Tiffert analysiert Nicht-Nominierung fürs DFB-Team und begründet Salzburg-Transfer
Für Tiffert geht es in dieser Zeit sportlich nach oben. Neben Einsätzen im UEFA-Cup, der Champions League, Nominierungen für die DFB-U21 nimmt auch die mediale Wahrnehmung zu. Tiffert wird als großes Talent gefeiert, kommt insgesamt auf 25 Einsätze für die Junioren-Auswahl. Der Schritt in die A-Nationalmannschaft sei aufgrund seiner gezeigten Leistungen nur noch eine Frage der Zeit, heißt es damals. Tiffert selbst betrachtet sich jedoch nicht als Riesentalent. Vielleicht sorgt diese Einstellung auch dafür, dass er sich auf dem Weg zwischen Bundesliga, Champions League und möglicher Berufung für die Nationalmannschaft verläuft.
„Ich habe mich nie als das große Talent gesehen und erst recht nicht als gestandener Bundesligaspieler“, sagt er heute. „Mein Ziel war es, von Jahr zu Jahr zu schauen. Ich wollte möglichst viele Bundesligaeinsätze erleben und diese auch genießen. Natürlich sollte man Träume haben, aber noch wichtiger ist es, seine Leistungen richtig einzuschätzen. Ja, ich war ein guter Bundesligaspieler, aber bei weitem war ich kein möglicher Nationalspieler.“ Es würde heute vielleicht für ein Freundschaftsspiel gegen Lichtenstein reichen, „aber damals war die Nationalmannschaft ein anderes Level. Du musstest über Monate, wenn nicht sogar Jahre konstant Leistung bringen, um überhaupt in den Fokus zu geraten. So stark war ich bei weitem nicht“, analysiert der Ex-Profi.
Zur Saison 2006/07 entscheidet sich Tiffert dann überraschend für einen Weggang aus Stuttgart, geht zum damals aufstrebenden Red Bull Salzburg. „In Stuttgart befand ich mich in der Schublade, gehörte quasi zum VfB-Inventar. Ich merkte, ich brauche eine Veränderung und so folgte ich meinem ehemaligen Trainer Giovanni Trapattoni, der damals in Salzburg unterschrieben hatte. Das gesamte Projekt hat mich gereizt, neue Liga, neues Land.“ Und, so ehrlich müsse er sein, habe er das Angebot auch aus finanziellen Gründen annehmen müssen.