Piatkowskis Frust kann ich bis zu einem gewissen Grad auch noch verstehen. Er will spielen und das regelmäßig. Das ist als Profifußballer auch absolut legitim.
Jetzt kommt das Aber: Wir haben mit Pavlovic und Solet sowohl individuell als auch als Duo Innenverteidiger von internationalem Format und das ist nicht mal eine Übertreibung, die sind beide absolut top. Da muss man dann schon selbst außergewöhnlich gut sein, wenn man an einem der beiden vorbeikommen möchte. Dazu kam auch noch, dass Piatkowski leider auch recht verletzungsanfällig ist, also in der Vergangenheit auch gar nicht immer zur Verfügung stand, wenn man ihn vielleicht wirklich mal gebraucht hätte.
Dass Fußballer kleine Ich-AG’s sind, ist auch hinlänglich bekannt, aber ich hätte mir gerade im Herbst, in dem es insgesamt für/bei uns nicht gut lief, schon erhofft, dass er sich da wenigstens ins Team einigermaßen einfügt und keine Unruhe produziert, weil er mit seiner persönlichen Situation unzufrieden ist. War aber wohl nicht ganz so.
Wenn es eh schon sehr holprig läuft, wir schlecht spielen, der Trainer in der Kritik steht, die Kaderplanung usw., dann hast du als Verantwortlicher ganz sicher keinen Bock drauf, dass da auch noch Spieler sich selbst wichtiger nehmen als das Team.
Sollte die zeitliche Angabe meiner Quelle stimmen, hat Piatkowski ja keine vier Wochen nach seinem Verbleib (also seinem Bekenntnis für uns) wieder mit dem Wechselwunsch angefangen. Da würde mir als Verantwortlicher aber auch die Hutschnur hochgehen. Als ob Struber/Seonbuchner im Herbst nicht schon genug Baustellen gehabt hätten.
Er soll von mir aus in Granada seine absolut beste Leistung zeigen, bitte, das sei ihm vergönnt. Aber man sollte sich wirklich genau überlegen, ob man ihn im Sommer in Salzburg noch mal integrieren möchte oder nicht eine Trennung vielleicht die bessere Lösung wäre, obwohl ich ihn für einen wirklich guten Verteidiger halte.