Ich hoffe, das wird jetzt nicht zu harsch…
Disclaimer: ich habe von den Testspielen praktisch nichts gesehen. Aber da ich selbst gerne öffentlich analysiere, um durch Feedback klüger zu werden, nehme ich mir die Freiheit, an dem Artikel Kritik zu üben. Und weil hier schon so reges Treiben ist, bleibe ich auch hier. 😉
Die ersten vier Absätze dienen nur der Einleitung und sind sprachlich leider maximal Landesliga. Fehler und “RB Salzburg” einmal außen vor, aber diese Nacherzählung weckt weder bei Salzburg-Kennern noch bei solchen, die die österreichische Liga nicht verfolgen Interesse. Da darf man ruhig ein wenig reißerischer starten!
Der Beginn der eigentlichen Analyse wirkt ungeordnet und ihm ist etwas schwer zu folgen:
“Die beiden Außenverteidiger der Salzburger, schoben in der Regel sehr hoch bis an die letzte Linie. Dadurch entstand im Aufbau eine 2-2 Struktur. Dies wechselte aber permanent, indem sich Kjaergaard teilweise in eine Toni Kroos Position fallen ließ, um ein 3+1 zu bilden. In der zweiten Halbzeit war es durch die Einwechslung von Glough situativ auch ein 2+3 Aufbau.”
Durch die Außenverteidiger wurde keine 2-2-Struktur hergestellt, sondern durch Kjaergaard, von dem man ohne Grafik aber nur vermuten kann, dass er auf der Acht spielt. Für wen Gloukh (!) eingewechselt wurde, weiß selbst ich als Salzburg-Kenner nicht auswendig. Wieso hatte man dadurch einen Spieler mehr im Aufbau?
Oder das:
“Durch das Hochschieben der beiden Außenverteidiger konnten die beiden Flügelspieler in die Mitte hineinrutschen. Dadurch binden diese den Außenverteidiger des Gegners im Halbraum, wodurch die beiden hochschiebenden Außenverteidiger der Salzburger nach Verlagerung offen sind. Vor allem in der zweiten Hälfte gegen Unterhaching sah man oft einen Diagonalball aus dem Mittelfeld auf Van der Brempt, der Platz hatte, da Forson den Außenverteidiger gebunden hatte. Durch die Situative Dreierkette war der linke Flügelspieler von Unterhaching gebunden und konnte so nicht mit in die letzte Linie verteidigen.”
Welche situative Dreierkette?!? “Gebunden” werden Verteidiger hinten oder zentral. Wenn damit gemeint sein sollte, dass der Flügelspieler auf die 3-1-Staffelung im Aufbau herausschob, dann ist “gebunden” der falsch Begriff.
Danach habt ihr euch “warmgeschrieben” und es liest sich flüssiger.
Pro-Tipp 🧔: wenn ihr schon einen Artikel gemeinsam schreibt, dann nutzt die Synergie und lest den Teil des anderen vor der Veröffentlichung!
Ein wichtiger Teil der Spielweise hat mir übrigens in der Analyse gefehlt, die so medienwirksam trainierten Standards. 🤔
Was mich noch ein wenig stutzig macht, ist die durchgehende 4-4-2-Staffelung der Gegner in den Grafiken. Hat Sparta nicht ein 3-4-3 gespielt?
Zu unserer Spielweise selbst: mir ist das (enge) 4-3-3 auch deswegen so recht, weil die Abläufe sich vielfach gar nicht von der Raute unterscheiden. Die Abläufe gegen den Ball sind auf vielen Positionen gleich. Auch in der Raute schoben vorwiegend die Achter diagonal nach außen auf die gegnerischen AV. Der Abschnitt über unsere Abläufe im hohen Pressing beschreibt auch gut, wo es noch Abstimmungsprobleme gibt. Aber das ist in dieser Frühphase nur logisch. Ich habe auch so meine Zweifel, ob unsere immerjunge Mannschaft überhaupt jemals ein kollektives Gespür für situatives Pressing und Rhythmuswechsel entwickeln kann. In den aktuellen Abläufen schultert der Sechser viel Verantwortung und braucht enorme Raumkontrolle und Antizipation, wenn um ihn herum so mannorientiert agiert wird. But I #trusttheprocess .