Ich möchte es jetzt recht emotionslos kurz analysieren, aber nicht unbedingt ausschließlich auf das Spiel gestern bezogen.
WAS ZUR HÖLLE WOLLEN WIR MIT KICKERN WIE NENE IN DER CL, WAS ZUR HÖLLE?? DER WÜRDE SICH GEGEN MINIKNABEN NICHT DURCHSETZEN …..ok, jetzt wurde es doch nochmal kurz emotional:
Es klingt jetzt vielleicht blöd, aber dieser Herbst kann uns als Klub stärker machen, sofern man die richtigen Schlüsse daraus zieht.
Wir befinden uns meiner Ansicht nach jetzt ein wenig am Scheideweg und der sportliche Plafond wurde mittlerweile mit der aktuellen Ausrichtung erreicht, ganz unabhängig davon, dass wir jetzt gestern aus der CL und dem europäischen Frühjahr geflogen sind. Aber die letzten Jahre hat sich das internationale Frühjahr auch nur mehr auf maximal 2 Spiele beschränkt, also das riesen Drama ist es unterm Strich gar nicht.
Dass wir mal in einer CL Gruppe ganz rausfliegen wird es immer mal wieder geben und ist per se keine Schande, vor allem in so einer Konstellation. Vom Leistungsvermögen waren wir halt klar die Nummer 4 am Papier und das hat sich eben am Ende des Tages bestätigt, jo mei.
Allerdings stellt sich für mich jetzt die Frage, WIE gehen wir GENERELL mit der sportlichen Entwicklung der letzten 2-3 Jahre um?
National hat die Konkurrenz definitiv die Lücke zu uns mit ihren Mitteln ziemlich geschlossen und wir stagnieren gefühlt die letzten Jahre auf einem gewissen Level, gleichzeitig entfernt man sich immer mehr von dem, wofür wir als Klub immer gestanden sind.
Nämlich dynamischer und geradliniger Offensivfußball, wenig Breite, viel Tiefe, Räume anlaufen, Tore erzwingen.
Davon sieht man leider spätestens seit der 2. Jaissle Saison so gut wie nichts mehr, eher entwickeln wir uns spielerisch immer weiter zurück. Alleine der nationale Spielaufbau ist nicht mehr viel mehr, als die Kugel hoch nach vorne zu schnalzen, es wird dann aber auch nicht konsequent nachgeschoben, alles lauwarm und mit Halbgas.
Ist man als Klub jetzt damit “zufrieden”, dass man international mitunter ganz passabel dagegen halten kann, aber sich spielerisch immer weiter von der Spitze entfernt ? Hauptsache Bühne liefern für Gloukh und Co.
Ist man als Klub damit zufrieden, aufgrund der finanziellen Übermacht von Haus aus vorne mitzuspielen und in der Regel auch den Titel zu holen, egal wie der Kick am Rasen aussieht?
Nimmt man (internationalen) “Misserfolg” im Klub zur Kenntnis, weil eben nicht mehr geht und macht 1:1 so weiter?
(Ergänzung: und damit meine ich nicht, dass wir größenwahnsinnig werden sollen und ein Überwintern in der CL der neue Standard werden muss, das geht sich nicht aus.)
Es wäre an der Zeit, mal ganz tief in die Analyse zu gehen (sofern das nicht schon laufend passiert), damit wir ein wenig aus diesem “Trott” herauskommen. Es braucht hier meiner Meinung nach auch gewisse neue Reize, sei es in der Spielphilosophie, im Umfeld, im Kader, damit wir uns als Klub wieder weiterentwickeln.
Für mich ist das seit 2 Jahren eine stabile Seitenlage, die man jedem Klub mal zugestehen muss, aber mir fehlt auch ein bisschen die Vision und der Blick über den Tellerrand.
Das heißt abschließend in keinster Weise, dass wir unsere Prinzipien über Bord hauen sollen, ganz und gar nicht. Aber in gewissen Bereichen optimieren ist meiner Meinung nach überfällig.