PatientZero das ist natürlich ein schwachsinn. das behaupte ich aber auch gar nicht.

dass eine spielerkarriere in gewissen situationen bestimmt hilfreich sein kann und dass es einfach eine grundlage ist, auf der aufgebaut wird - das zu leugnen ist aber selbstverstädnlich auch schwachsinnig, da wirst du mir ja zustimmen.

    der punkt, den ich mache, ist ja, dass ich es aus vereinssicht bzw. aus sicht eines sportdirektors verstehen kann, dass man maric keinen posten als trainer einer mannschaft wie salzburg zutraut. dieses risiko gehen die wenigsten ein. einem ehemaligen spieler traut man auf grund seiner erfahrung dann doch mehr zu, die dynamik eines kaders zu verstehen und unter kontrolle zu halten. schlussendlich ist das ja die grundaufgabe eines trainers. alles andere ist zwar auch wichtig und unterscheidet einen durchschnittlichen bzw. guten von einem sehr guten trainer, aber mMn ist eben nachrangig.

    nicht falsch verstehen - ich würd sofort den struber gegen maric eintauschen, aber ich kann eben die skepsis gegenüber maric nachvollziehen. er hat halt wirklich 0.0 erfahrung als spieler.

    MenascHe das ist ein Zitat Arrigo Sacchis. Der war Schuhverkäufer, bevor er von seinem Trainergehalt leben konnte und den europäischen Fußball revolutionierte.

    Selbstverständlich haben ehemalige Profifußballer durch ihre Erfahrung und ihre natürliche Autorität einen Startvorteil gegenüber Trainern, die das von Grund auf lernen. Aber der verbraucht sich meiner Meinung nach schon in der Trainerausbildung, nicht erst in der Tätigkeit. Denn dort dürfen die mit genügend Einsätzen so einiges überspringen.
    Ein guter Fußballer ist nicht automatisch ein guter Trainer, so wie auch ein guter Schüler nicht zwingend einen guten Lehrer abgibt (eher sogar das Gegenteil) oder ein guter Musiker noch lange kein guter Dririgent/musikalischer Leiter sein muss. Das sind grundverschiedene Tätigkeiten.

    Ein Spieler muss überhaupt nie eine Gruppe koordinieren, die leben doch eh im goldenen Käfig. Warum sollten 50 Bundesligaspiele mehr zur Qualifikation eines Trainers beitragen als sich selbst zwei Jahre als Trainer ausprobieren zu können - egal auf welchem Niveau?

      PatientZero Aber der verbraucht sich meiner Meinung nach schon in der Trainerausbildung, nicht erst in der Tätigkeit. Denn dort dürfen die mit genügend Einsätzen so einiges überspringen.

      ich glaube das stimmt nicht mehr so ganz, früher war es noch etwas anders.
      Aber mittlerweile müssen selbst ehemalige Profis mit der Uefa B - Lizenz einsteigen, Maierhofer und Junuzovic fallen mir da beispielsweise ein aus der jüngeren Vergangenheit. In meinem Kurs war auch ein Ex Profi.

      Siehe:
      Die dritte Stufe – das UEFA-B-Diplom
      Hat man die beiden Diplome in der Tasche, dann befindet man sich auf dem selben Level wie ein Profi oder Ex-Profi und darf in das UEFA-B-Diplom einsteigen, vorausgesetzt, man hat genügend Punkte beim Eignungstest und die nötigen Formulare (wie Jugendtrainer, nur ohne Kinder- und Jugenfürsorge) der Anmeldung beigelegt.

      Vor der B hast du D und C, das richtet sich halt in erster Linie an den Nachwuchs - u. Jugendbereich, ab B geht es in den Erwachsenenbereich.

      Also hier haben sie meiner Meinung nach Gott sei Dank nachgebessert, früher durften Ex Profis glaube ich direkt die A -Lizenz machen, man lernt aber gerade beim B - Diplom viele vertiefende Basics, die auch einem Profi nicht schaden. Geht ja nicht nur um Fußball, sondern auch um Themen wie Psychologie, Führung, etc.

        Themenwechsel:

        Buscemi Aber eine Sache ist nicht ganz stimmig.
        Marsch und Jaissle standen bereits in Salzburger Dienstzeit schwer in der Kritik ohne auf eine Rückschau zu warten.
        Bei Schmidt und Rose war die Kritik in der Amtszeit zu recht sehr bescheiden.
        Beide performten mit ihren Teams grandios.
        Da kann auch eine Rückschau zu keiner anderen Meinung kommen.

