Ernsthaft jetzt: wenn der VAR abgeschafft werden würde, hätten wir die gleichen Diskussionen wie jetzt, die Entscheidungen werden ja nicht besser, allerdings immer mit dem benefit of doubt für den Schiri. Mit VAR wird glasklar und für jeden ersichtlich aufgezeigt, wie komplett daneben unser Schiriwesen tatsächlich ist. Für mich ist die Situation der Beweis dafür, dass es den VAR unbedingt braucht, weil sich sonst nie was ändern würde, mit der Medienpräsenz die jetzt gegeben ist, hab ich noch einen Funken Resthoffnung, dass sich irgendwann etwas ändert.

VAR gestern war übrigens Ciochirca, der heuer schon diesen völlig irren Elfer für Lustenau gegen Rapid gegeben hat. Womöglich war das gestern eine Retourkutsche dafür, dass ihn der VAR damals hat hängen lassen, jedenfalls scheint der Herr mit seinem Job überfordert zu sein oder er hat Spielschulden.

Das Schiriwesen, gerade im Bereich der Profiligen gehört generell überarbeitet. Im Fussball geht es mittlerweile um Milliarden und die Schiris sind zum Teil immer noch im besten Fall Halbprofis. Das gehört schon längst professionalisiert.
Und wenn man im eigenen Land keine eigenen guten hat, dann holts die aus dem Ausland.

Funfact: gerade vor kurzem eine Grafik aus England gesehen von wo dort die Schiris der Premier League kommen. Der Großteil kommt aus der Region um Manchester und Liverpool. Aus der Millionen Metropole London kein einziger. Und dass sich des öfteren Londoner Vereine über Benachteiligungen von Schiri Entscheidungen aufregen ist ja bekannt.

Eine Nacht später erreichen die VN den 40-Jährigen per Telefon und baten um Aufklärung der Szene. Die ersten Worte, die Lechner im Zusammenhang mit der spielentscheidenden Szene einfallen: “Ich bin richtig angefressen. Weil es bis zur 90. Minute ein richtig geiles Spiel war und alles, was mich als Schiedsrichter anging, am Schnürchen lief. Doch dann geschah eben diese Szene – die ich falsch beurteilt und entschieden habe”. Der Referee gibt zum Protokoll, “dass ich in diesem Moment eigentlich gut positioniert war, ich in meinen Augen eine Berührung feststellte, die ich als strafwürdig gesehen habe. In der darauffolgenden Kommunikation mit VAR bekam ich dann ein kurzes “Bestätigung der Entscheidung” auf das Ohr gesagt. Daher bin ich auch nicht mehr zum Bildschirm am Seitenrand, um die Aktion noch einmal zu bewerten.”.

Für genau diese Momente ist der VAR da, den Spielleiter auf dem Feld in heiklen Situationen zu unterstützen. Was der Offizielle im VAR-Raum, Christian Petru-Ciochirca, auch tat – und eben auch falsch lag. “Ich hätte mir im Nachhinein gewünscht, dass man mir mitteilt, die Szene noch einmal anzusehen”, stellt Lechner klar, “aber ich wurde bestätigt”, der zudem klarstellt, “dass ich meinen Kollegen keinen Vorwurf mache. Es ist eben ein Fehler geschehen.”

https://www.vn.at/sport/2023/02/25/das-sagt-schiedsrichter-lechner-zum-elfmeterpfiff-fuer-den-lask.vn

    Chriti12 was mich als Schiedsrichter anging, am Schnürchen lief.

    naja das stimmt auch nicht so ganz. Stojkovic hätte bis dahin schon längst mit Rot vom Platz fliegen müssen

    Chriti12 “Ich hätte mir im Nachhinein gewünscht, dass man mir mitteilt, die Szene noch einmal anzusehen”, stellt Lechner klar, “aber ich wurde bestätigt”, der zudem klarstellt, “dass ich meinen Kollegen keinen Vorwurf mache. Es ist eben ein Fehler geschehen.”

