- Bearbeitet
Sein Name würde ihm dort aktuell häufiger begegnen als je zuvor. Jaissle nämlich steht nicht nur mitten in einem beachtlich engen Meisterschaftsrennen um die österreichische Meisterschaft, sondern auch im Fokus als möglicher Nachfahre einer elitären Vorgängerschaft: Roger Schmidt, Adi Hütter, Thomas Letsch, Marco Rose, Jesse Marsch - die Liste der Salzburger Trainer, die es in die Bundesliga schafften, ist lang, die Aufmerksamkeit daher völlig logisch: Ein 35-jähriger Deutscher, geboren in Nürtingen in Baden-Württemberg, mit Bundesliga-Erfahrung als Spieler, der im nahen Ausland Titel gewonnen und in der Champions League trainiert hat, wie könnte der nicht auf Fahndungslisten von Bundesligavereinen stehen?
“Ich habe mir angewöhnt, wirklich alles auszublenden”, sagt Jaissle dazu im Gespräch mit der SZ, mitsamt einer poetischen Begründung für den Verzicht auf die Medien: “Ich will den Versuchungen gar nicht widerstehen müssen.”
Aus seinem zweiten Jahr im Profigeschäft hat er andere Lehren gezogen: “Das Drumherum spielt eine große Rolle”, sagt er: “Für mich war im zweiten Jahr wichtig, dass ich meiner Linie treu bleibe, auch wenn mal Kritik kommt. Ich glaube, das war sehr wichtig für meine persönliche Entwicklung als Trainer und Mensch.”
Die familiäre Atmosphäre am Red-Bull-Heimatstandort Salzburg lobt Jaissle zwar, aber sie hat auch ihre Einschränkungen: Einerseits, weil der Kader unter keinen Umständen durch erfahrene Spieler ergänzt wird - “da brauche ich mit Christoph Freund (Sportdirektor; d. Red.) auch gar nicht darüber sprechen”.