Hatte heute ein Elterngespräch mit der Lehrerin meines Teenagersohnes. Ihr Frust war spürbar: “Die Klasse ist respektlos, nicht nur zu mir, sondern auch untereinander. Ich habe bereits Regeln aufgestellt wie ‘man soll zuhören’ und ‘man soll andere ausreden lassen’. Das hat eine Woche geholfen, dann war alles wieder wie zuvor.”
Ich musste dabei sofort an Fußball denken. So geht es wohl vielen schwachen Lehrern und Trainern, die glauben, durch bloße Regeln Respekt und Struktur schaffen zu können. Es erinnert an Co-Trainer, die meinen, sie hätten durch Zusehen verstanden, wie Führung funktioniert. Doch die entscheidende Fähigkeit fehlt: Den Raum durch Präsenz zu verändern, allein durch Auftreten und Ausstrahlung.
Lijnders hätte vermutlich auch gerne die Eltern mancher Spieler zum Gespräch eingeladen. Doch Respekt und Führung lassen sich nicht durch Regeln oder Bitten erzwingen – sie entstehen durch natürliche Autorität, die nicht jeder mitbringt. Nicht jeder, der es sich zutraut, ist zum Lehrer oder Trainer geboren. Heute habe ich im Gespräch die Spielerkabine förmlich vor mir gesehen.