Ich wäre zu gerne Mäuschen in einer gesamten Trainingswoche inkl. taktischer Einstellung, Matchplan usw.
Gefühlt waren wir, was Automatismen und Co. betrifft, seit Jahren nicht so schlecht und planlos unterwegs.
Das ist aber nicht erst seit Strubsi so, sondern war mMn schon unter Jaissle und auch Marsch zu beobachten.
Marsch hatte zusätzlich halt den Vorteil, dass er noch zumindest den ein oder anderen echten Unterschiedsspieler (vor allem Offensiv) hatte, zumindest national.
Aber ein bisschen überspitzt formuliert sehen und hören wir seit vielen Jahren nur mehr “unseren Fußball auf den Platz bringen”, “Mentalität” und “Basics abrufen und mutig sein”. Wenn das unser Fußball sein soll, für den wir so bekannt geworden sind und für den wir stehen, dann haben sich da diverse Bugs in der Software eingeschlichen.
Aber geregelte Offensivabläufe, einen kreativen Spielaufbau, Überraschungsmomente und Co. gibt es nahezu nicht mehr zu sehen, stattdessen gefühlt immer dieselben Stiefel, mal mit mehr Intensität, mal mit weniger. Ob es bei uns intensives Videostudium gibt bzw. mit den Spielern Szenen gemeinsam analysiert und aufgearbeitet werden, da bin ich mir gar nicht mehr so sicher.
Es wäre meiner Meinung generell an der Zeit, dass man die eigenen Prinzipien im Verein etwas adaptiert und an die Gegebenheiten des modernen Fußballs anpasst. Pressing und Intensität schließt ein bisschen sauberer Fußballspielen inkl. gutem Positionsspiel nicht aus. Wobei auch hier, wie oft bringen wir diese Intensität (= unsere Basics) wirklich national auf den Platz?
Ich habe das Gefühl, unser taktisches Korsett beschränkt sich auf viel laufen und situativ pressen. Aber mit dem Ball ist es hochgradig einfallslos und sogar national tut man sich schon schwer, eine gewisse Dominanz auszustrahlen.
Vor allem sieht man auch überhaupt keine spielerische Freude oder Spielwitz mehr, zumindest mein Eindruck.