Militärdienst verweigert: Südkorea erklärt Pass von Troyes-Stürmer Suk für ungültig
Wie Chung Seok-hwan, Chef der Militärdienstadministration Südkoreas, am Mittwoch bekanntgab, wurde der südkoreanische Pass von Hyun-jun Suk (29), Stürmer des französischen Zweitligisten Troyes AC, für ungültig erklärt. Die Maßnahme ist eine Reaktion auf Suks Verweigerung des in Südkorea obligatorischen Militärdienstes.
Der Fußball-Profi war im Juni 2019 deswegen bereits angeklagt worden und wird seitdem strafrechtlich verfolgt. Im ersten Prozess hatte er verloren und war seither als „Draft Dodger“ bekannt. Das bedeutet, dass seine persönlichen Daten wie Name, Alter, Adresse und Details über die Ausweichversuche vom Dienst von der Militärbehörde veröffentlich werden. Das berichtete die Nachrichtenagentur Yonhap. Bei Antritt des Dienstes werden diese Daten dann wieder gelöscht.
Hyun-jun Suk hat noch eine Chance, seine militärische Pflicht zu erfüllen
„Suk ist eine Persönlichkeit des öffentlichen Lebens. Er war sogar Nationalspieler und hat noch immer eine Chance“, erklärte Militärchef Chung. „Es ist seine Pflicht, so schnell wie möglich nach Hause zurückzukehren und seine militärische Pflicht zu erfüllen.“
Jeder männliche Südkoreaner muss zwischen dem 18. und 28. Lebensjahr für rund zwei Jahre seinen Militärdienst antreten. Fußballer haben die Möglichkeit, bei einem Fußballverein unterzukommen und auf hohem Niveau zu spielen, ohne dass ihn die Öffentlichkeit aus dem Fokus verliert. Chronische oder schwere Verletzungen oder eine positive internationale Darstellung des Landes Südkorea durch sportliche Leistungen bringen militärische Privilegien mit sich, wie sie beispielsweise Heung-Min Son (28) von Tottenham Hotspur zuteil wurden. Suk nahm zwar für Südkorea an den Olympischen Spielen 2016 in Brasilien teil, konnte allerdings nur das Viertelfinale erreichen.