Ok, mein letzter Versuch: 🙂
1) Einfach nur die eine oder andere Kamera an der Torlinie zu postieren wird schon alleine regeltechnisch nicht gehen. So etwas gehört justiert, gewartet und vor jedem Match diesbezüglich auch überprüft. So, wie auch die Netze jede Halbzeit überprüft werden. Im Gegensatz zu den Netzen wäre das aber mit Kosten verbunden.
2) Eine technische Lösung, die dann nicht sicher das korrekte Ergebnis anzeigt, ist viel schlechter als eine falsche Entscheidung durch Menschenhand.
3) Viele Situationen können auch mit normalen Fernsehkameras stichhaltig aufgeklärt werden. Ich glaube, die vor dem Spiel gegen Ried letzte strittige Torliniensituation mit Beteiligung von RBS war das Cupspiel in Mattersburg vor einigen Jahren. Damals, als Cic 4 Elfer hielt. Da war eine Situation, in der Cic hinter der Linie geklärt hat. Soweit ich mich erinnere, war das im Fernsehen klar zu sehen. Vielleicht liege aber auch falsch, ich war damals vor Ort, bilde mir aber ein, damals im ASB gleich nachgelesen zu haben.
4) Derartige Situationen kommen sehr selten vor, weswegen der Nutzen in Wahrheit nicht sehr groß ist.
5) Selbst bei den teuren Kameras mit 60fps ist es so, daß sich der Ball zwischen Bild 1 und Bild 2 irgendwo, je nach Ballgeschwindigkeit, zwischen 35 und 50cm fortbewegt hat. Bei einer Situation wie am Samstag braucht man aber exakt den Moment des Berührens des Balles durch den Tormann. Die Chance, daß dies genau eintrifft, ist also ca bei 1:40! Selbst wenn ich 5cm Spielraum vor und nach der Berührung dazugebe, ist die Wahrscheinlichkeit nur bei etwa plusminus 25%, daß die Bilder der Kamera irgendwie weiterhelfen!
6) Wie oft liest man hier im Forum über die Enttäuschung, daß der VAR auch nicht wirklich weiterhilft. Der Mensch erwartet sich von der Technik eine möglichst perfekte Lösung. „So bringt der VAR gar nix“ ist ein Standardsatz, der jede Runde mehrfach zu lesen ist. Warum glaubt man dann, daß eine Lösung, die selbst bei den besseren Kameras nur eine 20-25%ige Wahrscheinlichkeit der korrekten Auflösung der Situation hat, das anders wäre?
7) Eine Lösung, die tatsächlich Sicherheit gibt, ist möglich. Daß wir sie in Österreich nicht haben, hat finanzielle Gründe. Das wird sich so schnell auch nicht ändern, und ich fände in Anbetracht der Seltenheit derartiger Fälle eine knappe Mio an Kosten auch schlecht investiert. Das Geld, falls vorhanden, könnte in der Jugendarbeit sinnvoller eingesetzt werden.
So, und jetzt bin ich raus aus der Diskussion und freue mich nur noch auf das Spiel am Abend. 🙂