Florian_RBS26
Dass man sich so früh festlegt, der Foda-Nachfolger soll/muss ein Österreicher sein, ist mMn einfach total kontraproduktiv. Damit schränkt man sich bei der Suche schon mal gewaltig ein, weil man nicht nach Qualität oder Trainer-Philosophie sucht, die vielleicht ganz gut zur Mannschaft passt, sondern primär mal nach einem Trainer, der einen richtigen (nämlich österr.) Reisepass hat. Davon halte ich schon mal gar nichts, ganz unabhängig davon, wer die möglichen Kandidaten aus dem Inland überhaupt wären.
Man könnte ja über diesen ÖFB-Dilettantismus lachen, wenn es nicht so traurig wäre, dass wir derzeit eigentlich eine richtig gute Spielergeneration haben, die aber nicht ewig vorhanden sein wird. Sprich: Eigentlich sollte es den Verantwortlichen primär daran gelegen sein, aus dieser vermeintlich goldenen Generation das Beste rauszuholen.
Stattdessen verzettelt man sich in irgendwelchen, mMn veralteten Denkweisen wie zB "österreichische Jobs für österreichische Arbeitnehmer" und verhindert damit selbst, dass man sich für modernere Ideen öffnet. Kein Wunder, dass die Spieler da dann irgendwann auch nicht mehr mitziehen, wenn sie merken, was möglich wäre und was dann tatsächlich passiert.
Man stelle sich vor, da kommt ein Alaba zum ÖFB-Team, der von so vielen Toptrainern bislang gecoacht wurde und bekommt es dort dann mit zB einem Feldhofer oder Herzog zu tun, die als Trainer sowas von weit weg vom Topfußball waren und sind. Aber solche Trainer wie eben Feldhofer oder Herzog werden möglicherweise wirklich in der engeren Auswahl um die Foda-Nachfolge sein. Warum? Weil sie den richtigen Reisepass haben.
Die einzige Hoffnung, die man vielleicht haben kann, ist die, dass österr. Toptrainer wie Hütter oder Glasner in den nächsten Monaten bei ihren Vereinen richtig abstürzen und vielleicht dann zufällig frei sind, wenn der ÖFB den Foda-Nachfolger sucht. Aber selbst dann muss man bisherige Vereinstrainer wie eben zB diese beiden erst davon überzeugen, den bisherigen Karrierepfad zu verlassen und beim ÖFB zu unterschreiben. Was dann noch zusätzlich hinzukommt: Es gibt auch keine Garantie, dass ein bislang mehr oder weniger erfolgreicher Vereinstrainer auch einen guten Nationaltrainer abgibt, weil die Arbeitsweise und die Rekrutierung von Spielern und Personal im Allgemeinen deutlich anders läuft.