        Ich bin dahingehend irritiert das man
        Bei ähnlicher Performance Jaissle und Marsch sehr viel fachliche Qualität abgesprochen hat.
        In der Rückschau Leeds und Leipzig als gescheitert sieht, was auch so zu verstehen ist.
        aber Leverkusen und Guoan sind jetzt auch keine Highlights.
        Dortmund hat sich wahrscheinlich auch nur durch Autoaggression von Rose getrennt.
        Nicht falsch verstehen Schmidt und Rose sind großartige und fachlich hervorragende Trainer
        Warum sind aber MJ und JM bei ähnlichen Konstellation Vollvasen.

        Es wird für meinen Geschmack zu viel polarisiert und zu wenig reflektiert.

        Niemand bezeichnet MJ und JM als Vollvasen.

        Und deine Darstellung ist mir dann doch etwas zu stark verkürzt: Marsch wurde bei Leipzig nach 20, bei Leeds nach 37 Partien entlassen. Schmidt war bei Leverkusen dreimal in Folge im Frühjahr noch international dabei, hat mit Guoan und PSV den Pokal gewonnen und ist seit spätestens zwei Jahren in jedem Fenster sehr heiß begehrt. They’re not the same.

        Wir sind mittlerweile sicher auch etwas erfolgsverwöhnt oder anderes ausgedrückt, es haben sich die Ansprüche geändert:
        Unter Schmidt wurde vieles umgekrempelt und erstmals das gespielt, was heute weltweit als Red Bull-Schule bekannt ist. Der hatte eine komplett andere Ausgangslage als Marsch und Jaissle, die sich quasi ins “gemachte Nest” gesetzt haben. Die starteten mit Fixplatz in der Champions League. Da liegen ja schon in der Kaderplanung Welten dazwischen!
        Unter Rose kamen wir ins Europa League Halbfinale. Dazu hat natürlich auch etwas Glück gehört, aber kein anderer kam auch nur annähernd so weit.

        Und auch wenn man unter diesen - meiner Meinung nach schwerwiegenden - Faktoren die Performances als vergleichbar ansieht, so gibt es doch zu bedenken, dass die nackten Ergebnisse halt nicht das gesamte Bild zeigen. Profifußball ist in erster Linie Unterhaltung, dann erst Leistungssport. Marsch war zwar unterhaltend, aber in seiner Naivität auch oft enttäuschend. Jaissle war zwar erfolgreich, aber in seiner Vorsichtigkeit auch frustrierend.

        PS: ich weiß auch nicht, wie “fair” es ist nur diese vier zu betrachten. Das Kalenderjahr 2015 war zwar wild und sie waren weniger lange Cheftrainer, aber Hütter und Óscar würde ich trotzdem mitberücksichtigen. Dann ist die Beurteilung auch gleich nicht mehr so schwarz/weiß.

          PatientZero Die starteten mit Fixplatz in der Champions League.

          Marsch hat als erster die CL Quali geschafft (aber vom Fixplatz profitiert im ersten Jahr) und Jaissle musste gegen Bröndby in der CL Quali dran

            mbonheur arg, wie beinand mein Gedächtnis ist. Du hast Recht:

            Fixplatz
            Playoff - Tel Aviv
            Playoff - Bröndby
            Fixplatz

            Schmälert meinen Punkt, aber das Selbstverständnis des Vereins hat sich dadurch definitv verändert.

            PatientZero
            Habe mal versucht ein paar Fakten zu ordnen.
            Ich hoffe Ihr zerpflügt nicht alle Zahlen, teilweise nicht so leicht diese zu bekommen.
            Transferzahlen habe ich natürlich den Trainern angepasst und immer das Folgejahr gerechnet.
            Sind bei weitem nicht alle relevanten zahlen um einen Trainer zu bewerten, aber die Rubriken Sport, Finanz und Zuspruch sind einigermaßen vertreten.
            Ist bei weitem kein Absolutismus sondern eher eine Anregung differenzierter und breiter zu diskutieren.
            Auffällig ist das MJ in vielen Kategorien gut dabei ist.
            JM ohne Corona wäre auch noch in 1-2 Kategorien besser gewertet.
            MR war Sensationell.
            Aber wie gesagt kein Anspruch auf Absolutismus und einer reelen Trainerbewertung im Hier und Heute

            5 Tage später