Personal: das am Bild ist die Stammelf, transparent die Spieler, die gegen FC Ufa in der Startelf gestanden sind. Corluka hatte eine Muskelverletzung und sollte gegen uns wieder zurückkehren. Der junge Magkeev, der seit dem Kreuzbandriss von Barinov in die Stammelf gerutscht ist, durfte vorige Woche erstmals in der russischen U21 mitwirken und war vermutlich deswegen nicht dabei (?). Am rechten Flügel wird ohnehin gerne rotiert.
Cerqueira ist der primäre Aufbauspieler, Corluka (oder gegen FC Ufa eben Lystsov) präsenter gegen den Ball. Krychowiak ist aus meiner Sicht der wichtigste Mann am Feld, im Verbund mit Rybus kommt der Spielaufbau sehr stark über den linken Halbraum. Miranchuk ist technisch stark (macht auch die Standards) aber strategisch schwach (ballverliebt, lasche Defensivarbeit, kein Auge für den Mitspieler). Wir können außerdem froh sein, dass Kamano und vor allem Ze Luis erst so spät zur Mannschaft kamen. Letzterer ist mMn in allen Belangen ein Upgrade zu Éder, der insgesamt einfach extrem patschert wirkt.

Formation: kompaktes 4-4-2 gegen den Ball; im Aufbau kippt Krychowiak öfter halblinks heraus; Breite geben vornehmlich die Außenverteidiger, die Flügelspieler rücken stark ein bzw. vor (Rybchinskiy noch am wenigsten); Smolov lässt sich fallen und spielt mit, Éder gibt Tiefe.

Spielweise: ich habe mir nach der Partie noch die Highlights gegen ZSKA Moskau angesehen, weil ich von der Intensität so unterwältigt war. Ich habe von der russischen Liga ja generell den Eindruck, dass man sich dort keinen Haxen ausreißt. Vor der WM 2018 gab es auch immer wieder Kritik, dass es sich die russischen Spieler in der heimischen Liga zu leicht machen. Mir fehlen aber leider Statistiken um das auch zu untermauern. Es gab gegen das von Raschid Rahimow (Österreichbezug!) trainierte und im 5-3-2 angetretene Ufa kein ernstzunehmendes Gegenpressing. Stattdessen wurde nach Ballverlusten halbherzig verzögert und in die Defensivformation zurückgefallen. Die ist grundsätzlich auch kompakt und gut strukturiert, aber etwas träge. Attackiert wird erst, wenn in den Tanzbereich der Sechser oder AV vorgestoßen wird, die Offensivspieler beschränken sich darauf etwas im Weg zu stehen. Erst mit den Einwechslungen von Ze Luis und Rybchinskiy agierte man da deutlich aktiver. Man bekommt also Zeit seine Aktionen vorzubereiten und hat mit Sicherheit Dynamikvorteile, wenn man sie dementsprechend ausspielt. Auch hatte man Probleme bei Halbfeldflanken (Zhemaletdinov ließ da viel Raum) bzw. bei der Sicherung des Rückraums. Das scheint alles nicht sehr souverän.
Die Gegenstöße wirkten improvisiert, oft waren sie leicht seitlich abzuleiten, weil wenig Unterstützung kam bzw. viel zu spät abgespielt wurde und die Umschaltmomente generell wenig zielstrebig ausgespielt wurden (bis Ze Luis und Rybchinskiy kamen). Statt einfacher Kombinationen (Pass auf hinterlaufenden Spieler, Stanglpass auf Fünfer) wurde lieber aus der Ferne abgezogen.

Möglich, dass eine gute Lok auch einfach nicht schneller fährt als sie muss. Immerhin hat man im Vorjahr ja auch den Auftakt auswärts beim Team aus Topf 3 gewonnen. Das war mit Bayer Leverkusen unter Bosz eine Mannschaft, die gewisse Ähnlichkeiten mit uns aufzuweisen hat. Die Routine und Erfahrung spricht jedenfalls eindeutig für Lok Moskau. Es kann also gut sein, dass die uns daheim ordentlich zermüben können.

    Mitchell Grigst schon Schnappatmung, oder? Einfach tief durchatmen. Auch du wirst wieder einmal ein Like bekommen.🧔

    detlef waaas nur Statistiker? Gotteslästerung.

    • detlef hat auf diesen Beitrag geantwortet.

      Ich hab nicht einmal ein Fünftel deiner Likes und mir gerade für euch über 100 Minuten russische Liga angesehen. Give me a break! 😢

      Sorry, dass das dieses Mal nicht sehr aufschlussreich ist. Ist halt ziemlich bieder aber erfolgreich, vergleichbar mit Foda II bei Sturm.

      PatientZero
      Danke für die profunde Analyse👍🏻

      PatientZero die uns daheim ordentlich zermüben können.

      Das sehe ich wohl als die größte Waffe gegen uns, die uns ob unserer jungen Mannschaft auch in der Vergangenheit schon oft den Zahn gezogen hat.

      PatientZero Die Routine und Erfahrung spricht jedenfalls eindeutig für Lok Moskau. Es kann also gut sein, dass die uns daheim ordentlich zermüben können.

      Genau die Befürchtung hab ich

      PatientZero danke für die ausführliche Analyse! Spricht also eher für Kristensen als für Bertl, oder? Wenn viel über (halb)links aufgebaut wird, kann Kristensen seine Stärken da durchaus ausspielen. Umgekehrt sollte man nicht zu hektisch im Spiel nach vorne sein, gerade wenn die Russen mit 3-4 Mann nur lauwarm anlaufen und wenig Druck geben.

      Wie hat sich deren RV so gemacht? Und wie wurde der Raum vor der Abwehr von den 6ern besetzt? Und, weil ich gerade so im Fragemodus bin: wie hoch hat sich die Kette positioniert? Ist dahinter Raum für unsere Raketen oder besser mit einem Kombinationsspieler in der Offensive mehr beginnen?

