AlexRodriguez Naja, das kreide ich ihm weniger an. Man muss nicht mit jedem Coach können. Muster hat zwar einen Tennis-IQ, den in Österreich nur ganz wenige haben, aber den schätze ich menschlich sehr schwierig ein.

    Thiem zerstört sich die eigene Reputation halt gerade mit Brachialgewalt. Bis zu seiner Verletzung letzten Jahres war er ja jahrelang mit dabei in der Weltspitze und Großteils schon sehr angesehen in der Tenniswelt.
    Gut das der Heilungsverlauf bei einer Verletzung sich verzögern kann passiert, das wird ihm auch keiner vorwerfen. Dennoch kannst über die Ereignisse seit der Verletzung fast schon einen sehr schlechten Film drehen:

    • Gefühlt jeder langjährige Vertraute seines Teams wird raus geschmissen mit Begründungen die wohl keiner wirklich versteht.
    • Comebacks werden wochenweise verschoben aber der Hand geht es ja eigentlich eh schon so gut. 👨
    • Dazu noch die ganzen Ergüsse auf Social Media.

    Inzwischen kann ich mir das kaum vorstellen das er wieder annähernd da hin kommt wo er war ( konstanter Top 10 Spieler ). Auf mich wirkt es als ob er auch nicht mehr den Biss hat sich wieder in die Tour rein zu kämpfen. Finde das sehr schade denn ich gebe zu das ich schon Thiem-Fan war da er nach Jahren endlich wieder ein Spieler war der konstant oben mit dabei war.

    Und kurz zu Medvedew: Ich kann das durchaus nachvollziehen das man die Russen aktuell so ziemlich überall sanktioniert und raus schmeißt wo es geht. Dennoch finde ich das pauschale Ausschließen so ziemlich aller russischen Sportler und Verbände insgesamt nicht richtig. Denn da werden Leute bestraft nur weil sie die falsche Nationalität haben. Ich weiß es ist ein sehr heikles Thema aber ich bin der Meinung wenn die Sportler glaubhaft beteuern gegen den Krieg zu sein sollte man Ihnen die Teilnahme an den Wettkämpfen erlauben.

      adihuetter Ganz ehrlich ich weiß es nicht. Habe da nichts pro / kontra gehört zumindest von Medvedew. Rublev oder Azarenka z.b. ( um beim Tennis zu bleiben ) haben sich aber öffentlich klar GEGEN den Krieg positioniert. Ich meine meinen Post auch eher konjunktiv: WENN die Sportler sich öffentlich dagegen stellen sollten sie an den Wettkämpfen teilnehmen dürfen. Andernfalls ist der Ausschluss natürlich

        Jemanden mehr oder weniger dazu zu bringen, sich gegen den Krieg auszusprechen, DAMIT er weiter seinen Sport international ausüben kann, halte ich eher für wertlos. Entweder kommt das von den Sportlern selbst, weil sie wirklich so denken oder sie sollen es lassen.

        Außerdem: wie viel Distanzierung gegen den Krieg in den Worten der Sportler wäre genug, wie will man das messen?

        Da all die Russen/Weißrussen (also die Sportler) in den Ländern leben oder zumindest Teile ihrer Familien, werden sich die Sportler zum Wohle der Sicherheit ihrer Liebsten hüten, so deutliche Worte zum/gegen den Krieg zu äußern, wie wir es im Westen tun.

        Daher finde ich es für die Verbände auch nicht anders umsetzbar, als entweder einen kollektiven Ausschluss oder eine weitere Teilnahme-Erlaubnis unter gewissen Einschränkungen (wie zB im Tennis)

        chrischinger86 Monfils ist leider schon wieder ausgeschieden - allerdings gegen den erst 18-jährigen Carlos Alcaraz.
        Ich wiederhole mich gerne: der wird es weit bringen und kann einer der zukünftigen Dominatoren werden. Er verbessert sich gefühlt stündlich und hat ein für sein Alter bereits unglaublich ausgereiftes Spiel.

          chrischinger86 Nadal hat fast alles gnadenlos wegvolliert, unglaublich. Er gewinnt viele Spiele einfach nur im Kopf und ist wieder ein bisschen von dieser Aura der Unbesiegbarkeit umgeben. Die muss jeder Gegner dann noch zusätzlich bezwingen.

