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tommtomm warum so gehässig? Ich halte Spielverlagerung für eine starke Marke und alleine der direkte Austausch mit Leuten, die ihr dortiges Hobby zum Beruf machen konnten, ist doch sehr reizvoll.

    PatientZero warum so gehässig?

    Weil mir sowas einfach gegen den Strich geht. Von abseits.at bis zu laola - alle hätten am liebsten, dass man aus Spaß an der Freud für sie arbeitet. Und je mehr das freiwillig für minimale Entlohnung oder sogar für lau machen, desto weniger werden solche Unternehmen zu zahlen bereit sein.

    Käme irgendwer auf die Idee, Leute zu fragen, ob sie umsonst ein paar Autos reparieren oder bei der Gurkenernte helfen möchten? Der klopfende Finger an der Stirn wäre einem sicher. Im redaktionellen Bereich allerdings scheint das mittlerweile gang und gäbe zu sein.

      tommtomm da verstehe ich dich schon, aber darum geht es in dem Fall ja nicht.
      Die Seite ist meines Wissens nach nicht werbefinanziert, die Artikel sind ja auch nicht wirklich für den Mainstream gedacht. Das ist eine Fingerübung zur Verbesserung der eigenen Analysefähigkeiten und in weiterer Folge eine Plattform zum Austausch für angehende bzw. aktive Trainer, Analysten und ja, auch Journalisten.

      Würde auch in den EM- oder einen anderen Thread passen, aber zur allgemeinen Diskussion geb ich es hierher:
      https://www.derstandard.at/story/3000000223293/warum-der-ruhende-ball-der-billigste-weg-zum-europameistertitel-ist

      Warum der ruhende Ball der billigste Weg zum Europameistertitel ist

      Standardsituationsexperte Ted Knutson erklärt, warum Eckbälle, Freistöße und Einwürfe die billigsten Tore liefern und warum er nichts davon hält, bei einem Corner die Stangen bewachen zu lassen

      Laut Knutson gibt es aktuell nur etwa 20 kompetente Standardsituationstrainer weltweit. Es gab lange Zeit auch die Meinung, dass es unter der Würde großer Clubs wäre, Standards (z.B. weite Einwürfe) gezielt einzusetzen. Auch werden im Fußball Neuerungen unfassbar langsam kopiert. Dabei wäre das auch ohne eigenen Spezialisten möglich und brächte große Vorteile.

      STANDARD: Was würden Sie beispielsweise Teams in Österreichs Bundesliga raten, die sich keinen eigenen Standard-Coach leisten können? Wo können die sich billig einen Vorteil holen?
      Knutson: Einfach trainieren. Schauen, was die guten Teams machen, und dann zehn Minuten pro Training Eckbälle trainieren. Dann hat man irgendwann ein Set von vier Cornern, die man jederzeit machen kann. Daraus werden dann acht oder zwölf, damit haben wir in vielen Ligen Erfolg gehabt. Es ist das billigste Extrator, das du bekommst.
      STANDARD: Wer wird bei der EM die besten Standardsituationen haben?
      Knutson: Ich wäre überrascht, wenn es nicht Deutschland wäre. England ist normalerweise auch gut, aber sie variieren für mich nicht genug. Sie haben sehr gute Schützen – wenn sie in ihren Varianten weniger vorhersehbar werden, wären sie gefährlich.

        PatientZero

        Der Standard kennt sich bei Standardsituationen wenigstens aus.

        Nächste Woche erscheint dann ein Interview mit einem Beinpresseexperten in der … (du weißt es schon).

        ein Monat später

        M-SV Danke für den Artikel! Kannst/Willst du hier darüber diskutieren oder unter dem Artikel? Und bist du VR oder MX? 😅

        • M-SV hat auf diesen Beitrag geantwortet.
        • Alerion gefällt das.

          “Wann gehe ich volles Risiko mit der Intensität, wann bin ich aber auch gewillt, anderswo Zugeständnisse zu machen – sprich dem Gegner Raumgewinne zu erlauben. Ein Stilmittel, welches hier wichtig werden könnte, ist das von hinten Verteidigen, welches zusätzlichen Druck auf den ballspielenden Gegner ausübt, ohne dass man risikoreich aus anderen Räumen herausgeht. Dies sieht man bei Salzburg aktuell von überspielten Linien noch zu wenig, wodurch es oft beim Pressen sowie Herausrücken aus der zweiten Linie oder der Abwehrlinie oft Probleme, und folglich aus dem zu großen Abstand zum Gegner, auch Unterzahlsituationen gibt

          Das sind genau die Abläufe, die ich bei den Testspielen gemeint habe.
          Ein Paradebeispiel war da das Gegentor gegen Kuchl (ich weiß, erstes Testspiel), wo Wallner unnötigerweise rausschiebt und dann nach einem einfachen Doppelpass ein Gegner 30m alleine auf das Tor rennt.
          Als gegnerischer Trainer würde ich also nach Ballverlust immer versuchen, eine Spitze, die sich etwas zurückfallen lässt und einen IV rauszieht, anzuspielen und der den Ball klatschen lässt, während mindestens 2 weitere auf Verdacht einen tiefen Lauf ansetzen, um dann einen Schnittpass zu bekommen.