        In 72 Stunden ist das alles sowieso Makulatur, da werden wir es wissen. Tippe auf ein zähes Spiel mit dem besseren Ende für uns.
        2:1

        Chris
        Vallci oder Kristensen? Für die Wahl des RV wäre wichtigster zu wissen wer links im Mittelfeld spielt, aber entscheidender wird sein, dass Vallci aktuell einfach das bessere Gesamtpaket ist. Wir werden mehr vom Ball haben und sie eher selten ruhig aufbauen lassen.
        Zhivoglyadov (herrlicher Name!) scheint so ein Typ zu sein, den man zwei Mal überspielen muss und er ist immer noch da. Der macht ordentlich Meter und ist im vorderen Drittel weit mehr eingebunden als Rybus.
        Im Spielaufbau bildete immer einer (meist Kulikov) ein Dreieck mit den IV, der andere stand höher zwischen den Linien oder kippte links heraus um anspielbar zu sein. Gegen den Ball standen grundsätzlich auf einer Höhe, Krychowiak rückte bei Vertikalpässen schneller heraus, zum Flügel schoben sie gemeinsam nach (kein Zickzack), waren also stark ballorientiert.
        Da war schon Platz, aber was heißt das schon? Die Ketten werden vermutlich auswärts in der Champions League woanders stehen als daheim gegen einen Abstiegskandidaten. Je schneller man die Aktionen durchspielt, desto mehr Platz wird man haben - wie bei anderen Gegner auch.

        Ich hoffe deren Abwehrkette besteht aus langsamen alten Männern.

        chrischinger86
        Gerade dann sollte eine tiefgründige Diskussion doch notwendig sein, oder nicht?

        Ich rede ja nicht von "deinen Erwartungen" in einen 10-Millionen-Mann, sondern ich rede davon, dass Ablösen und Leistungen nicht immer konform gehen. Dass wir alle uns von einem teuren Transfer wesentlich mehr erwarten, als von einem Eigenbauspieler, ist klar, aber es gibt zig Beispiele, dass diese Rechnungen oft nicht in der Form aufgehen. Leistung ist doch schon lange nicht mehr der einzige Faktor, der über die Höhe von Ablösesummen entscheidet.

        Ich sehe uns mittlerweile in der Gesamtheit auf einem Level, wo 10 Mio. Ablöse für eine richtige Verstärkung, die sofort unumstrittener Stammspieler sein soll, wirklich "Sümmchen" sind. Man sieht es ja an den Spieler, die wir verkaufen. Unsere Stammspieler wechseln mittlerweile im Schnitt für minimum ca. 10 Millionen ins Ausland. Warum soll dann ein Wöber, der 10 Millionen kostet, so viel besser sein, als der Rest der Mannschaft?
        Mir ist es auch lieber, wenn wir Spieler wie Mane oder Haaland um ein kleines Sümmchen holen und teuer weiterverkaufen können, aber wenn wir in der Situation sind, Spieler holen zu "müssen" (und das waren wir vorige Saison was die Defensive betrifft), sind dir bei der Auswahl und der Ablöse oftmals die Hände gebunden.

        So, und jetzt hoffen wir alle, dass am Mittwoch wenigstens die paar Glücklichen, die Karten ergattert haben, ins Stadion dürfen!

        PatientZero Die Routine und Erfahrung spricht jedenfalls eindeutig für Lok Moskau. Es kann also gut sein, dass die uns daheim ordentlich zermüben können.

        Ich befürchte ein Roter Stern, die zweite.

        Gegen einen Abnützungskampf mit Punktverlust spricht aus meiner Sicht aber, dass uns das in den Gruppenphasen immer herzlich egal war. Da hatte man noch nie das Gefühl, dass ein zäher Spielverlauf dem Glauben an die eigene Stärke und Spielweise irgendetwas anhaben könnte (siehe Celtic 2018 und Marseille 2017 daheim). Ich sehe keinen Grund warum das heuer anders sein sollte.

          PatientZero
          Jap. Wir treten definitiv ganz anders auf in Gruppenspielen. Vl liegts am Alter, vl an der Erfahrung? Wer weiss das schon. Fix ist, wenns um Punkte geht, gehen wir immer voll drauf und da das nunmal unsere Spielweise ist, geht es auch extrem oft auf. Das Spiel gegen Lok wird vl ein viel easierer (geiler Anglizismus) Win, als wir für möglich halten.
          Rechne zwar auch mit einem zähen Spiel, aber nicht so wie in den Qualispielen. Eher so ein Ried zäh, oder gegen die Admira oder Austria. So ein zäh wird das mMn.

          also ich denke es ist alles drinnen! es ist kein quali scheiß im kopf, also total versager gibts keine am platz!
          was der Unterscheid zum letzten jahr cl sein wird, dass wir keinen haaland da vorne drinnen haben, der aus halb chancen auch einen rein haut!
          Schuss stärke und technik haben wir im moment nicht bei unseren offensiven, zumindest können sies in pflicht spielen nicht zeigen...
          das heißt aber nicht, dass wir nicht zig herausgespielte chancen haben werden, denn die wird es fix geben!
          im cup hat man gefühlt 10 gute chancen kläglich vergeben! solang man am Mittwoch mehr aus den paar chancen rausholt, dann geh ich fix von einem sieg aus...
          aber bei patson koita oku szobo ist halt leider alles möglich... vor dem tor zwischen genie und Wahnsinn!

          aber ich sehs positiv, tippe auf 3:1 für uns

          PatientZero Einer spielt sicher nicht am Mittwoch. Ich bin nämlich leicht angeschlagen 😂