    Und genau hier liegt der Hund begraben. Er selbst sieht es nur live, muss sich dann erstmal auf den VAR verlassen.
    A) warum zum Geier sieht der VAR hier ein Foul, wenn jeder andere nach max. 2 Wiederholungen KEIN FOUL sieht.
    B) könnte Lechner auch selbst entscheiden sich das nochmals selbst anzusehen?

      gizmo warum zum Geier sieht der VAR hier ein Foul, wenn jeder andere nach max. 2 Wiederholungen KEIN FOUL sieht.

      Es gibt für mich nur 2 mögliche Szenarien:

      1) Spielmanipulation
      2) Technischer Ausfall, den man nicht zugibt

      2 oder 3 Kontrolleure - noch dazu ausgebildete Schiedsrichter - können nicht gemeinsam auf Foul entscheiden in der Szene. Soviel menschliches Versagen ist nicht möglich.

        Man sollte jedoch bei allem berechtigten Ärger und Unverständnis für den gestrigen Witzelfer nicht unerwähnt lassen, dass es auch anders geht. Schiedsrichter Altmann möchte ich hier positiv hervorheben, der in der Vergangenheit nach strittigen Entscheidungen mehrmals direkt nach dem Spiel zum Interview gekommen ist (letztens sogar live mit Ilzer angeregt diskutiert hat), seine Entscheidung begründet und gegebenenfalls auch Fehler eingestanden hat.

          aXXit die Kombination mit dem Umstand, dass der gestrige VAR heuer bereits selbst einen hanebüchenen Elfer in der Nachspielzeit eines Spiels gegeben hat, der spielentscheidend hätte sein können, und für jeden als klare Fehlentscheidung zu erkennen war, gibt dem ganzen noch zusätzlich “Futter”.

          Technisches Gebrechen kann man mE ausschließen, weil zu Beurteilung das Fernsehbild von Sky ausgereicht hätte.

          forza_azzurri Schiedsrichter Altmann möchte ich hier positiv hervorheben, der in der Vergangenheit nach strittigen Entscheidungen mehrmals direkt nach dem Spiel zum Interview gekommen ist (letztens sogar live mit Ilzer angeregt diskutiert

          Und für richtige Entscheidungen mit Hilfe des VAR nachträglich von Sedlacek gesperrt wurde.

            Finde dass folgende Regel eingeführt werden MUSS im Zusammenhang mit dem VAR. Der Schiri am Platz muss sich einfach jede Situation bei dem der VAR notwendig ist am Bildschirm ansehen. Schlussendlich ist ja auch der Verantwortliche für die Spielleitung. Der VAR ist für mich nur dazu da den Hauptschiedsrichter technisch zu unterstützen (zB kalibrierte Linie) und ihn auf womöglich Fehlentscheidungen oder Szenen welche er nicht gesehen hat hinzuweisen. Der VAR darf aber meiner Meinung nach nicht derjenige sein welcher die Entscheidung trifft.
            In den USA wird das ja seit Einführung des VAR bereits so gehandhabt.

              himmlisch1982 Der VAR darf aber meiner Meinung nach nicht derjenige sein welcher die Entscheidung trifft.

              Der VAR trifft auch bei uns keine Entscheidungen, bei nicht Einschreiten bestätigt er lediglich den Feldschiri, auch wenn dieser völlig daneben liegt.

              Grundsätzlich gäbs mehrere Herangehensweisen:

              • Jede strittige Szene die in gewisser Weise bewertet und nicht mit technischen Hilfsmitteln eindeutig geklärt werden kann (also keine Abseits oder Ball hinter der Linie Themen) muss zwingend on field reviewed werden.
                -
              • Es gibt eine gewisse Anzahl an Coaches-Challenges, bei welchen zwingend ein on-field-review durchzuführen ist.
                -
              • Die Konversation zwischen Schiri und VAR wird über die Stadionlautsprecher übertragen.

              Je mehr Transparenz, desto besser wird die Qualität, da geh ich jede Wette ein.

                HunglikeHodor

                Genau! So wie beim Tennis: Als Mannschaft hat man von mir aus 2 Challenges pro Halbzeit, die der Trainer verlangen kann, wann er will.

