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Sehr lesenswerter Artikel zu unserem Nationalteam. Stark recherchiert und erzählt.
Wo ist die Alternative?“, fragt ein hoher Funktionär des Österreichischen Fußball-Bundes (ÖFB) – und gibt sich die Antwort gleich selbst: „Wir haben in Österreich zwei Kandidaten: den Peter Stöger und den Andi Herzog – aber jetzt den Teamchef wechseln?“ Im Eiltempo denkt der ÖFB-Mann das Szenario durch: „Wenn der Neue bei der EM scheitert, müssen wir ihn auch entlassen.“ Dann hätte man „zwei Teamchefs zu bezahlen, müsste einen dritten suchen, und der Verband würde wie die Wiener Austria dastehen.“
Der ÖFB „verschenkt ein großes Potenzial“, ist sich der Deutsche-Bundesliga-Trainer im profil-Gespräch denn auch sicher. Seine Begründung: Nationalmannschaften sind zusammengewürfelte Truppen, die nur wenige Tage beisammen sind, taktisch wenig einüben können und deshalb oft holprigen Fußball zeigen. Österreich dagegen hätte den Vorteil einer einheitlich ausgebildeten Spielergeneration, „die es international selten auf diesem Niveau gibt“. Der ÖFB vergäbe „die einmalige Chance, eine moderne Mannschaft aufs Feld zu bringen, die eine Spielweise perfekt intus hat“. Dazu kommt: Giftiger Pressingfußball habe sich auf Nationalmannschaftsebene noch nicht durchgesetzt – der ÖFB hätte mit seiner homogenen Truppe „automatisch einen großen Wettbewerbsvorteil“.
https://www.profil.at/gesellschaft/oefb-die-kuh-auf-dem-eis/401386665