mir wäre es ja lieber gewesen, wenn ich gestern ausnahmsweise 🧔 nicht Recht behalten hätte.
Aber ist halt leider genauso gekommen:
Mit dem Doppelwechsel Martínez+Barella ging die Post ab.
Auf die eigene Leistung blickend kann man festhalten, dass das 4-2-3-1 zum dritten Mal gegen Inter bzw. gegen ein 3-5-2 gut funktioniert hat. Mit Konaté auf der Zehn ergaben sich andere Muster, die zwar ihre Schwächen, aber auch durchaus Potential haben. Bei besserer Eingespieltheit kann das eine starke Dynamik in den Schnellangriffen entwickeln. Die Besetzung des Zehnerraums muss aber deutlich verbessert werden, da geht die Spielkontrolle komplett flöten. Aber ich hoffe, wir gehen nun endlich auch in der Liga zumindest gegen Dreierketten weg von der Raute.
Individuell kann man nur wenige Vorwürfe machen. Die IV war humorlos, die Doppelsechs kampf-, die Zehner spielstark. Den Stürmern fehlen auf dem Niveau halt noch zwei Jahre Erfahrung. Šimić ist in den entscheidenden Zweikämpfen noch nicht geschickt genug, Konaté ist mental nicht auf der Höhe. Man erinnere sich nur an seine Leistung im Testspiel, dazwischen liegen ja Welten. Ein großer Bruch kam dann mit dem verletzungsbedingten Wechsel zur Pause. Gourna-Douath ist ja aktuell völlig von der Rolle und hat zurecht seinen Stammplatz eingebüßt. Der hemmt unser Spiel wirklich in alle Richtungen und hatte auch wieder ein Tackling im eigenen Strafraum dabei, wo mir kurz das Herz stehen blieb. Dedić war nach dem Seitenwechsel auch sehr fahrig.
Aber diese Unerfahrenheit (um es nicht Naivität zu nennen) ist Vereinsphilosophie und damit muss und kann man leben. Schwierig wird es halt, wenn man strategisch auch so halbstark daherkommt. Mit der besten Elf starten, die “Basics” abrufen und auf das Beste hoffen, ist halt genau das: basic. Jeder ernstzunehmende Trainer bedankt sich recht herzlich ob der einfachen Aufgabe, wenn im Spielverlauf keinerlei Anpassungen kommen. In anderen Spielen/Situationen verstehe ich es auch, wenn spät gewechselt wird, wenn die Bank deutlich abfällt. Aber Ratkov ist als Zielspieler nicht weniger effektiv als Šimić, eher sogar noch robuster. Und Forson brachte merklich Schwung, aber halt erst in der 87.
Ich kann der Mannschaft keinen Vorwurf machen. Wir wurden gegen diese Gegner gewogen und für zu leicht befunden. Das ist zwar ärgerlich, war aber zu befürchten. Und wir können ja immer noch vor Benfica bleiben. Wirklich wurmen tut mich die strategische Naivität. Das muss nicht sein.