Ein Kompromiss zwischen Harakiri- und Beamten-Fußball wäre mMn Oscar Garcia. Der kann Struktur in das Offensivspiel bringen, aber defensive Stabilität ist für ihn kein Fremdwort, was vor allem international weiterhin wichtig sein wird.
Zudem hat sich Garcias Trainerkarriere nach seinem Salzburg-Abgang nicht so entwickelt, dass er jetzt auf einmal komplett unrealistisch wäre. Ich weiß, dass sein Abgang damals nicht unbedingt so harmonisch war, aber das ist ewig her, heute sind wir ein ganz anderer Verein mit anderen Möglichkeiten, er war ja nach seinem Abgang auch noch das ein oder andere Mal als Zuschauer bei uns im Stadion, hat also unsere Entwicklung demzufolge mitverfolgen können. Daher könnte für ihn das jetzt mMn schon reizvoll sein, vor allem mit Blick darauf, dass man von Salzburg dann eben nicht nur als Trainer nach Saudi-Arabien kommt, sondern auch in große Ligen, wenn man ein, zwei gute Jahre in Salzburg hatte.
Außerdem hat Garcia schon in seiner ersten RBS-Ära gezeigt, dass er einen nicht von ihm zusammengestellten Kader recht schnell in die Spur bringen kann, das wird auch in den nächsten Wochen wichtig sein, gerade mit Blick auf einen vernünftigen Start in die internationale Saison. Sein Stil ist zwar nicht so spektakulär wie jener von Marsch oder Zeidler, aber nach Jaissle wäre so ein kompletter Stilbruch auf schnell wahrscheinlich sowieso zu viel für die Mannschaft. Daher halte ich eben Garcia für eine sinnvolle Überlegung.