Foda: Cican Stankovic hat noch Chance auf die EURO
Kaum eine Personalie hat im 43-köpfigen Großkader von ÖFB-Teamchef Franco Foda für den Auftakt in die WM-Qualifikation für so viele Diskussionen gesorgt wie das Fehlen von Cican Stankovic.
Fünf andere Goalies bekamen gegenüber dem Salzburg-Schlussmann den Vorzug. Der darf sich jedoch weiter Hoffnungen für die EURO machen?
Wie bitte?! Richtig gelesen!
Foda höchstpersönlich öffnet für Stankovic die EM-Türe: "Cican hat nach wie vor genauso noch die Möglichkeit, bei der EM dabei zu sein, wie alle anderen Torleute auch."
Die eher schlechte Nachricht für den RBS-Goalie in diesem Zusammenhang ist, dass dies gleich für neun weitere Torhüter gilt. Der Teamchef spricht von einem Pool von zehn Keepern, die derzeit in Frage kommen.
Nominiert sind diesmal Pavao Pervan (Wolfsburg), Alexander Schlager (LASK), Daniel Bachmann (Watford), Heinz Lindner (FC Basel) und Jörg Siebenhandl (Sturm).
Gemeinsam mit Stankovic befindet sich Rapidler Richard Strebinger auf der Abrufliste. Weiters nennt Foda Patrick Pentz (Austria), Dejan Stojanovic (FC St. Pauli) und Martin Fraisl (ADO Den Haag) als potenzielle EM-Kandidaten.
Warum fünf Torhüter?
Warum diesmal fünf aus diesem Pool von zehn Tormännern?
"Drei Torleute reisen definitiv mit nach Schottland. Zwei Torleute werden hier in Wien trainieren, damit wir auch hier ein Training unter Wettkampfbedingungen mit zwei Torleuten gestalten können", verweist Foda auf die - Stand jetzt - geplanten Trainings der Deutschland-Legionäre in der Bundeshauptstadt, während die Kollegenschaft in Glasgow weilt.
Und warum diese fünf? Foda: "Wir haben uns nach Rücksprache mit meinem Tormanntrainer Robert Almer, der in den letzten Wochen und Monaten die zehn Torleute, die für uns in Frage kommen, sehr intensiv beobachtet und analysiert hat, für diese fünf Torleute entschieden."
"Wir haben viele Gespräche über jeden einzelnen Torwart geführt. Alle Torleute haben ihre Qualitäten, das haben sie in den letzten Wochen und Monaten bewiesen", so der 54-Jährige weiter.
Marsch? "Leben in einer Demokratie"
Gerade aus dem Salzburger Lager hagelte es Kritik an dieser Entscheidung. Stankovic war maßlos enttäuscht, sein Trainer Jesse Marsch versteht Foda nicht wirklich.
"Wir leben in einer Demokratie, da darf jeder öffentlich seine Meinung äußern. Das hat Herr Marsch getan", kommentiert Foda den Zwischenruf.
Wohl keine Bekanntgabe der EURO-Nummer-1
Eine eigene Ansage muss der ÖFB-Coach angesichts der derzeitigen Lage relativieren. Seiner Ankündigung, während des März-Lehrgangs die Nummer eins für die EURO festzulegen, wird er vermutlich keine Taten folgen lassen.
Foda: "Der Plan wäre gewesen, die Nummer eins festzulegen. Aber aufgrund der außergewöhnlichen Situation werde ich mir nochmals überlegen, ob ich das schon tun werde."