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Ralf Rangnick will mit jungen Talenten arbeiten. © AFP / ODD ANDERSEN
Rangnick: „Ibrahimovic? Bevorzuge es, Talente zu entwickeln“
Ex-RB-Leipzig-Trainer und -Sportdirektor Ralf Rangnick zeigt Verständnis für die Entscheidung des AC Milan, Coach Stefano Pioli auch für die kommende Saison das Vertrauen zu schenken.
- August 2020
„Milan war die beste Serie-A-Mannschaft in der Zeit nach dem Lockdown. Alles zu ändern, wäre weder weise noch respektvoll gewesen“, sagte Rangnick im Interview mit der Gazzetta dello Sport. Rangnick weiter: „Pioli hat die Vertragsverlängerung verdient (...). Ob dies auch mittel- und langfristig der richtige Beschluss ist, ist eine andere Angelegenheit.“
Im Oktober hatten die Lombarden Kontakt zum deutschen Fußballlehrer aufgenommen, im Juli hatte Milan beschlossen, weiterhin auf Pioli zu setzen. Zwischenzeitlich sah es so aus, als ob Rangnick beim Renommierklub als Trainer-Manager nach englischem Vorbild arbeiten würde. Doch dann entschied sich der Klub doch für Pioli.
Auf die Frage, ob er als Milan-Trainer den Vertrag des schwedischen Altstars Zlatan Ibrahimovic verlängern hätte, antwortete Rangnick: „Ich arbeite für das Wachstum, und jüngere Spieler lernen viel schneller. Es ist nicht mein Stil, auf 38 Jahre alte Spieler zu setzen, nicht, weil sie nicht gut sind - Ibrahimovic ist es -, sondern weil ich es bevorzuge, Talente zu entwickeln“, sagte der Coach.
Atalanta als Vorbild
Als Vorbild in der Serie A betrachtet Rangnick Atalanta. „Atalantas Umsatz ist ein Drittel von jenem Milans. Atalanta investiert mit Intelligenz, seine Nachwuchsspieler sind die besten in Europa“, betonte der 62-Jährige.
Das Erfolgsmodell RB Leipzig ist laut Rangnick einmalig. „In den nächsten 100 Jahren wird es schwierig sein, das zu wiederholen, was wir mit Leipzig aufgebaut haben. Wir haben in diesen Jahren nie eine Krise erlebt. Heute ist der Klub 800 Millionen Euro wert“, betonte Rangnick.
Über seine Zukunft sagte er: „In den letzten 36 Jahren war ich immer am erfolgreichsten, wenn ich sowohl als Trainer, als auch als Manager arbeiten konnte.“