Keine ÖFB-Spieler? Lijnders: “Das könnt ihr mir nicht vorwerfen”
Bei Salzburgs Heimsieg über die Wiener Austria stand bei den “Bullen” kein einziger Österreicher am Feld. Das sagt Trainer Pep Lijnders zu der Thematik:
In den vergangenen Jahren bot der FC Red Bull Salzburg fast immer mindestens einen ÖFB-Kicker in der ersten Elf auf. Man denke beispielhaft an Zlatko Junuzovic, Andreas Ulmer oder Maximilian Wöber.
In diesem Sommer verließen mit Flavius Daniliuc, Lukas Ibertsberger, Dijon Kameri, Justin Omoregie, Andreas Ulmer und Lukas Wallner gleich sechs Österreicher den Klub fix oder per Leihe. Bei Daniliuc endete der Leihvertrag mit US Salernitana.
Zudem kam zuletzt kein ÖFB-Talent von Kooperationspartner FC Liefering hoch – wenn man von Salko Hamzic, der bereits im vergangenen Februar einen Profivertrag erhielt, und Oliver Lukic, der als Doppelstaatsbürger aktuell für Kroatiens Jugend spielt, absieht. Vielmehr verließen junge Österreicher den “Red-Bull-Weg”. Benjamin Atiabou wechselte zum Beispiel in die zweite Mannschaft des SV Werder Bremen, Mario Pejazic zog es in die Jugend von US Lecce.
Dabei stünden im Liefering-Kader der Saison 2024/25 über 20 Spieler mit österreichischer Nationalität (Doppelstaatsbürger miteingeschlossen). In der Mozartstadt wird also durchaus auf Österreicher gesetzt, der Sprung zum FC Red Bull Salzburg scheint aber nur einigen wenigen vorbehalten zu sein.
“Ich bin vor drei, vier Monaten zu diesem Verein gekommen und kann nicht in drei, vier Monaten den ganzen Kader ändern”, verwies der Niederländer eingangs darauf, dass ÖFB-Spieler, die für die Spielidee der Salzburger infrage kommen, nicht vom Himmel fallen.
Lijnders betonte zudem, dass er jungen Spielern – unabhängig vom Pass – Vertrauen schenken und ihnen zu Debüts verhelfen möchte. Zugleich: “Wenn es einen guten Akademiespieler gibt, der Österreicher ist, oder wenn es einen guten österreichischen Spieler in der Liga gibt, dann möchte ich ihn in meiner Mannschaft haben. Das ist klar.”
Am Ende gehe es ohnehin um eine andere Art der Identifikation. “Ich möchte, dass sich die Fans mit dem Stil, der Leidenschaft, dem Offensivspiel und dem Pressing der Mannschaft identifizieren”, so Lijnders.