Bei vielen vermeintlichen Talenten der Konkurrenz habe ich das Gefühl, dass es nur möglichst schnell ins Ausland gehen soll und 80 Prozent stehen da dann auch recht rasch an.
Es gibt natürlich auch bei uns Talente, die nach einem Verkauf ins Ausland anstehen, aber die Zahl ist deutlich geringer.
Die meisten behaupten sich früher oder später und das führe ich nicht zuletzt darauf zurück, dass diese Ex-Salzburger den Konkurrenzkampf im Ausland leichter aufnehmen können. Schließlich kennen sie es schon aus den Jugendteams und von Liefering/Salzburg, wie es ist, wenn man wirklich ums seinen Kaderplatz und später Stammplatz jeden Tag fighten muss.
Das schließt an mein Argument an, dass einen guten Ausbildungsklub immer auch ein Überangebot an Talenten ausmacht. So lernen die Spieler idealerweise schon früh, sich durchbeißen zu müssen und sich eben nicht nur auf das Talent verlassen zu können.
Leute wie Schaub oder Kainz haben im Ausland erst erfahren, was richtig hochklassiger Konkurrenzkampf bedeutet und sind mehr oder weniger dadurch auf der Strecke geblieben. Das gilt aber natürlich nicht nur für Spieler, die von Rapid ins Ausland wechseln, sondern eigentlich für die anderen auch. Man denke zB an den jetzigen Wolfsberger Baumgartner, der in Bochum gescheitert ist, Taferner in Dresden oder aktuell Kuster, der als schon etablierter BL-Spieler beim KSC nur die Nummer 2 ist.
Ich behaupte, dass unsere Talente auf die Gegebenheiten im Ausland viel besser vorbereitet sind, weil sie diese harte Konkurrenzsituation bereits im Juniorenbereich kennenlernen. Und das ist quasi die optimale Simulation für das, was Spieler in großen oder zumindest größeren Ligen erwartet.