Matthias Jaissle | Al-Ahli Saudi Football Club

Die Ignore-Funktion ist ECHT EINE GEILE FUNKTION. Auch wenn sie selten gebraucht wird aber genau für solche User wie xxx ( eh schon wissen ) ein Traum.
Zum eigentlichen Thema: Klar ist MJ kein Heiliger den man nicht kritisieren darf. Ergebnistechnisch passt es ja wunderbar, das ist viel mehr der schlichte Wahnsinn die Bilanz. Auch das wir noch in der CL vertreten sind und noch Aufstiegschancen haben hat er mit Sicherheit großen Anteil. Kleine Kritikpunkte an MJ für mich sind:

• das in der Liga für mich die spielerische Dominanz teilweise ziemlich abgeht. Es ist im Spiel nach vorne oft sehr viel Stückwerk und gelungene Offensivaktionen muten oft wie Zufall an. Und da meine ich den Großteil der Ligaspiele. JM wurde oft für “Kick and Marsh” kritisiert. Gefühlt haben wir heuer aber weit mehr lange Bälle als unter JM. Kann aber auch nur ein Gefühl sein meinerseits. Keine Ahnung was da die Statistiken sprechen.
• das er in den Spielen wo es offensichtlich nicht so läuft für meinen Geschmack zu lange mit den Wechseln wartet
• Trainingssteuerung wenn man sieht wie viele Verletzte wir heuer schon hatten. Wobei ich hier nicht MJs Trainingssteuerung kritisieren will da ich keine Ahnung habe wie er trainieren lässt. Es fällt heuer nur extrem auf das der Verletzungsteufel ordentlich wütet. Aber man könnte da ev. schon was hinterfragen.

Und nein die Kritik soll nicht zu böse klingen. Ich mag unseren Coach. Damit gewisse Elemente im Fußball passen dazu braucht man natürlich auch das passende Personal und das haben wir auf Grund unseres Lazaretts ( siehe oben ) oft nicht verfügbar.

Es zeichnet sich mittlerweile auch ein Muster in der Liga ab.
Viele Teams können halt mittlerweile sehr kompakt verteidigen und demzufolge schaut der Kick oftmals bis zu 60./70. eher zäh aus. Danach und wenn der Gegner nicht mehr die Kraft hat und immer weiter nach hinten gedrückt wird, können wir aber meist zulegen und die Spiele entscheiden. Umgekehrt ist es uns gegen Bayern halt ähnlich ergangen, also Qualität setzt sich dann eben doch irgendwann einfach durch.

Ich ärgere mich auch mitunter, aber wenn man mal selber Fußball gespielt hat dann weiß man trotzdem, wie schwer das sein kann wenn der Gegner nur am Mauern ist.
Im Vergleich zu JM bauen wir meinem Empfinden nach im Spielaufbau aber viel strukturierter auf und es kommt nicht jeder 2. Ball vom IV hoch nach Vorne, sondern wenn, dann sehr viel gezielter und situationsabhängig.

Also spielerisch ist schon ein klarer Fortschritt unter MJ erkennbar, besser - vor allem im letzten Drittel - geht logischerweise immer.

deathwing
Diese defensive Kompaktheit und generelle Stabilität/Balance war mMn der zwingende Weg, um vor allem international einen Schritt nach vorne machen zu können. Unter Marsch hatten wir zwar international zwei Jahre viel Spektakel, aber gegen die größeren Teams ist nicht viel an Punkten hängen geblieben und letztlich geht es halt in erster Linie darum. Die B-Note gibt es im Fußball nicht und für den Applaus und die Anerkennung der Gegner kannst du dir nichts kaufen.

Unter Marsch waren wir defensiv zu dem Zeitpunkt einfach nicht gut genug und viel zu sehr wurde der Fokus auf die Offensive gelegt. Diese Idee ging dann gegen qualitativ besser besetzte Teams leider allzu oft in die Hose, obwohl Phasen der Spiele fürs Auge genial waren.

Für mich war also zwingend und damit logisch, dass Jaissle genau in dem Bereich der Defensive, der Kompaktheit, der Balance ansetzen musste, das hätte übrigens auch schon Marsch in seinem zweiten Jahr machen können, nachdem er ja aus seiner ersten Saison genau diese Erkenntnisse schon hatte bzw. hätte haben müssen, die im zweiten Jahr dann noch mal dieselben waren. Da hat er für meinen Geschmack leider schon eine gewisse Lern-Resistenz gezeigt und das ganz abgesehen davon, dass er gewisse Personalentscheidungen getroffen hat, die irgendwann nicht mehr nachzuvollziehen waren (für mich allen voran das Festhalten an Cic als Einser, das werde ich Marsch auch nie verzeihen).

Von daher nehme ich gerne etwas weniger Spektakel unter Jaissle und dafür den ein oder anderen wirklichen Achtungserfolg auf internationaler Ebene in Form von Ergebnissen/Punkten und nicht nur in Form von Respektsbekundungen eines letztlich siegreichen Gegners.

mbonheur Jesse. Sein eindimensionaler Spielstil und nicht vorhandene Flexibilität wurde bei Leipzig zum Stolperstein, das ist halt, mitunter, der wenigen Erfahrung geschuldet. Bei uns konnte er sich das erlauben in der Liga, international hat man dann doch ganz klar die Grenzen des limitierten Kicks gesehen.

Jaissle hat mMn das Zeug zum ganz großen Trainer.

tommtomm Seiwald stand im Herbst in jeder einzelnen Partie auf dem Rasen, Ulmer ließ den Cup komplett sowie zwei Bundesligarunden und eine Länderspielpause aus. In Spielminuten waren das 2.292 (88%) bei Seiwald und 1.936 (74%) bei Ulmer.
Das Altersargument ist übrigens auch nicht so stark, wie du denkst. Ein 20-Jähriger in seiner ersten vollen Profi-Saison hat mit Sicherheit nicht annähernd die Ausdauer wie ein 36-Jähriger ohne nennenswerte Verletzungshistorie.

Klar haben wir im Verein zahlreiche Spezialisten dafür im Betreuerteam, aber die sind nicht selten vom Trainer bestimmt und können oft genug auch nur Input liefern, der vom Cheftrainer berücksichtigt wird - oder auch nicht. Letztendlich entscheidet Jaissle darüber, ob Seiwald gegen Kalsdorf starten oder vor der Winterpause gegen die WSG noch eingewechselt werden muss.