PatientZero Die Übervorteilung durch den schwachsinnigen Modus (6/7 Heimspiele), den schwachen Turnierast, dazu Sterlings Selbstfaller im Halbfinale und nicht zuletzt Southgates lächerlicher Matchplan gestern machen es mir aber leicht mich von ganzem Herzen mit den Italienern zu freuen.

Amen.

Man zweifelt wirklich an der Menschheit…

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Ich bin konservativ. Aber der Failygraph ist neben den Kloakenblättern des Boulevards ein widerwärtiges Trottelhetzblatt auf Wochenblickniveau. B. Johnson hat ja dort auch geschrieben.
Der Artikel wurde gestern eindrucksvoll falsifiziert.

Mit der squadra azzurra anfreunden geht nicht leicht bei mir.
Respekt vor der merklichen Veränderung in der Spielausrichtung.
Aber solange man die extraordinäre Theatralik nicht ablegt Nerven sie mehr als sie Unterhaltung bieten.
Vor allem erhöhen Sie den Druck auf den Schiedsrichter je länger und brisanter ein Spiel ist, indem sie auf eine Mischung zwischen Rugby, Eishockey und UF switchen.
Klar kann man so spielen und hat auch seine Unterhaltung aber im Gegenzug bei jedem Kontakt so zu sterben das selbst Villazon als Werther vor Neid erblasst, geht mir auf den Senkel.

    Buscemi die Flugmeilen der Italiener macht alleine Sterling wett und schon wegen Roberto Mancini halte ich den Sieg für gerechtfertigt: Er war als Spieler selbst trotz seiner Klasse immer zwischen Bank und Abruf bei der Squadra Azzurra, übernimmt die Mannschaft nach der verpassten Qualifikation für die WM 2018 am Boden und führt sie wieder ganz nach oben.
    Italien war unter ihm bei diesem Turnier die Mannschaft, die ihr Potential am besten ausgeschöpft hat, dazu noch mit einer konstruktiven Spielidee und mittlerweile 34 ungeschlagenen Partien in Serie.

    Nach dem BREXIT folgt der EXIT! Meine Schadenfreude für England und deren Premier Boris Johnson ist riesengroß.Mich freuts für die Italiener, die spielen gegenüber den Vorjahren einen tollen Fußball! Abgesehen von ihrem Mätzchen die sie immer betreiben, sind sie ein verdienter Sieger der EURO 2020.
    Vor allem nach dem gewonnen WM Finale 1966 durch das umstrittene Wembley Tor von Geoff Hurst, ist es für mich eine Genugtuung , dass die Engländer bis dato ohne weiteren Titel, sowohl in der EM als auch WM blieben.
    Für mich einfach unverständlich die Einwechslung von Rushford und Sancho, angeblich weil die so sichere Elferschützen sind. Was soll sich ein Spieler denken, der vorher 90 oder 120 Minuten in dem Finale sich abgekämft hat und dann den beiden weichen muss wegen dem Elferschiessen ! Das geht eindeutig auf die Kappe v. GS!

    Einfach genial!!!

    Ich hätte nie gedacht, dass Italien gewinnen kann, und das dann auch noch zu Hause gegen England im Elfmeterschießen, ist einfach wunderbar!

    ps, Österreich spielte besser gegen Italien , rispetto all'Inghilterra ieri sera.

    Mit Italien hat im Endeffekt die Mannschaft gewonnen, die sich auf alle Situationen am besten einstellen konnte und die sämtliche Herausforderungen letztlich gemeistert hat. Nach diesem Finale muss man allerdings festhalten, dass es rückblickend nach einer souveränen Gruppenphase doch ziemlich viele "günstige Momente" (Glück möchte ich nicht sagen) gebraucht hat, um den Titel zu holen. Zuerst das irgendwo ein bisschen glückliche "Nichtausscheiden" gegen uns, dann ein Belgien, dass sich trotzdem Überlegenheit gegen Ende hin nicht durchsetzen konnte, im Halbfinale hatte man dann eigentlich einen Gegner, der in diesem Spiel um 1 Klasse stärker war, aber den Sack nicht zugemacht hat und im Finale war man im Endeffekt auch "nur" die glücklichere Mannschaft.
    Wenn du 3 Verlängerungen und 2 Elfmeterschießen brauchst, kannst du nicht ganz so souverän gewesen sein, wie es vielleicht den Anschein macht.

