Phistar
Habe bei weitem nicht alle Liefering Spiele gesehen aber versuche hier einmal meine Sicht der Dinge.
Generell hat sich in Liga 2 schon einiges verändert.
Es gibt nicht mehr so viele Teams die auf Biegen und Brechen (Kaderausrichtung) den Aufstieg suchen.
Dafür einige Teams die dieses Format eher zur Spielerentwicklung nutzen.
Das verändert einiges, vor allem das die Liga nicht mehr so ein Kampfsport ist.
Ermöglicht natürlich für Teams wie Liefering neue Möglichkeiten.
Die Spielidee von Liefering ist jene von RBS.
Hoch verteidigen, Zentrum beherrschen, hohe Intensität in allen Basics, Pressing hoch und situativ,
Ballbesitz nicht so wichtig, Taktik und Positionsspiel sehr wichtig.
Generell das Spiel gegen den Ball ist genauso wichtig wie mit dem Ball.
Das Pressing ist zwar situativ aber immer mit Vorbereitung, die Zone wird eruiert und mit dem nötigen Deckungsschatten (auch Blind side) am Spielfuß attackiert.
Taktik unter Bo:
Er hat eine klare Linie.
Zentrum stabil und ohne Versuche, ich denke Affengruber und Oroz haben bisher alle Spiele in der IV gespielt. Dazu noch Antosch.
Das bildet schon ein Dreieck mit Stabilität und Erfahrung.
Okoh und die abgegebenen Franzosen sind daran gescheitert.
Die Stabilität und das Rotationslose Zentrum setzt sich im MF fort.
War zu beginn Seiwald die klare 6 ist es nun Aigner (ein gelernter IV).
Die Linie wird mit Kjaergaard (in den meisten Spielen die klare 10) fortgesetzt.
In allen anderen Formationen wird einiges ausprobiert und versucht nur nicht die zentrale Linie.
Taktik: Ja wie soll es anders sein ein Zentrumsbetontes 4-3-1-2
Bei Bo sieht man dies eher als Mischform (ähnlich Milan) in manchen Situationen wirkt es wie eine Raute ab und an wie ein 4-3-3 in einigen Situationen habe ich eine Doppel 6 gesehen.
Aber niemals durchgängig, meist aber mit einer klaren 10 (Kjaergaard) die 8 findet man nicht immer.
Die Stürmer sind selten als Doppelsturm zu sehen, man spielt gerne mit einem HS der die Räume an den Seiten nützt.
Also Taktik klar Zentrumsbeherrschend ohne Flügelspieler mit dem Drang das Spiel über die Mitte zu dominieren.
Man hat daher oft Gleichzahl an der gegnerischen IV, gut für das Pressing.
Ein klarer Nachteil ist aber, dass man an den flügeln immer in Unterzahl ist und somit schwer zu verteidigen ist.
Durch hohe Laufbereitschaft und gutes verschieben (auch weil die Gegner nicht am höchsten Niveau sind) gelingt es aber derzeit diese Schwäche gut zu verteidigen.
In so einem System braucht man halt extrem kluge AV´s, man muss die richtige Position für jede
Veränderung im eigenen System finden und auch die richtige Mischung zwischen Defensivem agieren und Offensiven einschalten.
Das Zentrum verändert sich manchmal nur um Meter aber die AV Position um Längen.
Svensson gelingt es zur Zeit egal wenn er auf die Außenbahn stellt (da wird viel rotiert) das alle wissen was zu tun ist. Die meiste Zeit könne Sie es auch umsetzen.
Was macht Bo anders.
Er hat eine klare Stammlinie im Zentrum spielt taktisch immer sehr ähnlich.
Er Entwickelt die Spieler nicht unbedingt in Flexibilität, sondern in ihren Stammpositionen.
Ganz klar werden unter Bo auch Schüsse aus der Distanz forciert (man hat die Leute dazu).
Lange Bälle immer wieder um das Spiel zu verlagern, wenig Flanken (klar bei einem 4-3-1-2)
Ebenso eine hohe Anzahl an Dribblings, hier lässt er die Qualität testen.
JM hingegen verlangt entgegen dazu eine hohe Flexibilität in Position und Taktik.
Würde mich freuen, wenn andere User meine Ideen genauer betrachten.
Kann schon sein das ich in einigen Dingen zu wenige Spiele ( 4 in voller Länge) gesehen habe.