Stephan Reiter | Geschäftsführer
SN: Lassen Sie uns vor dem Start der Meistergruppe eine Zwischenbilanz dieser Saison ziehen - die wie ausfällt?
Stephan Reiter: Ich denke, dass in Anbetracht der Herausforderungen mit großen Veränderungen im Management (Sportdirektor, Trainer, Anm.) und in der Kaderstruktur mit zahlreichen Ab- und Neuzugängen hervorragende Arbeit geleistet wurde. Es war eine extrem spannende internationale Saison mit der in Summe wahrscheinlich schwierigsten Champions-League-Gruppe, die wir je hatten. Wenn man das Ticket für die Europa League dann durch ein Tor in der Nachspielzeit (1:3 gegen Benfica, Anm.) verliert, ist das natürlich bitter. Diesmal war sicherlich auch das Spielglück letztlich nicht auf unserer Seite.
SN: Und in der Bundesliga?
Da ist eine klare Entwicklung in die richtige Richtung zu sehen. Wir haben die vielen Verletzungen und Ausfallstage im Herbst durch gezielte Maßnahmen, etwa im medizinischen Bereich, deutlich reduzieren können. Sportlich ist dadurch eine klare Vorwärtsbewegung zu sehen. Wir gehen als Tabellenführer in die Meistergruppe, auch wenn der Vorsprung auf Sturm Graz nach der Punkteteilung jetzt von vier auf zwei Zähler geschmolzen ist.
SN: Der Großteil der Kritik, vor allem im Social-Media-Bereich, richtet sich gegen Trainer Gerhard Struber.
Das bleibt uns nicht verborgen, auch wenn wir uns damit nur am Rande beschäftigen. Es ist doch genial, bei einem Salzburger Club zum ersten Mal einen waschechten Salzburger auf der Trainerbank zu haben. Gleichzeitig scheint aber genau deswegen die Hemmschwelle für Kritik niedriger zu sein, weil Gerhard hierzulande vielen bekannt ist. Das Wichtigste ist, sich von den Nebengeräuschen nicht ablenken zu lassen, sich auf den Fußball zu konzentrieren - und das macht unser Trainer vorbildlich.
SN: Es gibt also ein klares Commitment, dass Gerhard Struber auch 2024/25 auf der Salzburger Trainerbank sitzt?
Es gibt überhaupt keinen Grund, das zu hinterfragen. Wir sind erfolgreich, stehen an der Tabellenspitze der Bundesliga und im Cup-Halbfinale. Meine Beziehung zum Trainer ist genauso wie jene zwischen dem Trainer und der Mannschaft hervorragend.
SN: 2025 wartet auf Red Bull Salzburg eine Mammutsaison mit mindestens acht Spieltagen in der neuen Champions League und womöglich einer Club-WM-Teilnahme in den USA. Wie ist das zu stemmen?
Das wäre eine enorme Herausforderung und eine interessante Erfahrung zugleich, wobei wir uns aber erst für beide Bewerbe qualifizieren müssen. Aufgrund des von der UEFA generell geänderten Modus gibt es innerhalb der Bundesliga bereits Gespräche, wie wir die Jänner-Spieltermine von Champions League und Europa League in den Liga-Alltag integrieren können. Welche Kadergröße notwendig wäre, um im Sommer 2025 quasi durchzuspielen, ist eine weitere Herausforderung, mit der wir uns dann beschäftigen. Denn nach der Club-WM ginge es ja fast nahtlos mit der Bundesliga und der Europacup-Qualifikation weiter. Der Champions-League-Fixplatz ist für Österreich dann ja leider weg.SN: Das heißt, Salzburg wird den Kader weiter vergrößern?
Sehr wahrscheinlich noch nicht in diesem Transfersommer. Aber auch im Winter 2024/25 muss man behutsam vorgehen. Ich bin kein Fan davon, den Kader beliebig aufzublähen. Die Jungs brauchen ja Spielzeiten. Aus den Augen des Geschäftsführers wäre eine Qualifikation für die Club-WM neben dem lukrativen Startgeld (50 Mill. Euro, Anm.) ein Asset, das in der Akquise den einen oder anderen hoch talentierten Spieler davon überzeugen könnte, mit uns diesen Weg zu gehen.
SN: Was hat sich grundsätzlich seit dem Tod von Dietrich Mateschitz für Sie und Red Bull Salzburg geändert?
Wir haben weiterhin eine hervorragende Zusammenarbeit mit den Verantwortlichen in Fuschl. Wir schätzen Red Bull als unseren Sponsorpartner sehr, auf der operativen Ebene hat sich de facto aber nichts verändert. Wenn es dringende Themen gibt, die früher mit Herrn Mateschitz besprochen wurden, so weiß ich auch heute sehr genau, wo ich anrufen kann. Es ist vonseiten Red Bulls weiterhin ein großes Bekenntnis zum Fußball da
salzmann Bullshitbingo ist jetzt also auch bei Reiter Trumpf. “Die Hemmschwelle den Trainer zu kritisieren ist geringer, weil er Salzburger ist”. Aja … genau.
salzmann SN: Es gibt also ein klares Commitment, dass Gerhard Struber auch 2024/25 auf der Salzburger Trainerbank sitzt?
Es gibt überhaupt keinen Grund, das zu hinterfragen.
Mir ist schlecht.
AlexRodriguez
Abwarten das kann im Sommer wieder anders sein wenn wir kein Titel gewinnen.