              Herbert-Ayahuaska
              Gegen Korda war er ja in Indian Wells auch schon mit einem Bein im Flugzeug und hat das Ding dann trotzdem noch gedreht. Diese mentale Stärke ist schon unglaublich.

                  chrischinger86 Das stimmt und hat wieder eindrucksvoll unterstrichen, was ich seit Langem wiederhole:
                  Die Next Gen, beziehungsweise ja schon die beiden Tennis-“Generationen” danach, sind mental deutlich schwächer als die Big 3. Gefühlt waren die Konkurrenten zu deren Zenit ebenfalls mental stärker. Zumindest habe ich Murray, Wawrinka, Ferrer, Cilic, Berdych, del Potro und Co. wesentlich zäher in Erinnerung als die aktuellen Thiem, Dimitrov, Tsitsipas, Zverev, Shapovalov, Auger-Aliassime usw. Tennis spielen können die alle, aber man muss auch im Kopf da sein und darf nicht abschenken, wenn’s um was geht. Da geht’s auch um das Verhalten neben dem Platz - suche ich Ausreden oder zeige ich Respekt und Demut?

                  Der erste in den 80ern geborene Weltranglistenerste war Marat Safin im Jahr 2000. Der erste in den 90ern geborene Weltranglistenerste ist Medvedev, letzten Monat, im Februar 2022. Eigentlich unglaublich. Das spricht einerseits für die Dominanz der Top 3, aber auch für enorme Generationsunterschiede.

                  Und zu Nadal: Medvedev hätte ich als den aktuell mental stärksten der jüngeren Spieler eingeschätzt, aber der hat im AO-Finale ja auch komplett abgeschenkt. Bei ganz jungen Spielern wie Korda oder Alcaraz ist es eher nachvollziehbar. Da spielst du unerwartet gut und beginnst nachzudenken: “Wow, ich hab echt die Chance, den großen Nadal heute zu schlagen.” Und in den 15 Minuten wittert Rafa die Kopflastigkeit des Gegners, schaltet im Wettkampfmodus einen Gang rauf und holt das Momentum auf seine Seite. Der ist natürlich nicht nur technisch wahnsinnig gut und hat Erfahrung wie kaum ein anderer Spieler jemals, er hat auch einen enormen Tennis-IQ. Einen Tennisspieler muss man erst mal finden, bei dem Nadal nicht zumindest nach 2-3 Sätzen weiß, wie er den zu bespielen hat. Viele gibt’s da nicht.

                  TL;DR: Ich befürchte, dass die ATP Tour bald wie die WTA Tour wird, wo sich keiner wirklich durchsetzen kann. Meine Hoffnungen ruhen auf Alcaraz & Co.

                    Auf Del Potro wäre ich gespannt gewesen, was er in seiner Karriere so zusammengebracht hätte, wenn der nicht so oft von Verletzungen zurückgeworfen worden wäre. Einen Grand Slam hat er ja eh gewonnen, aber bei weniger (schweren) Verletzungen wäre da schon noch einiges mehr drin gewesen mMn.

                    Außerdem war Delpo immer extrem sympathisch, deswegen haben ihn die Fans weltweit auch geliebt. Das schafft auch nicht jeder.

                      chrischinger86 Angelehnt an meinen Post oben:
                      O-Ton Nadal:
                      “Ich habe Probleme mit dem Fuß seit ich ein Teenager bin - mal besser, mal schlechter. Es wird nie zu 100% gut sein, aber es ist was es ist.”
                      (nachdem er letztes Jahr mal wieder lange ausgefallen ist und operiert wurde)

                      O-Ton Thiem:
                      “Das Handgelenk ist wieder bei 100%, besser als zuvor. Ich trainiere auch sehr gut.”
                      … und hat jetzt 4 Comebacks hintereinander abgesagt und anscheinend ja noch nicht mal im Training einen einzigen Satz gespielt.

                      Das window of opportunity hat er wohl verpasst und jetzt Angst vor sich selbst.

                      E: Und Nadal gewinnt von 20 Spielen 20.

                        Taylor Fritz fängt ja fulminant gegen Nadal an. Er hat bereits zwei Breaks geschafft, steht 4:0 im ersten Satz.