Rein aus psychologischer Sicht:
Als es gestern 0-2 stand und die 3 Neuen kamen, war plötzlich zumindest ein wenig Wind drinnen, zumindest besser als all das zuvor.
Ich habe den Eindruck, als wenn die Mannschaft mit ganz viel Angst spielen würde, Angst lähmt den Körper, es gelingen die einfachsten Dinge nicht. Das kennt jeder von sich selbst.
D.h. warum gehen wir immer mit soviel Angst ins Spiel? Angst ist immer eine Perspektive meines Kopfes.
D.h. wenn ich nach Schlager gehe, und schon vorab “weiß”, dass ich/wir ein perfektes Spiel brauchen, um Lyon wehzutun, dann ist die Angst vorprogrammiert.
Was will ich damit sagen? Wie geht die Mannschaft mental ins Spiel? Mir kommt es vor, als ob sich alles immer um den Gegner dreht und nichts um die eigenen Stärken, wenn ich ständig die Perspektive habe, was der Gegner gut kann und was wir selbst machen “müssen”, dann kann kein stärkenorientiertes Fußballspiel herauskommen.
Da geht es auch nicht um Magie sondern einfach um die mentale Komponenten im Verbund mit Körper und Sport.
Kerim ist zB ein Beispiel für ein Spieler ohne Angst, er macht die einfachsten Sachen und spielt damit mehrere Spieler aus. Für mich ist gerade der Kern des Problems, wie schaffe ich es als Trainer/Mentaltrainer die Mannschaft im Umgang mit Angst/Druck/Perspektiven besser einzustellen.
Das ist der Hebel, die Jungs können alle kicken, jeder Spieler, egal wie gut er ist, wenn es mental nicht passt, kommt keine Leistung.
Daher, wer arbeitet hier mit den Jungs?
Niemand? Ich mach es gerne … 🙂
Thomas Letsch ist so wie ich Mathe- und Sportlehrer und ich weiß, dass man als Lehrer sehr Intellekt bezogen durchs Leben geht, was in vielen Situationen und nützlich ist.
Aber in der Spielanalyse bringt das nichts, bzw. nichts, wenn es darum geht es besser zu machen, das ist der falsche Hebel, das sehen wir seit Monaten, dass er Dinge anspricht, aber sich nichts verändert.
Was meine ich damit … wenn ich einem Raucher sage, es ist schädlich, er soll aufhören, so versteht er das rational, d.h. noch lange nicht, dass sich etwas ändert … Ich hoffe ihr wisst, was ich mit diesem Beispiel meine.
Wenn die Analysen (kein Einsatz, kein Wille, viele Fehler usw.) Wirkung zeigen sollen, bringt es nichts rational darauf rumzuspringen, ich MUSS die mentale Komponente mit einbeziehen und hier den Hebel ansetzen.
Es geht darum, mental bereit zu sein, der Körper folgt dann ganz automatisch.
Ich bin dann mental frei, wenn ich stärkenbezogen bin, wenn ich weiß, was ich kann, wenn ich an meine/unsere Spielidee glaube und weiß, was ich zu tun habe. Wenn ich am Platz denken muss, sind Hopfen und Malz verloren.
Ich brauche in meinem Kopf das Feuer, die Freude um Fußball zu spielen, dann kommt der Rest von ganz alleine. Ich brauche die Vision, ich muss sie spüren und wenn ich auf den Platz gehe, will ich den Gegner fressen, so voller Freude will ich sein auf das Spiel, all das …
Das ist der Hebel! Das ist der Schlüssel! Wie der Trainer heißt? Scheiß egal, aber es muss ein “Mensch” sein, der den Spielern hilft, all das erleben zu können.
PS: Ich bin offen für einen neuen Job! 🙂
PPS: Kerim zB hätte auch spielen müssen, egal ob wir dadurch offener sind (falls er wirklich fit war - nach seinen Aussagen war er das), das war zB auch eine angstbezogene Entscheidung, sie ist für den Kopf nachvollziehbar, aber dennoch falsch.