Fordern und fördern kommt tatsächlich nicht von irgendwo, sondern von Wolfgang Schüssels Spin Doktoren, die es wiederum von ihren deutschen Spezis abgekupfert haben. Mehr ist das Ganze dann auch nicht, eine hohle Phrase, aber typisch für das heute vorhandene bildungssprachliche Niveau.
Abgesehen von dieser Randbemerkung gibt es bzgl Führung von Arbeitskräften verschiedene Theorien (das PFO Buch, was die armen Schweine im BWL Studium lernen müssen, ist ja auch recht fett). Verantwortlich dafür ist seit jeher das Management (manum agere= bei der Hand nehmen). Jedenfalls habe ich noch nie gehört, dass es ein anerkannter positiver Ansatz ist, Mitarbeiter öffentlich an den Pranger zu stellen. Das wird immer und überall als Führungsschwäche ausgelegt.
Kann man den Wechsel in der 37' noch als halbwegs sachliche Führungsentscheidung ansehen, ist das spätere öffentliche Hinhacken nichts weiter als das Eingeständnis, dass man einfach nicht weiß, wie man Arbeitskräfte leiten kann.
Die Aktion, um es auf gut österreichisch zu sagen, ist oasch, war oasch und wird immer oasch bleiben. Wenn Marsch nicht die Eier hat, sich öffentlich dafür zu entschuldigen, dann sollte sich Freund dringend mal mit ihm unterhalten. Das wiederum ist nämlich seine Aufgabe, die Mannschaft oder Spieler notfalls über den Trainer zu stellen (wenn berechtigt). Ob er das tut, werden wir hoffentlich nur zwischen den Zeilen mitbekommen.