Ligareform
Die ganze Diskussion hier dreht sich bislang ausschließlich aus der Sicht eines Salzburger Fans. Um eine objektive Betrachtung der Situation zu bekommen, wäre es vielleicht auch mal sinnvoll, sich die Sicht der Fans der anderen Mannschaften zu überlegen. Jetzt nicht zwangsläufig im Sinne von "wie können wir Salzburg schlagen" sondern weitergreifend. Wie sehen es Sturmfans in Bezug auf den EC? Wie sehen es Hartbergfans in Bezug auf den Klassenerhalt oder EC? Ist es für die schwächeren Vereine eine tolle Möglichkeit, mal im OPO dabei zu sein? Oder ist der Frust, im Regelfall nur eine halbe Saison interessante Gegner zu haben, größer? Etc, etc.
Die Meisterschaft ist keine Veranstaltung, die von RBS durchgeführt wird. Sie sollte als Toppriorität selbstverständlich einen fairen Wettbewerb garantieren, aber auch einen für den Großteil der Zuschauer interessanten Bewerb.
Ich glaube, daß unter diesen Prämissen die derzeitige Lösung gar nicht so schlecht ist.
Die von @tommtomm vorgeschlagene Variante mit der ausschließlichen Mitnahme der Punkte, die man gegen die jeweiligen Gegner des Playoffs erzielt hat, klingt für mich eigentlich ziemlich gut. Aber im Posting darunter sieht man, daß der WAC eigentlich da schon weg vom Fenster gewesen wäre. Als ich das gesehen habe, hat der Vorschlag bei mir schon wieder an Strahlkraft verloren.
Wo ist eigentlich der Blumi mit der wahren Tabelle. Nach der Teilung wäre das ja interessanter als vor der Teilung.
Lurker Richtige und gute Ansätze ! Aber auch die Sturm- und Hartberg-Fans wollen von ihren Lieblingen gute Leistungen und Ergebnisse in den ersten 22 Runden. Gelingt dies nicht - dann werden sie enttäuscht und verbittert sein. Und jeder Fan geht zu seinem Klub, egal wie er gerade performt.
Jedenfalls sollte eine Regelung nicht darauf hinaus laufen, dass seriös und gut arbeitende Klub mit einem "Malus" bestraft werden und jene, die 22 Runden nichts auf die Reihe bringen einen "Bonus" erhalten..
Man stelle sich vor: jemand arbeitet in seiner Firma brav, erreicht die vorgegeben Ziele (und vielleicht sogar mehr) und wird mit einem Malus (Gehaltsabschlag) bedacht. Ein anderer schafft nichts und erhält einen Bonus (quasi als Ansporn). Wem von uns würde das gefallen ?
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Ich bin auch ein großer Gegner der Punkteteilung, hat immer den Geruch des Falschen.
Mein bevorzugtes Format wäre derzeit eine 14er Meisterschaft (sollte sich mit den Vereinen schon ausgehen) und
einen zusätzlichen Bewerb, um die wenigen Spiele (26 Runden) für alle Mannschaften aufzufetten.
Man könnte über ein Turnier ähnlich der alten CL nachdenken.
16 Mannschaften in 4 Gruppen. Jeder gegen jeden innerhalb der Gruppen. Die 4 Sieger spielen dann
Im Frühjahr (am besten an einen verlängerten WE Z.B Donnerstagfeiertag im Mai/Juni) an einen Ort am Do Halbfinale und am Sonntag das Finale. Quasi ein Week of Football im Mai/Juni,
- Der Ort könnte immer wechseln. Somit wäre dies auch für Tourismus und dergleichen auch vorteilhaft.
- Man könnte dieses Turiner sicher gut fernsehttechnisch bzw werbetechnsich gut vermarkten und gute Geldquellen für alle Vereine anzapfen.
- TV-Auslosung in die Gruppen aus vielleicht vorab gesetzten Gruppen (Setzung laut letztjähriger Meisterschaft) (am besten jedoch nicht beim ORF - sollte schon ein Sender sein, dem Fussball wirklich ein Anliegen ist)
- Sportlich sollte der Sieger ähnlich dem Cupsieger (oder sogar besser) mit den internationalen Startplätzen belohnt werden.
Dies würde aus meiner Sicht Spannung, mehr Geldquellen und auch mehr Fairness als die von mir nicht bevorzugte Punkteteilung darstellen.
Einen zusätzlichen Bewerb fände ich komplett uninteressant. Für mich ist es schon schwer, den Cup als reizvoll zu betrachten. Die erste Runde ist super, weil ich heiß darauf bin, endlich wieder die Mannschaft zu sehen. Ein etwaiges Finale ist auch super. Aber wenn wir mit der B-Mannschaft im 1/4-Finale gegen St. Pölten verlieren sollten, ist mir das eigentlich relativ egal.
Ein zusätzlicher Bewerb hätte die Attraktivität der Nations League. Und die hat wenigstens die Freundschaftsspiele ersetzt.