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AlexRodriguez
Hm naja schon verständlich die Aussagen, wäre nicht clever die Position des Trainers jetzt öffentlich vor dem Saisonfinale zu schwächen…beim BVB würde man jetzt ähnliches über Terzic sagen, obwohl sein Job im Sommer vermutlich alles andere als sicher ist.
Schau ma. Meister oder Cupsieger werden wir schon werden.
Nir ist eher schlecht wegen der Aussicht auf noch ein Jahr Strubsiball.
Mag sein. Damit legt sich Reiter die Latte halt schon hoch für eine nachvollziehbare Begründung, warum Struber im Sommer dann doch gehen muss. Daß wir weder Meister noch Pokalsieger werden, kann ich mir nicht vorstellen
Hab jetzt grad nachgeschaut wie hoch die Quote für Sturm als Meister ist, Tipico bietet das aber garnicht an.
Die Kombi Arsenal CL Sieger + Sturm Meister wär ein paar Euronen wert.
HunglikeHodor
Ist nie drin während irgendein Spiel in der Liga läuft (gerade ist ja Rapid-LASK). Nach Ende des Spieltags kommt es dann wieder rein, zuletzt war es 4,75 als Quote für Sturm, wir hatten 1,20.
Ich kann mir leider sehr gut vorstellen, dass das nicht nur ein Lippenbekenntnis bzgl. Trainer war und man fest davon überzeugt ist, mit Gerhard Struber in die neue Saison zu gehen.
In Anbetracht des anstehenden Kaderumbruchs und der Überzeugung dass Struber nicht der richtige Trainer ist, ist die Vorfreude auf die kommende Saison bei mir derzeit eher überschaubar.
Ich lasse mich aber dann gerne überraschen :-)
AlexRodriguez
Jo eh. Auf der anderen Seite sieht ein Commitment auch anders aus
Dystan fest davon überzeugt ist, mit Gerhard Struber in die neue Saison zu gehen.
“Stand jetzt” hat er einen Vertrag bis Sommer 2025
ich hoffe, reiter konzentriert sich auf wirtschaftliche aspekte und nicht auf sportliche.
Das Argument pro Struber ist also seine Herkunft.
Herbert-Ayahuaska Donnerbuddy is er auch…
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Wir passen uns wirklich immer mehr dem nationalen Niveau an, wenn ich mir jetzt auch noch Reiters Aussagen so gebe. Und mir ist schon klar, dass er zu Struber nichts anderes sagen kann.
Aber eh alles super toll, der Gerhard so ein toller waschechter Salzburger, oida…
Dazu BS 0815 inhaltlich nichtssagende Aussagen jedes Interview.
Ich mache mir ein bisschen Sorgen, das wird mir langsam zu “österreichisch”.
Eine Rangnick als Sportdirektor Übergangssaison wäre mal wieder geil, damit wieder Leben in die Bude kommt und sich ein paar Lowperformer zukünftig wo anders austoben können
Den Kick seit 2,5 Jahren hätte sich der nicht bieten lassen.
Wenn man nicht wüsste, dass Reiter nichts anderes sagen kann in dieser Phase der Meisterschaft, müsste man fast Angst bekommen, dass die tatsächlich noch was Positives an Strubsi sehen.
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aXXit Wenn man nicht wüsste, dass Reiter nichts anderes sagen
Aber “wie” er es sagt, ist besorgniserregend. Da schwingt ja überhaupt kein “was soll ich anderes sagen, ich muss öffentlich hinter dem Clown stehen, um den Schein zu wahren” mit, viel mehr lautet die Botschaft “wir habe einen super Typen auf der Bank, der bei den Spielern gut ankommt, mit mir regelmäßig einen heben geht, und ich kann diese Suderein der Trottel-Fans nimma hören. Sollens halt Austria Fans werden”.
Ich kann mich nur wiederholen: mit jedem Interview wirds schlimmer, und mittlerweile gibt alles ein stimmiges Bild: die spielerische Entwicklung, die sportliche Ausbeute, die nicht mehr vorhandene Durchlässigkeit beim eigenen Nachwuchs, die sinkende Österreicherquote, die Entwicklung in Liefering, unser Einfluss auf den Verfall der heimischen Liga.
Man merkt immer mehr, dass wir ein reines Marketinginstrument für Red Bull sind, wichtig ist einzig und allein der Schein und große Wettbewerbe (daher auch die Geilheit auf diese sinnlose Club-WM). Dass das nie nachhaltig sein kann, bekommen wir jetzt schonungslos aufgezeigt. Mich wundert schon lange nimma, dass das Zuschauer-Interesse kontinuierlich abnimmt, die handelnden Personen sind einfach viel zu sehr mit sich selbst beschäftigt.
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HunglikeHodor (daher auch die Geilheit auf diese sinnlose Club-WM).
Also zumindest Reiter bleibt diesbezüglich ziemlich gelassen. Eine “Geilheit” les ich da auch zwischen den Zeilen nicht. Und Seonbuchner hat sich gestern ebenfalls nicht euphorisch dazu geäußert.
“Das wäre eine enorme Herausforderung und eine interessante Erfahrung zugleich”
Es ist schon klar, dass man angesichts der FIFA-Entscheidungen der letzten Jahre eigentlich freiwillig auf eine Teilnahme verzichten müsste, aber das wäre gerade in finanzieller Hinsicht ein ziemlicher Schuss ins Knie und bringt niemandem was.