Ein Trainer, der in seiner Funktion auch funktioniert, entwickelt sein Team weiter. Es macht taktische Fortschritte, minimiert Schwächen, Stärken werden gefördert und auch die Spieler machen für sich in Summe Fortschritte.
Schauen wir uns nun das Jahr 2020 an:
Defensive wurde nicht stabilisiert, sondern wurde schwächer, auch wenn man in der Meisterrunde durchwegs gute Leistungen erbrachte. Durchschnittlich verteidigt das Team schwächer.
Die Spielkontrolle hat massiv abgenommen, auch gegen schwache Teams gibt man die Kontrolle immer wieder ab und kommt unter Druck (Ried als Beispiel).
Die offensive hat massiv an Stabilität verloren, an einem guten Tag kann sie 6 Tore schießen, aber an einen weniger guten Tag und diese gibt es zur Zeit häufiger, geht wenig.
Die Einstellung im Team, die so groß gehaltene Mentalität, ist oft nur mehr phasenweise zu erkennen, gestern überhaupt nicht und in manchen Spielen kaum (Israel)
Die Mannschaft hat in den letzten 10 Monaten kaum Abgänge gehabt, man hat sich um Millionen verstärkt, trotzdem gibt es in meinen Augen mehr Rückschritte, als Fortschritte. Liegt sicher auch an den Transfers und den Spielern, aber Verantwortung für das Team hat der Trainer und dafür gilt es ihn zu kritisieren, weil diese Arbeit in Summe 2020 nicht ausreichend ist. Und das hat nichts mit den Ergebnissen zu tun, sondern mit der Entwicklung.
Und noch ein Wort zu Marsch, er erinnert mich als Trainer, an die ganzen Erfolgscoaches, die Hallen euphorisieren mit ein paar NLP Tricks. Die puschen Menschen zu Leistungen, mitunter Höchstleistungen, das geht, da zeigen dann die meisten Mentalität. Doch was man nicht sieht, ist das Loch in welches diese Leute fallen, wenn die Euphorie nachlässt, wenn das Pushen nicht mehr hilft. Weil das ist wie mit Drogen, da muss die Dosis immer höher werden, sonst bleibt der Effekt aus. Marsch hat unser Team gepusht, zu Höchstleistungen, doch nun wirkt es gesättigt und dann fällt man in ein Loch.