiedliche Vorgehensweisen. Dazu kommen sehr viele Leute, die sich damals auf den Erfolg ausgeruht haben und heutzutage entlarvt werden, weil sie komplett fehl am Platz sind.