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seas397 Mentality Marsch hat mit seinem 4-2-2-2 die Raute auch abgeschafft.

wobei man im 4-2-2-2 auch im Scouting nicht so viel anders machen muss als für ein Rauten System , wir haben es in der Regel immer ohne klassische Flügel gespielt.
Also die 2 offensiven im MF kamen eher über die 10er oder eine offensivere 8er Position

Find das System auch durchaus vorteilhaft und besser als die Raute, ist aber natürlich Geschmackssacke.

Wenn wir weiterhin ein System mit 2 Stürmern praktizieren gibt es generell nicht so viel mehr Optionen

    Raute ist geil, wenn jeder weiß, was er machen muss wie das bei Rose tw der Fall war. Aber der war auch ein bisschen abhängig von gewissen Spielern und hat deshalb wenig rotiert.

      Hat oder hatte Rangnick selbst eigentlich eine bevorzugte Grundstaffelung? Der ging bei seinen Stationen ja doch immer mehr oder weniger stark auf den Kader ein.

      Schmidt wollte anfangs eigentlich mit einem Stürmer spielen und wechselte nur zum 4-2-2-2, um seine elf besten Spieler gemeinsam auf den Platz zu bringen - und ist dann dabei geblieben.

      Zu Hütter habe ich irgendwie gar keine Wahrnehmung.

      García war gefühlt sehr weit weg vom Red Bull-Fußball, auch formativ. Seine asymmetrischen Fünferketten im letzten Halbjahr habe ich gefeiert, damit kam in der Bundesliga keiner zurecht.

      Rose ließ bei Salzburg schon im Nachwuchs in der Raute spielen, wich nur in wenigen Spielen davon ab - dann aber bewusst und vom Start weg. In der deutschen Bundesliga hat er dieses Dogma aber sehr schnell hinter sich gelassen.

      Marsch arbeitete anfangs intensiv im 4-4-2 (die Außenspieler waren bei ihm eher keine Doppelzehn wie bei Schmidt oder Rangnick jetzt), an der Anfield Road kam er dann eher zufällig zur Raute.

      Bei Jaissle ist mir abgesehen vom missglückten Versuch in Wolfsburg und ein, zwei Mal Brechstange in den letzten Wochen nur die Raute in Erinnerung.

      7 Tage später

      Der amerikanische Rückzug aus Afghanistan war geordneter als unser Spielaufbau heute. Taktisch liegt da einfach so viel im argen. Der neue Trainer wird auf jeden Fall eine Herkulesaufgabe vor sich haben, wenn er den Buam ned nur die gesamten Basics, sondern auch seine Spielphilosophie beibringen will..

      Mir kommt vor, dass sich der Rotzkick über Liefering bis zur Kampfmannschaft durchzieht über mehrere Saisonen. Eventuell liegt des ganze auch a bissi Tiefer.

      Liefering spielt ja auch nicht seit heuer bescheiden. Da hängt viel an der individuellen Klasse der einzelnen Akteure. 1:1 sieht man denselben Dreck eine Stufe höher. Also ich hab dort, wie da nie das Gefühl einen Plan als Mannschaft zu Erkennen.

      Ist das Vorgabe? Konnte man so in etwa häufiger beobachten gegen Rapid

        Chriti12 Ist das Vorgabe? Konnte man so in etwa häufiger beobachten gegen Rapid

        wer kennt ihn nicht, den 3-1-6 Aufbau 🤣
        Prinzipiell ist die Staffelung, wenn man mit einem hohen Ball aufbauen will und auf den 2. Ball gehen möchte, nicht ganz verkehrt. Man braucht dann viele Spieler in Ballnähe.

        Sie ist aber insofern nicht so schlau, weil 6 vorne nahezu auf einer Linie Probleme haben, wenn der Gegner den Ball vom Tor wegköpfelt, im Mittelfeld ist das Loch dann meinem Empfinden nach zu groß. Forson und Koita stehen also zu hoch und gehören eher in den Halbraum.

        Chriti12 Ist das Vorgabe?

        Ob Vorgabe oder nicht, wenn es wiederholt passiert und nicht korrigiert wird, dann passiert es unter dem Einverständnis des Trainers.

        Grundsätzlich sind solche Staffelungen in Phasen hohen Ballbesitzes nichts Ungewöhnliches. Pep Guardiola selbst lässt gerne aus einem 2-3-5 oder 3-2-2-3 aufbauen.