          Hoffentlich schafft man hier die nötige Balance zwischen sinnvoll rausschieben da hohe Chance auf Ballgewinn und sich auch mal einfach fallen lassen, verzögern, etc.
          Für die IV wird das eine Challenge, weil du 90min+ hellwach sein musst.

            M-SV weiß nicht, ob es zu viel Arbeit ist, aber auf den Grafiken steht auch Okho (statt Okoh) und Melberg (statt Mellberg). Außerdem ist es Gloukh 🙂

            Aber auf jeden Fall super, dass Ihr/Du die Vorbereitungsspiele so detailliert analysiert habt. Toller Service

              M-SV ich frage deshalb, weil ich wissen wollte wie hart man in der sprachlichen Bewertung sein darf. Ein Analyst in einem NLZ hat da mehr Welpenschutz als ein Sportredakteur des BR. 😉

              • M-SV hat auf diesen Beitrag geantwortet.

                Ich hoffe, das wird jetzt nicht zu harsch…
                Giphy - Larry David Reaction GIF

                Disclaimer: ich habe von den Testspielen praktisch nichts gesehen. Aber da ich selbst gerne öffentlich analysiere, um durch Feedback klüger zu werden, nehme ich mir die Freiheit, an dem Artikel Kritik zu üben. Und weil hier schon so reges Treiben ist, bleibe ich auch hier. 😉

                Die ersten vier Absätze dienen nur der Einleitung und sind sprachlich leider maximal Landesliga. Fehler und “RB Salzburg” einmal außen vor, aber diese Nacherzählung weckt weder bei Salzburg-Kennern noch bei solchen, die die österreichische Liga nicht verfolgen Interesse. Da darf man ruhig ein wenig reißerischer starten!

                Der Beginn der eigentlichen Analyse wirkt ungeordnet und ihm ist etwas schwer zu folgen:

                “Die beiden Außenverteidiger der Salzburger, schoben in der Regel sehr hoch bis an die letzte Linie. Dadurch entstand im Aufbau eine 2-2 Struktur. Dies wechselte aber permanent, indem sich Kjaergaard teilweise in eine Toni Kroos Position fallen ließ, um ein 3+1 zu bilden. In der zweiten Halbzeit war es durch die Einwechslung von Glough situativ auch ein 2+3 Aufbau.”

                Durch die Außenverteidiger wurde keine 2-2-Struktur hergestellt, sondern durch Kjaergaard, von dem man ohne Grafik aber nur vermuten kann, dass er auf der Acht spielt. Für wen Gloukh (!) eingewechselt wurde, weiß selbst ich als Salzburg-Kenner nicht auswendig. Wieso hatte man dadurch einen Spieler mehr im Aufbau?

                Oder das:

                “Durch das Hochschieben der beiden Außenverteidiger konnten die beiden Flügelspieler in die Mitte hineinrutschen. Dadurch binden diese den Außenverteidiger des Gegners im Halbraum, wodurch die beiden hochschiebenden Außenverteidiger der Salzburger nach Verlagerung offen sind. Vor allem in der zweiten Hälfte gegen Unterhaching sah man oft einen Diagonalball aus dem Mittelfeld auf Van der Brempt, der Platz hatte, da Forson den Außenverteidiger gebunden hatte. Durch die Situative Dreierkette war der linke Flügelspieler von Unterhaching gebunden und konnte so nicht mit in die letzte Linie verteidigen.

                Welche situative Dreierkette?!? “Gebunden” werden Verteidiger hinten oder zentral. Wenn damit gemeint sein sollte, dass der Flügelspieler auf die 3-1-Staffelung im Aufbau herausschob, dann ist “gebunden” der falsch Begriff.

                Danach habt ihr euch “warmgeschrieben” und es liest sich flüssiger.

                Pro-Tipp 🧔: wenn ihr schon einen Artikel gemeinsam schreibt, dann nutzt die Synergie und lest den Teil des anderen vor der Veröffentlichung!
                Ein wichtiger Teil der Spielweise hat mir übrigens in der Analyse gefehlt, die so medienwirksam trainierten Standards. 🤔
                Was mich noch ein wenig stutzig macht, ist die durchgehende 4-4-2-Staffelung der Gegner in den Grafiken. Hat Sparta nicht ein 3-4-3 gespielt?

                Zu unserer Spielweise selbst: mir ist das (enge) 4-3-3 auch deswegen so recht, weil die Abläufe sich vielfach gar nicht von der Raute unterscheiden. Die Abläufe gegen den Ball sind auf vielen Positionen gleich. Auch in der Raute schoben vorwiegend die Achter diagonal nach außen auf die gegnerischen AV. Der Abschnitt über unsere Abläufe im hohen Pressing beschreibt auch gut, wo es noch Abstimmungsprobleme gibt. Aber das ist in dieser Frühphase nur logisch. Ich habe auch so meine Zweifel, ob unsere immerjunge Mannschaft überhaupt jemals ein kollektives Gespür für situatives Pressing und Rhythmuswechsel entwickeln kann. In den aktuellen Abläufen schultert der Sechser viel Verantwortung und braucht enorme Raumkontrolle und Antizipation, wenn um ihn herum so mannorientiert agiert wird. But I #trusttheprocess .