Resch
Die Wahrheit ist:
Als Trainer hast du gewisse Vorstellungen, die dich dann ja auch “ausmachen”. Das Entscheidende ist, auf die Mannschaft zu reagieren und flexibel zu sein, weil auch die Mannschaft nicht immer das Gleiche braucht. Die besten Trainer (Pep, Klopp, Ancelotti, etc.) haben ihre Mannschaften mit all ihren “Auswüchsen” größtenteils im Griff, auch wenn das bedeutet, dass sie manchmal von ihren eigenen Vorstellungen abweichen müssen.
Es gibt genügend Beispiele, wo du als Trainer auch im Erfolg nicht beschreiben kannst, warum es gerade läuft bzw. kommt es oft vor, dass du alles gleich machst wie zu Erfolgszeiten, es läuft aber plötzlich nicht mehr. Das ist in meinen Augen kein “Fehler-Analyse-Problem” des Trainers, sondern ein “Nicht-Reagieren” auf das, was die Mannschaft aktuell braucht. Genau deshalb gibt es ja auch des Öfteren diese “Trainereffekte”, weil ein anderer Coach einen völlig anderen, vor allem objektiven Zugang hat (hatte zB auch Struber mit Ulmer auf rechts gg Sturm, usw.).
Klopp hat mit Liverpool in den letzten Wochen sehr viel gewonnen und plötzlich 2 Spiele “verhaut”. Schlimm ist es erst, wenn du die Mannschaft “verlierst” und das passiert über einen längeren Zeitraum, wenn du nicht auf sie eingehst. Es gibt Trainer, die funktionieren bei einem Team überhaupt nicht, mit der gleichen Herangehensweise bei einem anderen Team aber schon. Ein “Fehler” beim einen Team kann ein “positiv entscheidender Moment” bei einem anderen Team sein. Mir wird im Fußball oft zu viel analysiert und zu oft vergessen, dass es einfach sehr viele Faktoren gibt, die man nicht beeinflussen kann; nicht einmal der beste Trainer der Welt.