Santos_FC Das breite Spektrum wurde von mir bewusst als Stilblüte eingesetzt, um aufzuzeigen, wie lächerlich es ist, dass Vereine wie die FIFA und UEFA oder Unternehmen wie die Formel 1 sich nicht klar zu diesen Themen positionieren bzw. es sogar den Sportlern verbieten dies zu tun.
Die FIFA ist halt auch der (Pflicht-)Verband aller Nationalverbände und sollte deswegen prinzipiell (unabhängig vom Thema) natürlich so unpolitisch wie möglich sein. Was wir hier in West- und Mitteleuropa gerne vergessen, ist, dass unsere Meinung zum Thema One Love weltweit gesehen eine Minderheitenmeinung ist. In allen muslimisch geprägten Ländern, im Großteil Afrikas und Asiens (insbesondere auch China) hat man beim Thema One Love eine ganz andere Meinung. Auch bei uns in Europa ist man sich ned einig, wenn man in den Osten blickt. Da bröckelt die Unterstützung schon gewaltig. In Mittel- und Südamerika ebenso.
Wenn du jetzt als weltweiter Verband hergehst und dich komplett auf die Seite der kleinen Minderheit stellst und damit den Großteil deiner Mitglieder brüskierst und deren Länder verärgerst, dann wird das leider nicht funktionieren. Da kannst dir sicher sein, dass die dann beim nächsten Mal einen Präsidenten wählen der hier ganz anders handelt. Ein weltweiter Verband kann sich hier also nur bis zu einem gewissen Grad positionieren ohne den Großteil seiner Mitglieder zu verärgern.
Bei den Spielern ist es was anderes, aber auch hier kann ich das Zögern zu einem gewissen Grad verstehen. Denn wenn ich die politischen Botschaften in diese Richtung zulasse, dann öffne ich damit die Büchse der Pandora. Denn dann müsste ich zwangsläufig auch Botschaften in die andere Richtung zulassen. Und das wird wohl niemand wollen. Sobald du zu selektieren beginnst über welche politischen Themen gesprochen werden darf und über welche nicht, hast du schon verloren. Im allgemeinen würde damit uU das gesamte Verbot von politischen Botschaften fallen. Und das wäre eine Katastrophe.
Und die Spieler haben ja immer die Möglichkeit sich politisch zu äußern und ihre Reichweite und Popularität für ihre Anliegen zu nutzen. Sie haben die Möglichkeit Kampagnen zu unterstützen oder selber welche zu starten, bei Events dabei zu sein etc. Nur halt ned auf den Bühnen der FIFA.
Was ich damit sagen will: die FIFA ist als weltweiter Verband all ihren Mitgliedsverbänden verpflichtet und nicht nur uns Europäern. Und so gerne man es auch sehen würde, dass sie sich in gewissen Themen auf “unsere” Seite stellen, muss man so realistisch sein, dass dies zum jetzigen Zeitpunkt einfach extrem schwer bis gar ned möglich ist. Das würde weder der jeweilige FIFA Präsident und wsl auch die FIFA als Ganzes ned überleben.