Im Körperverletzungsprozess gegen den deutschen Fußball-Weltmeister und aktuellen LASK-Verteidiger Jérôme Boateng hat seine Ex-Partnerin erneut schwere Vorwürfe gegen ihn erhoben. Er habe sie im gemeinsamen Karibik-Urlaub im Juli 2018 geschlagen, angespuckt, sie beleidigt und ihr in den Kopf gebissen, sagte die Frau am Freitag vor dem Landgericht München I. Außerdem habe er ein großes Windlicht und eine Kühltasche nach ihr geworfen.
„Ich hab‘ geweint, richtig doll, ich hab‘ mich auch erschrocken“, sagte die Frau. „Er hat weiter geschrien, hat weiter gewütet.“ Sie habe sich an den Glasscherben des zerbrochenen Windlichts geschnitten, Hämatome und Schürfwunden erlitten.
Er habe ihr gedroht, er werde dafür sorgen, dass die gemeinsamen Kinder in ein Heim kommen, wenn sie ihn wegen des Vorfalls anzeigen sollte. Als sie das sagte, brach die Frau im Gerichtssaal in Tränen aus, und die Sitzung wurde für ein paar Minuten unterbrochen. Noch aus dem Urlaub habe sie dann ihre Familienanwältin angerufen, eine Verletzung am Auge dokumentiert – und Boateng schließlich im Oktober angezeigt.
Boateng hatte die Vorwürfe, die die Mutter seiner Zwillingstöchter gegen ihn erhebt, am ersten Prozesstag vor einer Woche entschieden abgestritten. Er gab an, sich nur gegen einen Angriff seiner damaligen Partnerin gewehrt und sie weggeschubst zu haben. Sie habe ihn an der Lippe verletzt. Für dieses Schubsen entschuldigte er sich. In seiner ausführlichen Einlassung vor Gericht hatte er von einem „Alptraum“ gesprochen und Gewaltvorwürfe bestritten.