    Ein Wort noch zu den Engländern:
    Zu viel Defensive gepaart mit Naivität, was die Auswahl der Elferschützen betrifft, reicht ganz einfach nicht. Der Titel wäre gestern leichter zu holen gewesen, als man vor dem Spiel vermuten konnte.

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      In einer Welt voller Ungewissheit sind historische Konstanten wie der Guttmannfluch und Englands Turnierversagen wohltuende Entschleiniger.
      Nächstes Jahr hat Benfica 60 Jahrjubiläum, England den 56er.

      Spiderman immer noch weitaus souveräner als Portugal 2016 und gerade im Finale war man eindeutig die bessere Mannschaft.

      Die Engländer haben bei mir im Turnierverlauf enorm viel Kredit verspielt, vor allem durch die Spiele gegen GER und ITA.

      Southgate und Foda, Brüder im Geiste.

      • Spiderman hat auf diesen Beitrag geantwortet.

        Spiderman ist wäre auch vermessen einen überlegenen Europameister zu erwarten, wenn so viele auf Augenhöhe agieren. Aus der Todesgruppe F hat keiner das Achtelfinale überstanden, mit den Niederlanden und Schweden zudem drei Gruppensieger nicht, dafür drei Gruppendritte schon.
        Wie du selbst schreibst, sie waren die einzigen, die auf alle gestellten Aufgaben eine Antwort fanden.

        Im Halbfinale konnte man für jede Mannschaft noch gute Argumente finden, warum sie den Titel verdient hätte. Aber Spaniens Chancenwucher war nicht erst gegen Italien - eigentlich nicht einmal erst bei der EM - tragikomisch, Dänemark spielte nach dem Schock immer am absoluten Limit und ihnen ging mit dem Handicap Baku dann die Puste aus und Southgate hat seine Turniermannschaft dann doch zu stark am Reißbrett entworfen. Der Anfang im gestrigen Finale war beiderseits nervös. Nach dem frühen Schock hat sich Italien dann eh schon selbst zerfleischt (viele Diskussionen) aber anstatt nachzusetzen hat man ernsthaft versucht das 88 Minuten drüberzudrücken und ihnen den Ball überlassen. Die Entscheidungen vor dem Elfmeterschießen sind dann auch verdammt blauäugig: junge Spieler sind grundsätzlich sicherere Elfmeterschützen (gab da erst kürzlich eine große Studie), aber Sancho und Rashford, die nach dem Turnier nicht gerade vor Selbstvertrauen strotzen können und nach der Einwechslung nicht einmal mehr eine Ballberührung haben? Saka mit 19 Jahren, der in Bewerbsspielen noch nie vom Punkt angetreten ist, als letzter Schütze? Streich blauäugig, das ist fahrlässig und womöglich traumatisierend.

        HunglikeHodor
        Mit dem Portugal-Vergleich bin ich 1000% bei dir.
        Angesichts der heurigen Stärke der Italiener bin ich eigentlich überrascht, dass sie letztlich so viel "positive Verläufe" gebraucht haben, um das Ding zu holen. Die Stelle mit der "eindeutig besseren Final-Mannschaft" unterschreibe ich nicht, aber der Titel ist verdient in Italien.

        Dafür wird mMn Spanien bis Katar noch ordentlich zulegen und England auch, falls Southgate die richtigen Schlüsse aus dem Turnier zieht.