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@PacoRabanne#
Der Blumi hat in der ersten Saison nach der Reform jeden Montag im Kurier die "wahre Tabelle" veröffentlicht, und dabei die Punkte der Mannschaften durch irgendeinen Faktor dividiert. War höchstkomplex, aber das hat dann praktisch die Tabelle dargestellt, wie sie wäre, wenn es nur die Hälfte der Punkte gegeben hätte.
Pippo Blumi hat ja im Grunddurchgang immer eine "wahre Tabelle" gepostet, indem er einfach die Punkte halbiert hat. Dass es da nie Verschiebungen gegeben hat, dürfte ihm nie aufgefallen sein.
Wäre interessanter, wenn er sich jetzt die mühe macht und die "wahre Tabelle" zusammenstellt, indem er einfach die vollen Punkte ohne Halbierung hernimmt und die Teams danach reiht - jetzt sind Verschiebungen immerhin möglich. Er muss hald die Playoffs beibehalten - dann wäre der LASK z.B. 3. und Sturm 4., im UPO wäre Admira letzter und St. Pölten 5. (sonst in beiden Tabellen alles gleich)
Ich wär sowieso für eine Bundesliga Super League. Auf 16 Mannschaften aufstocken mit Vereinen mit Potenzial. Wacker, Klagenfurt, GAK, Vorwärts, Vienna, Hertha Wels direkt rauf. 2. Liga mit Mannschaften füllen, welche möglicherweise gerade nicht die Kohle haben aber in Zukunft Ambitionen haben könnten. Abstieg in die 3. Ligen gibt es nicht mehr. Auf- und Abstieg nur mehr zwischen 1. und 2. Liga, falls es aus der 2. Liga einen Kandidaten gibt.
Perez und Agnelli gefällt das
Rapid also eigentlich auch wieder 12 Punkte hinten, und dass obwohl wir gegen die Kleinen ein paar mal gepatzt haben.
Voll auf Augenhöhe also
Noch ein Wort zu einer Reform: die Tatsache dass der 8. um einen EC Platz spielt und der 6. ohne Chance ist muss auch hinterfragt werden.
Ich denke man sollte - wenn schon - allen eine Chance geben. Somit würde sich ein "Halbfinale" 5. - 8. und 6. - 7. ergeben (ein Spiel / Heimvorteil für 5 und 6) - die Sieger bestreiten dann das Finale (ob in 1 Spiel oder in 2 sei dahin gestellt).
nuss47 PatientZero
Hier ist die Diskussion sicher besser aufgehoben. Als Diskussionsgrundlage habe ich Tabellen der drei Saisonen nach der Reform mit und ohne Punkteteilung aufgeschrieben:
Es gab dadurch in jeder Saison Verschiebungen. Wirklich relevant is nur jene 2019/20, weil dadurch die internationalen Startplätze anders vergeben wurden.
Aber wenn man genauer hinsieht, wurde dadurch sehr wohl in Meisterschafts- und Abstiegsrennen eingegriffen:
2019/20 hatte der LASK nach dem Grunddurchgang 6 Punkte Vorsprung, nach Punkteteilung nur mehr 3. Das hatte dann mit Sicherheit Einfluss auf die Entscheidungen während und nach dem Lockdown (wir erinnern uns: wegen verbotenem Training gab es weitere 4 Punkte Abzug).
2020/21 hatte der SKN nach dem Grunddurchgang als 9. noch 7 Punkte Vorsprung auf Schlusslicht Admira, nach der Teilung nur mehr 3.
PatientZero Und auffallend ist auch, dass seit der Teilung die Abstiegskanditaten oft im Winter im Kader ordentlich was verändern. Altach konnte es sich heuer z.B. leisten den Herbst aber so was von in den Sand zu setzten. Trainer und Kader fast auszutauschen und der Ligaerhalt ist mehr als nur knapp in Reichweite.
Die Bundesliga hat den Wettbewerb künstlich verschärft, nach 22 Runden befinden sich 6 Teams im Abstiegskampf und 6 im Kampf um die Meisterschaft und die internationalen Startplätze. Was auf der Strecke bleibt, ist die Entwicklung. Kaum ein Team hat Zeit sich zu entwickeln, neuaufzustellen. Sportlich fair und nachhaltig sehe ich den Prozess nicht. Ich hoffe es kommt nicht in ein paar Jahren wieder eine Insolvenzwelle auf uns zu, weil die Mannschaften gerade in Qualifikationsgruppe einen Spieler mehr kaufen im Winter als leistbar, weil man will ja nichts mit dem Abstieg zu tun haben.
Positiv sehe ich wenig, aber man kann natürlich die zusätzliche Spannung zischen Runde 20 und 22 aufzählen, dass mehr Druck da ist für alle Teams und dass die Entscheidungen wahrscheinlich sehr spät fallen. Das ist Geschmackssache. Für mich halt eine künstliche Spannung, die sportlich wenig hat. Fair wäre eher noch ein Restart nach 22 Runden in der Qualifikation und Meistergruppe. Dann kann man zumindest vorher bewusst steuern.