                  HunglikeHodor Das hier sprichwörtlich “der Fisch beim Kopf zu stinken beginnt” ist denke ich ein offenes Geheimnis.

                  HunglikeHodor Man könnte sich hier durchaus den American Football als Vorbild nehmen. Coaches Challenges würde ich sehr begrüßen (wobei auch eine pro Halbzeit ausreichen sollte). Genauso wäre mehr Kommunikation wünschenswert. Ich würde zwar nicht die Kommunikation zwischen Schiedsrichter und VAR live übertragen, aber der Schiedsrichter sollte den Fans die Entscheidung erklären, siehe ebenfalls wie in der NFL.
                  Mit den On Field reviews würde ich es trotzdem nicht übertreiben, damit die Entscheidungen nicht noch schleppender werden als sie ohnehin schon sind. Also meiner Meinung nach passt das schon welche Situationen “reviewed” werden und durch Coaches Challenges könnte man das ohnehin ausreichend erweitern.

                  aXXit Österreich hat 5 Milliarden für Coronatests (im Schnitt 23 Tests pro Kopf) ausgegeben, menschliches Versagen ist in unserem Land usus.

                    Je öfter ich das sehe desto verrückter wird es dass der var nix macht in der Situation

                      HunglikeHodor Das Thema Coach Challenge würde ich auch befürworten, eventuell 1 pro HZ je Mannschaft, bei der aber die Spieluhr angehalten wird, um Zeitschinden zu vermeiden.
                      Ein Teil der Kommunikation könnte durchaus übertragen werden, oder der Schiri dazu verpflichtet werden, bei VAR Eingriffen die Entscheidung, durchzusagen.
                      Auf jeden Fall ist der VAR eine gute Idee, muss aber weiterentwickelt werden. Frei nach Albert Einstein: Dumm ist, immer das Selbe zu machen und andere Ergebnisse zu erwarten.

                        Liegt es vielleicht daran, daß Schiedsrichter mit einem Punktesystem benotet werden, und ein On Field Review ihnen Punkteabzug bringt.

                        Dann wäre es mindestens so falsch dieses Hilfsmittel nicht zu benutzen, aber etwas mehr verständlich

                          11911
                          Wenn es so wäre, würde man aufseiten der Schiedsrichterabteilung im ÖFB halt auch massiv falsche Prioritäten setzen. Wenn persönliche Benotungen über die Korrektheit der Entscheidungen gehen, haben wir ein massives Problem.

                            gizmo B) könnte Lechner auch selbst entscheiden sich das nochmals selbst anzusehen?

                            Wieso sollte er das wollen, wenn der VAR ihm bestätigt, dass er richtig liegt? Aus Lechners Perspektive betrachtet sieht er ein Foul und der VAR sagt ihm, dass das so passt. Da müsstest deinem VAR-Kollegen aber sowas von misstrauen, dass du nach einer Bestätigung deiner Sichtweise, bei der keine Zweifel geäußert wurden, trotzdem rausgehst und dir das nochmal anschaust. Wenn das wirklich alles so stimmt wie es in den VN geschrieben steht, dann ist der Lechner eh ned zu beneiden. Er macht einen groben Fehler, weil es aus seiner Position (anscheinend) wie ein Foul aussieht und wird von seinem Kollegen völlig im Regen stehen gelassen. Wenn das stimmt hat der Lechner einfach sehr viel Pech mit seinem VAR gehabt…

                            chrischinger86 es wurde sogar bestätigt, dass es so ist, und es ist nur eines von vielen Problemen, die das Schiriwesen in Österreich hat.

                            Das gestern ist trotzdem eine andere Geschichte, denn offensichtlich hat der VAR Lechner ja bestätigt, dass er sich die Szene nicht selbst anzuschauen braucht, weil er es auch so sieht. Dass Lechner aufgrund eines schlechten Winkels eine falsche Entscheidung trifft ist das eine, dass ihn der VAR dann nicht zum Screen schickt das andere, ersteres ist ärgerlich, das zweite ein Skandal, Betrug, Gleichgültigkeit, bewusstes Reinreiten des Kollegen, nennt es wir ihr wollt. Die VAR Bewertung wird ja nicht schlechter, wenn er Lechner empfiehlt, sich die Szene noch einmal anzusehen, wenn Lechner das ablehnet, dann ist er selbst schuld, so aber liegt die Schuld zu 99 % beim VAR.

