Ich versuche eine objektive Annäherung zum Thema Jaissle im Kontext mit der aktuellen Leistungssituation.
Ein wenig erinnert mich das an die Saison 2019/2020 als nach dem Winterabgang von Haaland ab Feb 2020 nichts mehr ging. JM rettete damals die Corona Pause inklusive ‘LASK-Eigentor’ die Meisterschaft. Das spielerisch im Herbst 2019 schon nichts mehr ging wurde durch Haaland kaschiert.
Auch im Herbst 2022 ging spielerisch nichts mehr weiter. Die Hoffnung lag halt in der langen Winterpause um an den nötigen Stellschrauben zu drehen. Was Sorgen bereitet ist das sich nichts verbessert hat, im Gegenteil, in allen Belangen sind weitere Rückschritte zu erkennen.
Wir sind es aus der Vergangenheit gewohnt, dass sich die Mehrheit der jungen Spieler bei Salzburg kontinuierlich weiterentwickeln. Das war, und ist hauptsächlich die Aufgabe des Trainers. Aktuell sind über längeren Zeitraum keine Entwicklungsschritte der Spieler zu erkennen. Hier muss man Jaissle ganz klar in die Pflicht nehmen.
Ebenso muss der Trainer in die Pflicht genommen werden was die Flexibilität des Spielsystems anbelangt. Dieses stumpfsinnige festhalten an der erfolglosen Raute ist unerklärlich. Diese einfallslosen wiederkehrend geschlagenen Pässe nach vorne ohne Ziel sind einfach nicht anzusehen.
Die Spieler wirken unmotiviert, der Teamgeist scheint weiter abzunehmen. Die Spieler wirken in der Spielanlage zum Teil überheblich, fühlen sich als Megastars von Morgen und wahrscheinlich glauben Sie der Erfolg/die Entwicklung stellt sich von selbst ein. Hier muss rasch Klartext gesprochen werden. Sowohl vom Trainer als auch vom Management.
In der Kaderplanung vollkommen auf routinierte Spieler (außer den ewigen Ulmer) zu verzichten rächt sich aktuell. Hier ist inständig auf einen Bewusstseinswandel im Management zu hoffen. Jeder Trainer hat aber auch das Recht zwei bis drei Kaderspieler zu fordern die aus dem Milchbubialter raus sind.
Das gesamte Trainerteam aus ‘Trainees’ zusammenzustellen ist die Verantwortung des Managements. Jedenfalls ist das ein Fehler.
Die Fans (wahrscheinlich inklusive mir 😉) sind mittlerweile ein verwöhnter Haufen. Möglicherweise würde uns und dem Verein mal eine ‘Erholungsrunde’ in der EuroLeage nicht schaden, um den Erfolg der letzten Jahre auch mal wieder schätzen zu können.
Für den österreichischen Fußball wär freilich ein Meister aus Graz, Wien oder Linz auch mal wieder eine Bereicherung.
Fakt ist, und das wird uns jetzt vor Augen geführt, dass bei dem ‘Geschäftsmodell’ von Red Bull Salzburg ALLES passen muss um regelmäßig Meister zu werden und jedes Jahr CL zu spielen. Aktuell sind einige notwendige Fundamente für den Erfolg etwas brüchig.
Ob man sich von Jaissle jetzt schon trennen muss und wird … ich hab keine Ahnung.
Jedenfalls sehne ich mich nach den alten Tugenden zurück, die unser Spiel die letzten Jahre geprägt haben und die alternativlos sind, will man weiter mit diesem ‘Vereinsmodell’ erfolgreich sein.