STANDARD: Wie schafft man es, dass sich 20, 30 Kicker wohlfühlen, wenn jedes Wochenende nur 16 spielen können?
Struber: Es ist wichtig, eine gute Energie im Kader zu halten. Das heißt nicht, dass das für alle eine Wohlfühloase sein kann. Wenn du einem Spieler sagst, dass er heute nicht spielt oder nicht im Kader steht, gibt es Enttäuschungen. Das ist total normal, da braucht man nichts künsteln. Es braucht mit den Jungs ehrliche und respektvolle Gespräche, speziell mit den Spielern, die gerade hintendran sind. Wie kann man Maßnahmen treffen, dass sie dranbleiben? Du kannst Spieler nicht nur als Trainerteam stützen, das muss die Mannschaft auch in die Hand nehmen. Wenn es so wie derzeit viele Spiele gibt, kann man ins Rotieren kommen. Beim 0:1 gegen Blau-Weiß Linz habe ich das zu viel gemacht. Das hat dann nicht mit der Qualität der Jungs zu tun, sondern damit, dass gewisse Automatismen nicht mehr sitzen. Man muss mit der Rotation sehr sorgsam umgehen. Nicht, dass man am Ende einen Verlierer produziert, weil man es mit allen zu gut meint.
STANDARD: Wer oder was hat Ihnen in der Vorbereitung auf Real Sociedad am meisten Kopfzerbrechen bereitet?
Struber: Rein technisch-taktisch ist es: Welches System passt am besten? Und gleichzeitig: Mit welchem Personal geht man in das Spiel? Wer ist für diesen Gegner, den möglichen Gegenspieler am besten geeignet? Es ist immer gepaart mit einer riesigen Vorfreude und einer Motivation, dieses Spiel extrem mutig anzugehen.
STANDARD: Journalismus ist auch Wiederholung, also kommt nun etwas, das ich vor eineinhalb Jahren mit Matthias Jaissle gemacht habe. Ich sage Ihnen einen Spieler, und Sie sagen mir, in welchem Bereich Sie diesen Spieler momentan am meisten verbessern wollen. Nummer eins: Karim Konaté.
Struber: Konstanz.
STANDARD: Strahinja Pavlovic?
Struber: Balance.
STANDARD: Oscar Gloukh?
Struber: Scoring.
STANDARD: Gerhard Struber?
Struber: Ein bisserl geduldiger werden.