                            sincefirst was würde das gestern ändern? Die Schiris haben ja dennoch falsch entschieden.
                            Beim Tennis hat man techn. Hilfsmittel die es klar zeigen. Das entscheidet dann kein Mensch mehr

                              gizmo
                              Wenn sich der Schiedsrichter aufgrund einer Coach-Challenge das ncoh einmal anschaut und weiß, dass er das begründen muss, gibt er den Elfer nicht.

                              Und den falschen Eckball, als wir im EL-Halbfinale vor ein paar Jahren ausgeschieden sind, hätte es auch nicht gegeben.

                              Wobei eine gewisse Auslegungssache immer übrig bleibt, das lässt sich nicht vermeiden.

                              gizmo was würde das gestern ändern? Die Schiris haben ja dennoch falsch entschieden.

                              Das ändert einfach alles, Lechner sagt ja selbst, dass es eine glatte Fehlentscheidung war und er sich gewünscht hätte, dass man ihm sagt er solle sich die Szene noch einmal ansehen.

                              himmlisch1982 gutes Interview von Lechner, auch wenn manches nach wie vor etwas strange ist. Warum hat er bis jetzt noch nicht mit Ciochirca über die Szene gesprochen nimmt sich aber Zeit für ein Medieninterview?

                              Für mich muss trotzdem besagter Ciochirca erklären, was er gesehen hat, das interessiert wohl die meisten.

                              sincefirst Genau! So wie beim Tennis: Als Mannschaft hat man von mir aus 2 Challenges pro Halbzeit, die der Trainer verlangen kann, wann er will.

                              Halte ich für Schwachsinn beim Fussball, weil dann sowieso für jedes Tor und jede Rote Karte eine Challenge genommen wird.
                              Mit VAR wird aber sowieso jedes Tor und jede Rote Karte überprüft und lt. Regelbuch eigentlich auch so offensichtliche Skandalentscheidungen wie am Freitag, ich erkenne da keine großen Unterschied. Prüfen tun es dann in allen Fällen ja wieder dieselben Leute.
                              Dass dann womöglich noch Eckbälle, Freistöße und dergleichen geprüft werden, weil vielleicht falsch entschieden, macht doch das Spiel kaputt.

                              Das System VAR ist schon in Ordnung, es scheitert in Österreich einzig und allein an der Kompetenz der beteiligten Personen.
                              Solange man hier nicht ansetzt, ist es völlig egal ob wir es VAR, Challenge oder sonst wie nennen.

                              Nebenbei möchte ich noch anmerken, dass so eine Aktion wie am Freitag ein Schiedsrichter eigentlich direkt am Feld als kein Foul wahrnehmen sollte. Für so offensichtliche Sachen sollte man auf dem Niveau meinem Verständnis nach gar keinen VAR brauchen.

                                Ultimate84
                                Der Vorteil der Challenge wäre halt, dass du sie ned zwingend auf Tore, Elfer und Rote Karten beschränken musst. Wir hätten zum Beispiel die Ecke gegen Marseille overrulen können mit einer Challenge. Oder bei Gelb-Roten Karten. Bei gefährlichen Freistößen, etc. Eine Challenge pro HZ würde schon Sinn ergeben und das Spiel auch ned übermäßig weiter strecken…

                                Ultimate84 Halte ich für Schwachsinn beim Fussball, weil dann sowieso für jedes Tor und jede Rote Karte eine Challenge genommen wird.

                                Ziemlich simple zu umgehen, in dem man pro Halbzeit/Spiel nur eine Challenge bekommt, die man behält, wenn die Challenge erfolgreich war. Somit wäre einem inflationärem Gebrauch Einhalt geboten.