Spiderman Ich kenne einen ehemaligen Profi persönlich, der zwar nicht ausgesorgt, aber doch gut verdient hat. Kannst mir glauben, dass das größte Problem war, das Zurückschrauben des Lebensstandards zu meistern, denn wenn du es gewohnt bist, im Monat 5000K auszugeben und plötzlich wesentlich weniger reinkommt, ist auch das Ersparte schneller weg, als man glaubt.
Das ist auch immer ein Punkt, den der Boss der Spielergewerkschaft (in Deutschland) bei fast jedem Interview anspricht, wenn es ums Thema Karriereende und Folgen für die Spieler geht. Zum einen geht es darum, den Lebensstandard finanziell so anzupassen, dass man auch mit möglicherweise weniger auskommt, falls man als Aktiver auf großem Fuß gelebt und hier und dort Luxusartikel gekauft hat.
Der zweite Punkt, der immer wieder erwähnt wird, ist das Psychologische. Wenn du über 15-20 Jahre gewohnt bist, alle paar Tage vor vielen Leuten zu spielen und die dir dann für deine Leistungen applaudieren, ist es oft schwierig für Ex-Fußballer, sich dieselbe Anerkennung nach dem Karriereende im normalen Berufsleben zu holen. Und das stimmt mMn auch. Wenn du in einem normalen Job jeden Tag deine Arbeit gewissenhaft machst, ist es das, was deine Vorgesetzten von dir erwarten. Dafür gibt es aber keinen Applaus. Die Anerkennung wirkt sich dort anders aus. Und das müssen Ex-Fußballer auch erst lernen, wenn sie in die normale Berufswelt einsteigen.
Daher kann ich auch verstehen, dass sich viele Ex-Kicker an die Posten im Profibereich klammern, weil sie einfach nur das können und kennen. Dieses Profigeschäft ist einfach so weit weg vom normalen Leben, dass der ein oder andere Ex-Spieler möglicherweise sogar Angst davor hat, in einen normalen Beruf zu arbeiten, weil ihm da möglicherweise die Anerkennung (und natürlich die Kohle) fehlt.
Das ganze Zeug sollte man vielleicht auch in einen anderen Thread verschieben, wo es besser passt. Vielleicht Kickerpensions-Vorbereitung statt Sommer Vorbereitung 21/22