Oder die Mannschaft hat am Saisonanfang einfach über ihrem eigentlichen Niveau performt und gegen Ende hin dann wieder in Normalform agiert. Sprich: Die anfangs so tollen Leistungen haben Erwartungen geweckt, die die Mannschaft nicht durchgehend befriedigen konnte.

Finde es aber nicht schlimm, weil es ja auch Gründe dafür gibt, wieso es im Spätherbst etwas zäher wurde. Wir hatten und haben immer noch einige Verletzte, so mussten einige ganz junge Spieler früher und öfter spielen, als man das im Sommer vielleicht so bei der Kaderplanung vorgesehen hatte. Aber dafür haben wir jetzt mit Seiwald und Adamu wieder zwei neue österr. A-Nationalspieler, was ja auch extrem erfreulich ist. Dazu noch Sucic mit seinem Debüt für Kroatien, Köhn als Überraschung vom Backup zum Saisonstart zum Nationalspieler der Schweiz.

Man braucht ja nur mal Position für Position durchgehen und mal zählen, wie viele Leute da wirklich ihr erstes Jahr als Stammspieler bei RBS haben. Das sind schon ein paar und dafür funktioniert das eigentlich bislang mehr als gut. Sprich: Jegliche Kritik, die man äußern kann, ist auf extrem hohem Niveau.

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Ich hatte gehofft, dass wir es national ohne Niederlage in die Winterpause schaffen, hoffentlich schaffen wir es heute noch zuhause ungeschlagen zu bleiben.

Wir sind ziemlich furios in die Saison gestartet, mit der Zeit konnten sich vor allem national die Gegner mehr und mehr auf uns (r)einstellen. Ich hoffe, dass sich Jaissle in der Wintervorbereitung da etwas überlegt, wie wir da nachlegen können, wenn der Bus fest geparkt ist und kaum was geht. Naheliegend wäre Sesko im Zentrum und mit mehr (guten) Flanken über die Außen.
Bei Eckbällen darf auch gerne an mehr Genauigkeit gearbeitet werden, da würde schon reichen, dass die Bälle gut ins Zentrum kommen, das sollte zu schaffen sein. Sucic darf da gerne an sich arbeiten, für ruhende Bälle sollte seine Technik doch gut genug sein, dass es bei Freistößen und Eckbällen weit mehr draus macht. Wenn ein Wöber bessere Freistöße macht, ist das schon bezeichnend.

Ich sehe es so:

Wir sind auf dem Niveau, das wir Anfang der Saison hatten, sind jetzt sogar reifer geworden. Das Tief in den paar Spielen lässt sich recht einfach damit erklären, dass einerseits etliche Spieler viel zu viele Minuten hatten (Adeyemi, Seiwald, Kristensen, Camara, Aaronson) und andererseits die Ausgangsposition in BL und CL sehr wohl den Fokus auf die CL verschoben hat, zurecht. Da kam in der MS dann eben zu den vielen Minuten der Kopf dazu, der schon beim nächsten entscheidenden Spiel war und in der CL spürte man plötzlich Druck, hat man sich auch selbst Druck gemacht, weil einfach jeder im Verein diesen Aufstieg wollte. Dann kam das unglückliche 1:2 in Wolfsburg und dann war der Druck gegen Lille noch höher. Gegen Sevilla war dann die Mannschaft wieder frischer und hat allein mit Physis und Mentalität gesiegt.

Herbstfazit: besser geht es fast nicht, Traumsaison.

    Spidey17 Herbstfazit: besser geht es fast nicht, Traumsaison.

    Ich glaube, dass noch viel Luft nach oben ist. Was das Ganze umso geiler macht

      mbonheur
      Ich meinte ergebnismäßig 😊 Leistungstechnisch stimme ich dir voll und ganz zu, was schon so richtig Lust auf die CL macht.

      Wenn das jemand vor der Saison so gesagt hätte (14 Punkte vorne in der Liga) und im CL Achtelfinale, dazu im Cup im Viertelfinale, dann hätte man ihn fast für verrückt erklären müssen.
      Der Umbruch war doch mitunter recht groß im Sommer.

