Was Tim Paumgartner beim FC Liefering verkörpert, nennt man im neudeutschen Fußballjargon „Local Player“. Also ein Spieler, der aus der Umgebung kommt und bei seinem Klub aufwächst. Tim Paumgartner ist in Salzburg geboren und aufgewachsen und hat mit acht Jahren schon seine ersten Spiele in der Red Bull Arena verfolgt. „Natürlich ist das ein Traum, dass ich als Salzburger und Salzburg-Fan mal in dem Stadion spiele, dass ich schon seit Kindheitstagen kenne“, sagt Paumgartner. Er hätte auch schon in der U9 in die Red Bull Fußball Akademie wechseln können, erzählt er, entschied sich damals aber dafür, noch bei seinen Freunden zu bleiben. Der 18-jährige zentrale Mittelfeldspieler machte seine ersten fußballerischen Schritte beim FC Puch und später beim SV Kuchl im Salzburger Umland. Seit der U13 gehört er zur Red-Bull-Familie
Es war der richtige Schritt. Nicht nur, weil Paumgartner „in eine große Familie“ gekommen ist, wie er sagt: „Wenn man schon so lange in einem Verein ist, kennt man jeden. Das ist schön.“ Auch sportlich passt es. Paumgartner debütierte schon mit 16 Jahren in der ADMIRAL 2. Liga für den FC Liefering und in der Youth League. „Das war etwas ganz Besonderes“, sagt Paumgartner. Ein halbes Jahr vorher habe ich U16 gespielt und dann plötzlich Herrenfußball und international. Das war ein Riesensprung.“ Gerade an die robuste Spielweise der 2. Liga habe er sich gewöhnen müssen.
Jetzt ist Paumgartner angekommen. In der aktuellen Saison stand er beim FCL in zwölf von 15 Spielen auf dem Platz, als einer der jüngeren im Team avanciert er so langsam zum Stammspieler. Für Liefering lief es in der Hinrunde aber holprig, die Salzburger stehen zur Winterpause auf dem 13. Tabellenplatz, nur drei Punkte vor der Abstiegszone. Bisher habe „die letzte Konsequenz vor dem Tor gefehlt“, findet Paumgartner. „Es war in jedem Spiel sehr knapp, aber wir waren in den wichtigen Momenten nicht da.“ In den Spielen vor der Winterpause habe sich das schon verbessert. „Da müssen wir dranbleiben, dann wird es im Frühjahr viel besser.“
Für den Erfolg will Paumgartner auch vorangehen. „Von Zeit zu Zeit will ich mehr Verantwortung übernehmen“, sagt er. Der Schüler ist keiner, der sich in den Vordergrund spielt, kein „Lautsprecher“. „Aber wenn mir etwas auffällt, spreche ich das auch an.“ Und wenn Paumgartner dann noch seine persönlichen Ziele umsetzt – ein besseres Kopfballspiel und bessere Entscheidungen im letzten Drittel – stehen den nächsten Schritten nichts im Wege.