Rieds Hoffnungsträger Nene: Von der Straße auf die große Fußballbühne
Trotz seines jungen Alters geht er mit den in ihn gesetzten Erwartungen locker um. “Bei Ried gibt es nicht den Druck, Meister zu werden”, sagt Nene und schmunzelt. “Ich denke, es ist für mich eine neue gute Erfahrung. Hier kann ich viele Minuten auf dem Platz sammeln und mich weiterentwickeln.”
Nenes Fußballmärchen
Dass er seine Qualitäten im Frühjahr erstmals auch in der höchsten Liga Österreichs zeigen darf, gleicht einem kleinen Fußballmärchen: Nene, dessen Eltern von der Elfenbeinküste stammen und nach Mali ausgewandert sind, wuchs in ärmlichen Verhältnissen auf. Mit zehn Jahren schlug seine große Stunde: Auf den Straßen der malischen Hauptstadt Bamako wurde der Neo-Rieder zufällig von Scouts der Fußballakademie des französischen Ex-Teamspielers Jean-Marc Guillou entdeckt. Frankreichs Fußballer des Jahres von 1975 führt in Afrika mehrere Ausbildungszentren und brachte dort auch schon den einen oder anderen Topstar – wie etwa die Brüder Kolo und Yaya Toure – heraus, die in der englischen Premier League bei Klubs wie Arsenal und Manchester City aufspielten.
Ersterfahrung mit dem Schnee
Der Weg war geebnet: Die Fußballschule in Mali verbindet eine langjährige Partnerschaft mit Österreichs Meister Salzburg – Anfang 2021 verpflichteten die Bullen den Youngster. “Vor mir schafften bereits Diadie Samassekou (heute in Hoffenheim, Anm.) und Amadou Haidara (jetzt in Leipzig, Anm.) von dieser Akademie aus den Sprung nach Salzburg – und wechselten anschließend in eine internationale Topliga.”
Davon träumt auch Rieds neue Offensivwaffe. “Ich habe eine gute Technik, bin schnell und beidbeinig”, beschreibt sich Nene, der sich vor allem an seine ersten Wochen in Österreich Anfang 2021 noch gut erinnern kann. “Es war richtig kalt, ich hatte noch nie Schnee gesehen.” Im familiären Innviertel will der Mann mit der Rückennummer 45 jetzt die nächste Talentprobe ablegen – vielleicht schon heute im Cup gegen Klagenfurt.