      Jaissle hat es verstanden, im Unterschied zu Marsch, der Truppe eine defensive Struktur und GRUNDstabilität zu verpassen (vor allem international) , das geht und ging mitunter aber zu Lasten der Offensive. Es gab schon etliche Spiele, die haben wir offensiv nicht durch tolle Offensivabläufe gewonnen, sondern durch individuelle Qualität. Das war unter Marsch und auch Rose aber nicht viel anders würde ich meinen und die Gegner stellen sich dann eben auch besser auf uns ein.

      Die Ligaspiele waren mitunter schon zäh(er) als sonst, da waren schon viele Spiele dabei die einfach unterm Strich nicht gut waren. Zeichnet aber eine Spitzenmansnchaft aus, dass man doch kontinuierlich punktet und meistens auch irgendwie gewinnt.

      Die Internationale Saison war natürlich unterm Strich überragend und der Aufstieg auch verdient, es wäre sogar mehr möglich gewesen. Das mag etwas heißen. Die Siege waren eigentlich alle verdient und mit ein wenig Glück wäre auch Platz 1 möglich gewesen. Man hat aber auch gut gesehen, dass es offensiv auf dem Level hakt. Nur 2 Tore aus 6 Spielen aus dem Spiel unterstreichen das, jeweils Umschaltmomente. Ich würde meinen, den Aufstieg haben wir durch unsere Defensive gepackt.

      Kritikpunkt: in der Liga hätte Jaissle ab und an etwas mehr rotieren können (Guindo beispielsweise öfter mal statt Ulmer, Kristensen entlasten)

      Note: 1-

      Im Winter bitte ein paar Verletzte retour, die defensive Stabilität beibehalten und das offensive Spiel mit ein paar neuen Abläufen optimieren (paar klatschen, laufen, Ball tief - Wandspiel Kombinationen beispielsweise), um gegen tief stehende Gegner etwas variabler zu werden. Zusätzlich Hereingaben in den Rückraum der Abwehr forcieren. Unser Spiel definiert sich dann meiner Ansicht nach zu oft nur über Umschalten und ist in eigenem Ballbesitz zu ausrechenbar, ungenau usw. Da stimmt auch die Positionierung nicht immer. Aber das kann man trainieren, daher bin ich positiv gestimmt, dass uns das gelingt. Die Frische wird dann auch ein Thema, für unser laufintensives Spiel ist das eben nötig und wenn die fehlt, dann sind ein paar Meter, die man mehr oder weniger macht, entscheidend.
      Ich würde mir einfach mehr Tore durch gut vorgetragene Aktionen im Ballbesitz wünschen, anstatt 95% Tore nach Umschaltmomenten. Wenn wir die nicht bekommen, hakt es schon gewaltig.

        himmlisch1982 Vor allem auch dass nebst allem Red Bull Salzburg Stil auch eine stabile Defensive dazugehört um, gerade international, zu reüssieren

        jap, definitiv.
        In Schönheit gestorben habe ich schon gehasst, inkl. Lob wie super wir nicht waren (vom gegnerischen Trainer zumeist 😃 ), aber eben punktelos

        himmlisch1982 denke gerade dass man aus den 2 Saisonen Champions League zuvor auch viel gelernt hat. Vor allem auch dass nebst allem Red Bull Salzburg Stil auch eine stabile Defensive dazugehört um, gerade international, zu reüssieren

        Ein Jahr konnte ich mit dem "raus mit Applaus" in der CL schon leben, das habe ich als Lernprozess angesehen, aber ich habe mir halt schon gedacht, dass Marsch und auch die anderen Verantwortlichen daraus die richtigen Schlüsse ziehen werden, aber das hat dann (gefühlt) erst Jaissle getan. Die Spiele im zweiten Jahr unter Marsch in der CL waren zwar für neutrale Beobachter sicher lässig, weil meistens tor- und ereignisreich, aber für Fans von Salzburg war es dennoch am Ende eher ernüchternd.

