90minuten: Sie haben mit 25 Jahren in Salzburg angefangen, waren jahrelang in der Welt von Red Bull. Wie viel RB-Fußball bzw. auch Strategie, Talente von dort zu bekommen, steckt in Altach?
Ingolitsch: Letztes Jahr war nur Dijon Kameri ausgeliehen, heuer keiner. Aber natürlich haben mich die vielen Jahre geprägt. Ich bin mit einem weißen Blatt Papier dort hingekommen und habe es Tag für Tag, Woche für Woche beschrieben, bis ich meine eigene Idee von Fußball entwickelt habe. Ich habe so viele positive Dinge mitgenommen, die mein Spiel prägen, manche Sachen habe ich modifiziert.
90minuten: Wie viel Genugtuung gibt es, wenn Sie nach Salzburg blicken?
Ingolitsch: Ich hatte mit 25 Jahren das Privileg, in der Red Bull Akademie beim FC Liefering einzusteigen, Gerhard Struber und Bo Svensson waren super Cheftrainer, zu denen ich noch immer eine Verbindung habe. Ich konnte vom gesamten Umfeld profitieren, in den diversesten Abteilungen. Am Ende war es aber schon ein Erfolgsmärchen, da marschiert der Salzburger Junge vom Co-Trainer zur U18, wird zweimal Meister und stellt einen Punkterekord ein; dann Cheftrainer beim FC Liefering inklusive Youth League.
Die Krönung dieses siebenjährigen Wegs wäre der Posten als Trainer von Red Bull Salzburg gewesen, aber die haben zu dem Zeitpunkt in der Champions League gespielt. Das wäre ein zu großer Schritt für mich gewesen. In Zürich war ich Trainer der zweiten Mannschaft und hätte mich dort langfristig als Coach der Profis gesehen. Dann ist mir Altach dazwischen gegrätscht und das Abenteuer Bundesliga ist schneller auf mich zugekommen als geplant. Aber genau das wollte ich ja auch immer.