Beispielhafte Szene, wenn auch unspektakulär. Aber im Fußball geht es immer darum Vorteile herzustellen und auszunutzen. Sei es individuell, personell (Überzahl) oder dynamisch. Und gegen Zagreb haben wir es nicht geschafft diese Vorteile zu nutzen: Aufbau Salzburg, beide Mannschaften in der Grundstaffelung. Salzburg in der Raute mit hohem Zehner, Dinamo im 5-4-1 mit etwas nach links verschobenem Mittelfeld. Unsere Achter und Offensivspieler mannorientiert zugestellt, die AV wegen tieferer Position mit Raum.
1.: Seiwald sieht, dass sich Pavlovic nicht anspielbar macht (deutet es sogar an) und kippt ab. Wir stehen in einer 3:1 Überzahl gegen Petkovic. –> ein Mann verschenkt.
2.: Als Dedic frei angespielt wird, steht Ulmer komplett frei aber auch wirkungslos am ballfernen Flügel. Zu breit, um für Ivanusec relevant zu sein, zu tief, um für Moharrami relevant zu sein –> ein Mann verschenkt.
3.: Als Dedic mit dem ersten Kontakt gut an Ljubicic vorbei zieht, kommt Sucic entgegen und zieht seinen Mann mit, Okafor zieht in Richtung Flügel und zieht seinen Mann mit. Beides gut, aber der geöffnete Raum wird nicht genutzt: Capaldo stellt ab, anstatt sich im Zehnerraum anzubieten; Sesko bleibt gegen zwei Gegenspieler breit, anstatt das geöffnete Zentrum zu nutzen; Kjaergaard geht nur halbherzig nach.
–> Dedic kann nur nach außen auf Okafor ablegen, der dann eine sinnlose Flanke schlägt, die aber zumindest originell geklärt wird.
Im Rückspiel braucht es etwas mehr Mut: hinten muss eine einfache Überzahl genügen, so scharf ist der Petkovic nicht. Der ballferne AV muss den Gegner zu Entscheidungen zwingen. Hier könnte Ulmer entweder für Sesko oder Kjaergaard Raum frei ziehen - oder statt ihnen nachgehen, wenn nicht übergeben wird.
Die dann entstehenden Räume müssen dann halt auch genützt werden. Im Hinspiel war oft das letzte Zuspiel schlecht bzw. der “dritte Mann” hat zu spät reagiert. Sucics Laufweg ist top, so eine Lücke im Zentrum muss halt auch genützt werden.