        Was mir im Herbst nicht so gefallen hat (was aber auch Gründe hatte), ist die Tatsache, dass die externen Neuen noch nicht so einen Impact hatten. Capaldo hat gebraucht mit der Umstellung (logisch, wenn man von einem anderen Kontinent kommt, wo auch etwas anders gespielt wird), aber ihn finde ich meistens gut, wenn er als Joker reinkommt, bringt noch mal eine andere Komponente ins Spiel, weil er mehr Kämpfer als Edeltechniker ist. Und Piatkowski war halt recht schnell verletzt und konnte daher noch nicht so richtigen Einfluss nehmen. Aber auch er hat interessante Ansätze, jetzt müssen sie sich in weiterer Folge nur noch als Stammspieler durchsetzen.

        Wenn man generell die Verletzungsmisere einbezieht in die Beurteilung der Herbstsaison, wäre es für mich sogar eine glatte 1, was Mannschaft und Trainerteam da auf die Beine gestellt haben, weil wir auch schon teilweise mit Talenten spielen mussten, die vielleicht in der Saison eher als Joker eingeplant waren (zB Sesko), aber durch die Ausfälle andere Spieler sofort ins kalte Wasser springen mussten/durften.

        Andere Spieler sind zum ersten Mal bei RBS Stammspieler und auch schon gut in die Rolle reingewachsen, Seiwald muss man da klar hervorheben, der hat sich gigantisch entwickelt, Köhn spielt das erste Jahr bei uns eine Rolle als Stammspieler, Sucic auch, eigentlich sogar Adeyemi, wenn man es ganz genau nimmt (im Vorjahr war der Einsersturm ja noch Daka und Berisha), Solet, der quasi die Ramalho-Rolle übernommen hat usw. Selbst der schon größtenteils abgeschriebene Okafor hat derzeit ein Standing, das so gut wie noch nie ist, seit er bei uns unter Vertrag ist.

        Das Schönste ist aber: unsere Mannschaft ist noch so jung, dass da zwangsläufig noch viel mehr kommen wird, weil so gut wie jeder noch Potenzial haben sollte. Daher ist eher die Frage, wie lange man mit einer halbwegs unveränderten Mannschaft so weiterarbeiten kann bzw. wann der nächste Umbruch ansteht. Die Transferperiode hat zwar noch nicht angefangen, aber für Januar bin ich zumindest mal recht zuversichtlich, dass der personelle Aderlass nur gering ausfällt, falls es überhaupt Abgänge von wichtigen Spielern geben wird.

        Gewinner und Verlierer im Kader liegen auf der Hand. Gewinner für mich Köhn, Seiwald, Sucic und auch Onguene bzw. Okafor, die schon abgeschrieben waren. Vor allem Köhn und auch Okafor kamen schon irgendwie überraschend, Onguene halt durch die Verletzung zahlreicher Konkurrenten, aber er hat seine Chance einfach optimal genutzt.

        Verlierer sind für mich so Spieler wie Mantl, der sich sicher einen Stammplatz ausgerechnet hat, dann Bernede, der auch keinen Stammplatz mehr hat sowie Ludewig, der nur so mitläuft, aber kaum spielt. Da haben ja sogar die ganz Jungen wie Diambou schon mehr Standing bei Jaissle als Ludewig.

        Belastungssteuerung: Jaissle hat mir, nachdem er im Sommer seine Stammelf gefunden hat, etwas zu sehr auf diese vertraut. Das zeigte sich im November sowohl in der Form als auch in der Fitness - auch wenn sich keine Verletzung direkt darauf zurückführen lässt, die Tendenz ist klar da.
        Köhn war nicht durchgehend ein stabiler Rückhalt, aber auf der Position ist ein Wechsel halt doppelt riskant. Aber auf den Außenverteidigerpositionen hätten wohl alle Spieler von ausgeglicheneren Einsatzzeiten profitiert. In der Innenverteidigung wurde man zum Glück gezwungen und durchaus positiv überrascht. Seiwald und Aaronson hätte es in der Liga auch nicht dauernd gebraucht. Die Rotation im Sturm war sehr gut, ohne die Verletzungspausen hätten wir vielleicht Adeyemi gar nicht aus einem Loch holen müssen.

