Mit 340 Punkten aus vier von sechs Einzelbewerben liegt Kraft ausgerechnet unmittelbar vor einem seiner besten Freunde. Der zuletzt in späte Hochform geflogene Daniel Huber hat 91 Punkte Rückstand. Dieser macht sich aber wenig Illusionen, dass er dem Überflieger der Saison die Kugel noch streitig machen kann.
Punkte verteidigen gegen den Krafti im Skifliegen ist schon schwierig genug, aber 91 Punkte aufholen wird es nicht ganz spielen. Nein, darum geht es überhaupt nicht“, erklärte der 31-jährige Salzburger. „Ich freue mich auf jeden Flug mit coolen Bedingungen, den wir haben.“ Schon jetzt ist er über sein Saisonfinish sehr glücklich und will den Schwung nach seinem zweiten Weltcupsieg in Vikersund mitnehmen. „Jetzt habe ich die 240 Meter in Oberstdorf und Vikersund, jetzt fehlt natürlich noch Planica“, lautet seine Vorgabe.
Doch der Kampf um die letzte Entscheidung bei den Männern ist kein Duell. Auch die starken Slowenen haben auf ihrer Heimschanze ein Wörtchen mitzureden. Allen voran Timi Zajc und Peter Prevc, die mit 94 bzw. 98 Zählern Rückstand noch Chancen haben. Peter Prevc wird besonders motiviert sein, beendet der Weltcup-Gesamtsieger 2015/16 doch in Planica seine erfolgreiche Karriere. In jener Saison hatte er übrigens 15 Mal triumphiert. Diesen Rekord könnte Kraft mit einem Einzel-Double am Wochenende einstellen.
Und in Sachen kleiner Kugel kann sich der Skiflug-Weltmeister wieder ein wenig von der Konkurrenz, auch jener aus der Vergangenheit, absetzen: Holt er die vierte Skiflug-Kugel nach 2017, 2020 und 2023, dann lässt er Gregor Schlierenzauer und besagten Peter Prevc (je drei kleine Kugeln) hinter sich.