Als eleganter und teils spektakulärer Flügelstürmer bringt Okafor alle Anlagen mit, um zu den Besten seiner Zunft zu werden. Dieser Ansicht war auch Red Bull Salzburg, als man den Angreifer zu sich holte. Die Österreicher geniessen europaweit einen hervorragenden Ruf in der Ausbildung und Weiterentwicklung von jungen Spielern, und so hoffte man in der Mozartstadt, sich mit Okafor "the next big thing" geangelt zu haben.
Beim FC Basel verabschiedete man sich schweren Herzens von seinem Juwel. Okafors Wert für den FCB lag aber weniger in der Anzahl Scorerpunkte, sondern eher im rohen Potential, das in ihm schlummerte. In wettbewerbsübergreifenden 54 Partien verzeichnete Okafor 7 Tore und 5 Assists. Keine überragenden Zahlen, aber für einen jungen Flügel aller Achtung wert. Dem FCB gelang es aber nie, Okafors Talent vollends aus ihm rauszukitzeln und hinzu kamen Spannungen mit ex-Coach Marcel Koller, so schien ein Wechsel in den RB-Kosmos ein kluger Schritt zu sein.
Bislang ist Salzburgs Rekordtransfer aber noch einiges schuldig geblieben. Zwar sind Okafors Werte – 8 Tore und 3 Assists in insgesamt 32 Spielen – wirklich nicht schlecht, aber irgendwo auch ernüchternd. Denn bisher ist es auch den Red Bull-Trainern nicht gelungen, seine überragenden Anlagen dauerhaft in nackte Zahlen zu verwandeln. Im Jahr 2020 erzielte Salzburg 83 Liga-Tore, an gerademal 9 davon war Okafor als Schütze oder Passgeber beteiligt. In einer Mannschaft, die den Offensivfussball und das Toreschiessen geradezu zelebriert, sollte es für einen Spieler von Okafors Qualitäten doch möglich sein, mehr Scorerpunkte zu sammeln?
Salzburgs Sportdirektor Christoph Freund liess sich jüngst in der Krone-Zeitung wie folgt zitieren: "Da brauchen wir nicht herumreden: Er hat nicht so eingeschlagen, wie wir alle uns das vorgestellt haben. Ich kann mich aber erinnern, dass es auch schon bei anderen länger gedauert hat, Leute wie Munas Dabbur, den wir sogar verliehen haben, oder Jonny Soriano."