Ein wichtiger Aufgabenbereich für den 37 Jahre alten Grazer: Junge Talente davon zu überzeugen, für Österreich zu spielen. Das war in den letzten Jahren immer wieder ein Thema, von Rapids Mert Müldür bis Salzburgs Luka Sucic.
Schöttel schätzt, dass rund ein Drittel der möglichen ÖFB-Teamspieler für zwei (oder mehr) Nationalteams spielen könnten.
“Wir haben die Nachwuchsteamchefs dahingehend sensibilisiert, aber hatten keine Person, wo das zusammenläuft”, führte er aus. “Den Prozess machen andere Verbände, mit sehr vielen Emotionen. Ich war bei einer Veranstaltung in Zagreb, die Kroaten haben offen gesagt, wie sie beispielsweise mit Patriotismus an ihre Talente kommen. Wir müssen klarer aufzeigen, was wir zu bieten haben.”
Für Schöttel ist das Überzeugen der Kicker letztlich ein langfristiger Prozess, der nicht immer das gewünschte Ende bringt: “Für uns als Verband ist es ärgerlich, wenn man viel Zeit und Energie investiert, und einer dann für ein anderes Land spielt. Das lässt sich schwer verhindern, aber es passiert anderen auch.”
Das Thema werde in Zukunft wohl noch größer werden, so Schöttel: “Es gibt auch zu Recht eine öffentliche Diskussion, aber man darf eines nicht außer Acht lassen: Wenn einer nicht stolz ist, wird uns das nichts bringen.”
Der Ansprechpartner für all diese Talente wird nun Sebastian Prödl sein, der aber auch einordnete: “Wir haben schon etwas verabsäumt, aber wir konnten auch sehr viele für uns gewinnen.”