aXXit er hat im Interview schon noch mehr gesagt und den Fehler auch bei sich gesehen. 😉 Sinngemäß: Der Fehler war einfach, mit dem Ball versuchen zu spielen und ihn anzunehmen. Das einzig richtige wäre gewesen “weg aus der Gefahrenzone”.
Rangnick selbst spricht nach dem Spiel auch von einem unnötigen und unnötig schwer gespielten Rückpass sowie einer zu hohen Position Bachmanns.
Wenn man die Szene seziert, dann fällt mir Folgendes auf:
Beim Einwurf schiebt die Viererkette sehr hoch, wie wir es auch aus Salzburg kennen. Für meinen Geschmack könnten Danso, Ljubicic, Grillitsch und Laimer zu Lasten der Kompaktheit etwas mehr Raum abdecken. Aber wir sind in der 3. Minute eines Freundschaftsspiels, also das ist wirklich schon i-Tüpferlreiten.
Danso lässt den Ball 2,5 Mal aufspringen und spielt dann mit dem ersten Kontakt einen zu hohen und drucklosen Rückpass. Man sieht, dass Bachmann entgegenläuft, damit er nicht schon bei der Annahme unter Druck ist. Also eine zu hohe Ausgangsposition sehe ich eher nicht (vielleicht meint Rangnick auch die Position beim 1. Kontakt), aber eine zu zentrale. Wenn er eher hinter Danso steht, hat der Rückpass weniger weg, er ist schwerer unter Druck zu setzen, kann leichter klären.
Aber er steht zentral, muss ihn aufspringen lassen und sucht dann früh den ersten Kontakt - und genau da passiert der entscheidende Fehler: er verschätzt sich und kann nicht direkt in die Folgeaktion gehen.
Das sieht man bei spielschwachen Torhütern immer wieder, dass der erste Kontakt (und mehr) verschwendet wird, um die Kugel zu kontrollieren. Man beraubt sich also selbst jeglicher Dynamik, weil man zu sehr mit der Annahme beschäftigt ist, und bis man weiß, was man tun will, ist der Gegner schon da. Donnarumma gegen Benzema kommt mir da in den Sinn.
Spielstarke Torhüter gehen mit dem ersten Kontakt in die Aktion, legen ihn sich zur Seite (statt nach vorne dem Gegner entgegen) oder klären direkt.
Zusammenfassend, Bachmann…
startet aus zu zentraler Position (Ball länger unterwegs, leichter unter Druck, mehr Torgefahr)
schätzt den aufspringenden Ball schlecht ein (läuft zu schnell an, muss dann abbremsen)
hat dadurch beim ersten Kontakt keine Dynamik (Gegner im vollen Lauf im Vorteil)
und muss den Kopf statt der Brust nehmen (mehr Kontrolle und 2. Kontakt kann früher kommen)
und spielt ihn damit schlampig (zu weit weg) und sinn-los (einfach nach vorne statt zur Seite).
Dass Ljubicic den Abschluss noch blocken könnte, soll hier aber auch nicht unerwähnt bleiben.