Der Platz schien eine Katastrophe (wie kann das sein nach 8 Monaten Spielpause, denn das Verspringen rollender Bälle hat nichts mit längerem Rasen zu tun?), und die Vorbereitung war sehr kurz für einen doch stark veränderten Kader, insofern sehe ich vieles nach.
Aber was mich etwas schockiert hat: Da war kaum was vom typischen RBS-Style zu erkennen. Rein von der Spielanlage hätte das auch die Admira gegen einen Landesligisten sein können. Ein klares Plus an spielerischer Qualität auf der einen Seite, und man hat einfach das Spiel kontrolliert in der Hoffnung/Gewissheit, daß die höhere Klasse den Sieg bringen wird, während sich die schwächere Mannschaft hinten hineingestellt hat.
Aber wo war da die für uns so typische Nach-vorn-Verteidugung? Wir haben größtenteils versucht, von hinten das Spiel aufzubauen und sind damit zumeist kläglich gescheitert. Hohe Bälle nach vorne gab es unter RS auch. Dort hat man diese bewusst gespielt, vollkommen unabhängig davon, ob eine Chance bestand, den Ball überhaupt zu bekommen, denn der Sinn war eigentlich das Gegenpressing und die daraus resultierende schnelle Ballrückeroberung, um dann binnen weniger Sekunden zum Abschluß zu kommen. All das fehlte gestern aber größtenteils. Gerade gegen einen unterklassigen Gegner wäre davon auszugehen, daß dieser die Mittel nicht hat, sich dann zu befreien. Wir aber haben nur den Ball nach vorne gespielt, ihn nicht erlaufen und dann viel zu wenig Intention gezeigt, mittels Rückeroberung schnell zum Abschluß zu kommen. Das eine Tor von Sesko war ein Paradebeispiel dafür, wie das hätte durchgehend aussehen können/sollen.
Wenn ich mich zurückerinnere an vor 2 Jahren: Da war das erste Spiel unter Marsch gegen Parndorf so unglaublich geil und exakt in diesem aggressiven RBS Style, daß ich das nächste Spiel kaum erwarten konnte. Gestern fand ich das sehr ernüchternd.
Ich hoffe, es lag daran, daß man diese Woche noch intensiv Krafttraining gemacht hat und bewusst einen Mangel an Spritzigkeit in Kauf genommen hat.