        Nur stört mich bei uns einerseits die personelle Besetzung: das permanente Abkippen unseres DM (LGD macht das ja auch dauernd) bei ohnehin vorhandener Überzahl ist überflüssig. Außerdem zwingt es im Aufbau und der Restverteidigung immer wieder die falschen Spieler in die entscheidenden Rollen. Gestern hat beispielsweise Solet zentral aus der Dreierkette eine Großchance für Rapid eingeleitet. Seine Risikopässe und Dribblings sind aus dem Zentrum heraus ein Schuss ins eigene Knie, die kann und muss er von der Halbposition aus machen. Wenn ich so hoch stehe, brauche ich zentral eine Art Libero, für den mit und ohne Ball Sicherheit das Gebot der Stunde ist. Weiters müssen die Breitengeber stark in isolierten Situationen sein. Nach Zuspielen ist es immer wieder ihre Aufgabe die Kugel zu halten, bis von den Kollegen Lauf- und Passwege angeboten werden und dann den richtigen Zeitpunkt für die Angriffseinleitung zu finden. Dafür ist Bernardo der falsche Mann.

        Andererseits ist natürlich die Staffelung selbst ein Schas, denn der Teufel steckt da im Detail. Da ist mindestens einer zu viel an der letzten Linie und es wird sich im Aufbau auch immer zu wenig bewegt - vor allem ins Zentrum und zwischen den Linien. Das ist taktikpsychologisch zwar verständlich, wenn man den Lucky Punch schon spürt und ungeduldig wird, es ist aber halt einfach kontraproduktiv.

        Rapid verteidigte wie viele andere Mannschaften praktisch aus einem 4-4-2 heraus. Ich würde mir in solchen Phasen so etwas wünschen (generell, aber mit dem Personal von oben macht es erst recht Sinn:

        Bernardo und Solet können mit Absicherung aufbauen, Seiwald und Capaldo schaffen Verbindungen. Die Stürmer geben Tiefe, indem sie immer wieder Läufe hinter die Abwehr anbieten.
        In den Angriffen selbst stoßen Koita und (spät) Capaldo nach, der ballferne Breitengeber bewegt sich in den Rückraum (für den zweiten Ball und zum Gegenpressing).

          Ja in der Theorie ist vieles richtig.
          Aber was ist die Realität.
          Die Zuspiele in die Breite sind umständlich, ungenau und mit zu wenig Tempo.
          Zeit wird verloren, der Linienspieler wird zugestellt.
          Erster Ballkontakt oft schlampig, Qualität für ein 1:1 nicht ausreichend, Qualität für einen öffnenden Pass nicht ausreichend.
          Es folgt ein Standard Rückpass oder Hochrisiko Zuspiel in die Mitte (Ulmerstyle).
          Ich denke das man zu erst die Qualität an den Außen und Spieltempo im Zentrum heben muss und erst später komplexere Abläufe implementieren soll

            Buscemi Dass die Qualität für die Bundesliga bei uns nicht ausreicht, klingt als Ausrede maximal zynisch.

            Ich bleibe dabei, dass die Ursache und Lösung all unserer Probleme das Positionsspiel ist.

            Ohne guter Struktur kein Tempo im Aufbau, keine Optionen im Offensivspiel, kein Zugriff im Gegenpressing, weite Wege und große Löcher gegen den Ball.

            Wenn sich wie von @Chriti12 dargestellt nur einer im Zentrum aufhält, dann wird der schwer das Tempo heben können.
            Wenn wir das Spieltempo nicht heben, kann der Gegner sauber und kompakt alles zuschieben.
            Wenn der Gegner sauber verschieben kann, haben die (isolierten) Außen wenig Zeit am Ball und keine Optionen zur konstruktiven Spielfortsetzung.

            Wie oft haben wir im Zusammenhang mit dem Angriffspressing schon gehört, dass das nur funktioniert, wenn die Spieler darauf vertrauen können, dass alle Mitspieler mitmachen - also sich aktiv positionieren und rechtzeitig durchschieben.

              PatientZero
              Qualität: Für mich ist es keine Ausrede sondern eher die Ursache.
              Du hast absolut Recht mit dem Tempo im Aufbau.
              Aber was raubt das Tempo:
              Ich sehe da eher schlechte Ballkontakte und Ballweiterverarbeitung.
              In vielen Szenen ist eine akzeptable Positionierung mit Chance auf Gewinn von Raum und Tempo zu sehen.
              Diese Positionsfenster sind aber nur für Sekunden offen.
              Die geistige und physische Qualität vieler Spieler braucht aber zu lange um diese Positionen zeitnah zu bespielen.
              LGD, Capaldo, Kjaergaard, Ulmer, Dedic, Seiwald ,…haben zu viele Zeitfresser (geistig und physisch) in ihrem Spiel.
              Und das ist Qualität.

                Buscemi Der Mannschaft wird das Tempo geraubt, wenn sich die Spieler nicht nach im Training erlernten Prinzipien bewegen und positionieren. Der Passempfänger kann dann keine bekannten Muster wahrnehmen, die im stummen Verständnis ausgespielt werden können (=was wir als Automatismen bezeichnen und verstehen), sondern muss der Bewegung seiner Mitspieler viel Aufmerksamkeit schenken. Dadurch wird die Entscheidungsfindung verzögert, was sich auch negativ auf die Technik auswirkt.

                5 Tage später