        Individuelle Leistungen: klare Gewinner des Herbstes sind Köhn, der gut mitspielend für Ruhe sorgen konnte, Onguéné, der da war als man ihn unerwartet brauchte, Seiwald, der in Junuzovics Abwesenheit ein enormes Pensum auf absurd hohem Niveau abgespult hat, Capaldo, der praktisch ohne Eingewöhnungszeit zu einem wichtigen Puzzleteil wurde, und Okafor, dessen Leistungssteigerung sich keiner so recht erwartet hätte. Dagegen verblassen die Einsatzzeiten Šeškos ein wenig, auch wenn seine Leistungen in Relation gesehen wohl noch höher zu bewerten sind.
        Klare Verlierer sind neben allen verletzt ausgefallenen Spielern vor allem Mantl, der sich in seinen Auftritten zu unsicher für den erwarteten Stammplatz gezeigt hat, und die enttäuschenden Einsätze und Einsatzzeiten von Bernède und Ludewig. Bei Diambou und Guindo enttäuschen die Zeiten zwar auch, aber die haben sich aus meiner Sicht für mehr beworben. Bei Bernède ist von dem eleganten Taktgeber, den wir vor zwei Jahren kennengelernt haben, nicht mehr viel übrig. Ludewig war auch bei seinen Leihstationen in Barnsley und Schalke stets bemüht, aber mehr sehe ich da leider nicht.

        Spielweise: insgesamt defensiver bei gleicher Intensität, dadurch international (erfolgs-)stabiler und national weniger Hollywood - so könnte man die Änderungen wohl in aller Kürze zusammenfassen. Auf die Raute als Grundstaffelung hat man sich von Anfang an festgelegt, nach den Testspielen und Rotationen im August war auch die Stammelf relativ schnell klar.
        In der Champions League hat man sich vorgenommen in jeder Halbzeit dazuzulernen. Die Aussage fand ich bemerkenswert und sie wurde mMn auch in Taten umgesetzt. Gegen Sevilla das Unentschieden in Überzahl mitnehmen, statt den einen entscheidenden Konter noch zu fressen, kleine und kluge Anpassungen gegen Lille und Wolfsburg, dann größere und leider nicht geglückte Anpassungen in den Rückspielen, die Reifeprüfung mit Risiko gegen Sevilla letzten Mittwoch. Der Herbst wurde insgesamt mit einer Reife absolviert, wie ich sie in Salzburg wohl noch nie gesehen habe - und das mit der jüngsten Mannschaft unter dem jüngsten Trainer. Das lässt darauf hoffen, dass im Winter die Problemzonen gezielt angegangen werden.

        Die da wären: Diambou (Junuzovic wird nicht jünger, Seiwald und Camara wecken Begehrlichkeiten) und Guindo (Ulmer wird nicht jünger) brauchen mehr Einsätze. Ich hoffe auch, dass von den Verletzten so gut wie alle zurückkommen und ihren Platz finden. Die haben sie sich mMn auch verdient. Wir brauchen bessere Lösungen gegen Gegner, die sich hinten einigeln, das Zentrum stark verdichten oder das Pressing über Seitenverlagerungen aushebeln können. Verbessertes Ballbesitzspiel (geduldiger und gleichzeitig schneller zirkulieren, Besetzen der Zwischenräume, neue Angriffsmuster) und das 4-3-3 als echte Alternative fallen mir da als erstes ein. Zudem sind die Standards ein kleines Sorgenkind. Ich habe so das Gefühl, dass wir bei Ecken und Freistößen im Herbst besser abgeschnitten haben, als wie eigentlich sollten. Und Einwürfe sind für die Gegner ein mittlerweile probates Mittel, um unser Pressing zu töten. Wir wissen mit der Murmel in der Hand absolut nichts auszurichten.

          PatientZero

          Magst mir bitte die Tabelle nach Minuten (absteigend) sortieren und zusätzlich posten?
          Danke 😊

            Nach Hauptpositionen getrennt bitte. Dann sieht man sofort, wer auf welcher Position die meisten/wenigsten Einsatzminuten hat. 🙏

            PatientZero

            Eigentlich komplett gleich, wie Du es jetzt hast, aber die letzte Spalte für die Sortierung verwenden.
            Erster wäre dann Kristensen und Letzter wäre Okoh.